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Geisterblues

Geisterblues

Titel: Geisterblues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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beachtete sie noch immer nicht. Ich hoffte nur, dass er bald mit seinen Ratschlägen zum Ende käme, damit ich das Thema Tesla und die Wikinger wieder aufgreifen konnte. »Außerdem musst du ihm viele Geschenke machen, um deinen Wert in seinen Augen zu erhöhen, damit er dich als Quell unermesslichen Reichtums verehrt.«
    Ich konnte nicht anders, als über seine Empfehlung die Augen zu verdrehen. Ich mochte in punkto Dates naiv sein, aber selbst ich wusste, dass das, was er da vorschlug, einfach nur bekloppt war.
    »Du brauchst dringend psychiatrische Hilfe«, informierte Imogen ihn naserümpfend.
    »Ich bin nun am Ende angelangt«, sagte Loki an mich gewandt. »Nachdem ich dir meinen göttlichen Rat zum Geschenk gemacht habe, darfst du mir deinen Dank aussprechen, anschließend werde ich mich verabschieden.«
    »Danke für den Rat.« Egal, wie grotesk er war. »Aber ich war noch nicht ganz fertig mit unserem Gespräch über Tesla und die Wikinger.«
    »Du kennst meine Antwort.« Loki wandte sich zum Gehen. »Dem gibt es nichts hinzuzufügen.«
    Gerade noch rechtzeitig erinnerte ich mich daran, dass ich nicht ganz so machtlos war, wie er glaubte. Ich zerrte das Amulett heraus und hielt es so, dass sich das Sonnenlicht funkelnd darin brach. »Erkennst du das hier?«
    Mit geweiteten Augen kam er einen Schritt auf mich zu und streckte die Hand aus. »Das
Vikingahärta
! Woher hast du das? Es gehört mir!«
    »Hm-m, nein.« Ich drückte den Valknut an meine Brust und grinste Loki triumphierend an. »›Dumm gelaufen‹, du erinnerst dich? Das
Vikingahärta
ist jetzt meins.«
    »Fran«, zischte Imogen, als sie an meine Seite trat. »Es ist nicht ratsam, einen Gott zu provozieren!«
    Loki sagte etwas in einer Sprache, die ich nicht verstand, aber der gemeine Ton seiner Stimme verriet mir, dass es keine Segnung war, damit ich mich weiterhin guter Gesundheit erfreuen möge.
    »Keine Sorge. Ich habe alles unter Kontrolle«, erwiderte ich flüsternd, bevor ich mich mit einem freundlichen Lächeln wieder Loki zuwandte. »Allerdings wäre ich bereit, es dir zu überlassen, wenn du mir Tesla zurückgibst und die Wikinger-Geister, die ich damit beschworen habe, nach Walhall abkommandierst.«
    »Nein«, sagte Loki und kam noch näher.
    »Nein? Wirklich nein?« Das
Vikingahärta
glühte warm in meiner Hand, aber ob es sich erhitzte, weil ich auf einmal zu schwitzen begann oder ob es das aus eigener Kraft tat, konnte ich nicht sagen.
    »Wirklich nein. Ich werde meinen Nachkommen nicht in deinen Gewahrsam geben, und ich werde dir auch nicht bei deinem Problem mit irgendwelchen Kriegern helfen. Du wirst mir das
Vikingahärta
auf der Stelle überreichen oder die Konsequenzen zu spüren bekommen.«
    »Das wäre Fran gegenüber aber nicht fair«, wandte Imogen mit trotzig erhobenem Kinn ein. »Du würdest ihr alles wegnehmen, ohne ihr im Gegenzug etwas zurückzugeben. Das kann ich dir nicht gestatten.«
    »Du kannst es mir nicht
gestatten
?« Lokis Stimme klang mit einem Mal sehr tief und dröhnend. So dröhnend, dass ihr Echo von den Felsen hinter uns zurückgeworfen wurde und die Seemöwen über uns vor Schreck verstummten. »Du wagst es, mir zu drohen, Unsterbliche?«
    Imogen durchbohrte ihn mit einem Blick, der andere Männer in die Knie gezwungen hätte. »Ich werde meine Freundin und ihre Interessen vor einem gierigen Gott schützen, ja.«
    »Pah!« Loki wischte mit der Hand in Imogens Richtung durch die Luft. Ohne einen Ton fiel sie rücklings in den Sand und hätte sich um ein Haar an einem dicken Stück Treibholz den Kopf gestoßen.
    »Imogen!« Ich fiel neben ihr auf die Knie, um zu sehen, wie schlimm sie sich wehgetan hatte. Ich fühlte nach ihrem Puls und stellte erleichtert fest, dass er stark und gleichmäßig schlug. Ihre Augen waren geschlossen, und ihr Gesicht wirkte friedlich, so als wäre sie im Stehen eingeschlafen und einfach umgekippt. »Was hast du mit ihr gemacht?« Ich schaute zu Loki hoch, bereit, Verstärkung zu rufen, sollte er sie verletzt haben.
    »Ich habe lediglich ihr Gekeife für eine Weile unterbunden. Sie ist unsterblich. Ich habe nicht mehr getan, als sie in einen tiefen Schlaf zu versetzen.«
    »Wenn sie nicht innerhalb einer Minute aufwacht, wirst du ein mehr als bedauernswerter Gott sein«, versicherte ich ihm, als ich mich hochrappelte.
    Er seufzte, doch in seinen Augen glitzerte kalte Wut. »Noch mehr Drohungen. Wie du willst, Sterbliche, hier ist eine für dich: Solltest du mir

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