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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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hervorquellenden Augen anzuglubschen. »Er ist
was
?« Loki war eindeutig geistesgestört.
    »Er ist ein Abkömmling von Sleipnir, dem achtbeinigen Pferd, das ich gebar und Odin schenkte. Heute existieren nur noch wenige Pferde, die ihren Stammbaum bis zu mir zurückverfolgen können – der weiße Hengst namens Tesla ist eins davon.«
    »Moment!«, rief ich, von leichter Panik übermannt. »Du bist ein Gott, ein männlicher Gott, trotzdem hast du ein achtbeiniges Pferd geboren? Warte mal. Das war nicht zufällig, als du versucht hast, in den Arbeitsplan eines Riesen beim Bau von Asgard reinzupfuschen?«
    Loki schaute an seiner Nase entlang zu mir runter. »Der Zwischenfall in Asgard wird unverhältnismäßig übertrieben dargestellt, aber du hast insofern recht, als dass ich in Gestalt einer Stute mit Sleipnir schwanger wurde. Jetzt verstehst du bestimmt, warum der weiße Hengst mir so viel bedeutet.«
    »Offen gesagt, nein. Diese Sache von wegen, dass du dich in ein Pferd verwandelt und ein Fohlen geboren hast, mal außen vor gelassen, müssen ein paar Hundert Generationen zwischen Tesla und Sleipnir liegen.«
    Loki tat meinen Einwand mit einem Handwedeln ab. »Das ändert nichts daran, dass er ein Nachkomme von mir ist, und von denen existieren heutzutage nur noch herzlich wenige.«
    »Ja, aber … du bist Loki. Gott des Schalks und ein ausgekochtes Schlitzohr. Du tust anderen Göttern jede Menge fiese Dinge an. Es fällt mir ein bisschen schwer zu glauben, dass du urplötzlich Familiensinn entwickelt haben sollst.«
    Er zuckte die Achseln. »Die Menschen ändern sich mit der Zeit. Auch ich habe das getan.«
    »Du bist ein Gott«, erinnerte ich ihn, nur für den Fall, dass es ihm entfallen sein sollte oder er mich für dumm genug hielt, es zu vergessen.
    »Wer will sich anmaßen zu behaupten, ein Gott könne keinen Sinneswandel durchmachen?« Er zog fragend eine Augenbraue hoch.
    »Tesla ist ein altes Pferd. Man muss sich gut um ihn kümmern. Er braucht keinen –« Ich verkniff mir das
geistig umnachteten alten Knacker, der sich für einen Gott hält
und ersetzte es durch: »Betreuer, der jede Menge anderes um die Ohren hat. Außerdem habe ich versprochen, für ihn zu sorgen, und ich halte meine Versprechen.«
    »Ich denke, an dieser Stelle wäre die Redewendung ›dumm gelaufen‹ angebracht«, konterte er und inspizierte seine Fingernägel, als benötige er eine Maniküre. »Tesla gehört jetzt mir.«
    »Oh, du … du Arsch!«, brüllte ich.
    »Du verhältst dich Fran gegenüber schrecklich rücksichtslos«, bemerkte Imogen. Sie hatte ihre hochmütige Miene aufgesetzt, wie immer, wenn Männer sich wie Rüpel aufführten. »Sie versucht doch nur, ihr Pferd zurückzubekommen und ein paar Geistern dabei zu helfen, nach Walhall zu gelangen. Sie hat heute Abend ein sehr wichtiges erstes Rendezvous mit meinem Bruder, aber weil du so uneinsichtig und halsstarrig bist, wird sie es nicht so genießen können, wie sie sollte, weil sie sich weiterhin Sorgen um Tesla machen wird und darüber, was die Wikinger anstellen könnten, während sie bei ihrem Date ist.«
    »Ein Date?« Lokis Blick glitt von Imogen zu mir. »Du hast ein Date mit einem Dunklen?«
    »Ja, Ben ist ein Dunkler, aber das tut jetzt wirklich nichts zur Sache –«
    »Eine Auserwählte bei ihrem ersten Rendezvous«, unterbrach Loki mich und strich sich versonnen übers Kinn, während er mich abschätzend taxierte. Ich stöhnte innerlich, denn ich kannte diesen Blick. Ich wusste, was als Nächstes folgen würde. »Wie gut ich mich noch an mein Liebeswerben bei meinen drei Gemahlinnen erinnere. Ich werde dir einen wertvollen Rat mit auf den Weg geben.«
    »Ich habe Fran bereits empfohlen, wie sie das meiste Pläsier aus ihrer Verabredung zieht«, wies Imogen ihn hin. »Ein Beitrag von einem Mann ist nicht vonnöten.«
    »Als Erstes stellst du diesen Dunklen auf die Probe, um herauszufinden, ob er dir wirklich treu ist«, sagte Loki, Imogen vollständig ignorierend. »Ich empfehle dir, ihm einen Streich oder auch zwei zu spielen, um zu sehen, ob er reinen Herzens oder ein verlogener Hund ist.«
    »Mein Bruder lügt niemals!«, rief Imogen empört.
    »Als Zweites nimmst du ihm etwas weg, das ihm sehr kostbar ist. Wenn die Zeit reif ist, gibst du vor, es gefunden zu haben, und er wird dir für immer dankbar sein.«
    »Oh!« Imogen schnappte nach Luft. »So etwas ist absolut kein Benehmen! Fran, du wirst nichts von dem, was dieser Mann sagt, befolgen!«
    Loki

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