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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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hoch, dessen Seiten mit barbusigen Frauen bebildert waren. »Hast du ihn beschworen? Hat er sich über die vielen kleinen Hamburger, die wir ihm als Opfer dargebracht haben, gefreut? Wird er uns helfen, nach Walhall zu gelangen?«
    »Ja, keine Ahnung und nein. Er hat sich wie ein Arsch aufgeführt, darum werde ich härtere Maßnahmen ergreifen müssen«, sagte ich, als ich an den beiden Geistern vorbeimarschierte.
    »Gils, wach auf«, befahl Finnvid und schlug seinem Kumpel mit der Zeitschrift auf den Kopf. »Die Göttin Fran wird gegen Loki in den Krieg ziehen. Sie braucht unsere Unterstützung!«
    »Nein, es ist kein Krieg –«
    »
Idag dör vi
!«, schmetterte Finnvid voller Inbrunst. »
Nästa hållpats: Valhall!
«
    »Psst«, zischte ich und hielt ihm den Mund zu. »Manche wollen ausschlafen! Was hast du da eben gebrüllt?«
    »Heute sterben wir. Nächster Halt: Walhall«, nuschelte Finnvid hinter meiner Hand. Da er jetzt nicht mehr krakeelte, nahm ich sie weg, damit er verständlich sprechen konnte. »Da, siehst du? Die anderen kommen schon.«
    »Na toll, das hat mir gerade noch … nein, nein, nimm den Bogen runter, Isleif.«
    »Finnvid hat uns gerufen.« Isleif war ein wenig außer Puste, weil er vom Ufer hochgerannt war. Hinter ihm folgten Ref und Ljot. Eirik kam aus dem Wald angetrabt und steckte sich dabei das Hemd in seine Lederhose. »Wir ziehen in die Schlacht?«
    »Nein! Es gibt keine Schlacht!«
    »Aber wohl!« Finnvid schwenkte die Arme in Richtung der anderen Wikinger, die, von seinem Schlachtruf angelockt, aus den verschiedensten Winkeln der Insel angelaufen kamen. »Die Göttin Fran hat Loki den Krieg erklärt! Es wird eine Schlacht, wie es sie noch nie gegeben hat!«
    »Darauf kannst du deinen Allerwertesten verwetten«, murmelte ich.

13
    »Als Erstes müssen wir Loki an einen Ort locken, wo er ungeschützt ist.« Eirik schüttelte einen Kuli, der nicht schreiben wollte. Mit einem verärgerten Grunzen warf er ihn zusammen mit dem Stapel Papier, den er aus meinem Wohnwagen geholt hatte, beiseite. »Gils, hast du deinen Laptop dabei?«
    »Jawohl«, bestätigte Gils und brachte einen kleinen weißen Laptop zum Vorschein. Er setzte sich damit an einen der Picknicktische, wo ihn die restlichen Wikinger umringten und ihm über die Schulter spähten.
    »Ihr habt gestern einen Laptop gekauft?« Ich staunte nicht schlecht bei der Vorstellung von tausend Jahre alten Geistern mit Computern.
    »Zwei sogar. Meiner bekommt gerade ein Speicherupgrade und eine FireWire-Karte, aber er sollte heute noch fertig werden«, erklärte Eirik, während Gils ein Grafikprogramm startete. Er wies ihn an, eine grobe Karte der Umgebung zu zeichnen. »Wir brauchen ein geeignetes Plätzchen, um Loki in einen Hinterhalt zu locken. Wie wäre es mit dem Areal hinter dem Hauptzelt, wo die Wicca ihre Zirkel abhalten? Es ist von drei Seiten umschlossen.«
    »Hört mal, ich weiß es echt zu schätzen, dass ihr mir helfen wollt, aber wahrscheinlich ist es einfacher, wenn ich die Sache allein in Angriff nehme«, wandte ich ein, aber niemand schenkte mir auch nur einen Funken Beachtung.
    »Die Göttin Fran kann ihn heute Abend dort hinlocken, wenn die Sonne und damit auch Lokis Kräfte ihren Tiefstand erreichen«, schlug Isleif vor. »Sobald er in Position ist, werden wir angreifen.«
    »Ich werde ihm den Kopf abschlagen«, verkündete Gils.
    »Und ich werde ihm die Milz herausschneiden.« Ljot streichelte in verzückter Vorfreude sein Jagdmesser.
    Isleifs Augen begannen zu leuchten. »Und ich gebe einen Pfeilregen auf ihn ab und durchlöchere jedes seiner wichtigen Organe.«
    »Das ist echt süß von euch, Jungs«, sagte ich in dem abermaligen Versuch, sie zur Einsicht zu bekehren. »Aber wir haben es hier mit einem Gott zu tun, ihr erinnert euch? Ich weiß, dass ihr zwölf große, böse Wikinger seid, aber Tallulahs Liebster, Sir Edward, sagt, dass ihm noch nie jemand begegnet ist, der über so viel Macht gebietet wie Loki. Darum glaube ich nicht, dass es euch gelingen wird, ihn zu besiegen, selbst wenn ihr ihm eine Falle stellt.«
    »Die Göttin Fran hat nicht ganz unrecht«, meinte Finnvid nachdenklich und schaute Eirik an.
    »Hmmm. Ja, möglich. Loki ist noch immer sehr mächtig. Etwas Verstärkung könnte nicht schaden. Also gut. Thorir, du und Ref, ihr beschwört die Waräger.«
    »Die was?«
    »Ach, auch so eine Art Wikinger. Nur sind sie hauptsächlich gen Russland gesegelt«, erklärte Eirik. »Wir haben uns oft mit ihnen

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