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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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fügte hastig hinzu: »Ich meine, den Fall gelöst?«
    »Wie gesagt – so gut wie«, sagte Justus.
    Mr Andrews schüttelte den Kopf. »Ich will davon nichts mehr hören. Hier sind frische T-Shirts und Jeans. Wenn ihr fit seid, steht auf, zieht euch an und kommt, wir fahren nach Hause.«
    »Wir sind aber mit dem Auto meiner Mutter …«, begann Peter.
    »Dann fährst du eben hinter uns her.« Bobs Vater stand auf und verließ das Zimmer. Kaum war er weg, drehten sich Peter und Bob zu Justus um.
    »Ist das wahr?«, fragte Bob. »Der Fall ist fast gelöst? Heißt das, du weißt, wo der Schatz jetzt ist?«
    »Nein, natürlich nicht. Dafür müssen wir erst die letzte Tür finden, von der in Fishers Brief die Rede war. Aber ich glaube, ich habe die meisten noch offenen Fragen geklärt.«
    »Auch, wer Rashura ist?«
    »Nein, das noch nicht«, musste Justus zugeben. »Aber der Kreis der Verdächtigen ist mittlerweile ziemlich klein, nicht?«
    »Ismael«, sagte Peter überzeugt. »Ich meine, Nat. Mr Rubyfollow, dass ich nicht lache! Er hat uns absichtlich im Stich gelassen, um den Schatz selber in die Hände zu bekommen! Seinetwegen hätten wir ertrinken können!«
    »Wenn er das gewollt hätte, hätte er die Küstenwache nicht alarmiert«, sagte Justus. »Er muss gesehen haben, wie die beiden Taucher zur Ruby zurückgekehrt sind. Vielleicht wusste er nicht, dass wir gefangen waren, und wollte der Jacht nur folgen, um zu sehen, wohin sie fuhr.«
    »Das überzeugt mich nicht«, sagte Peter finster. »Für mich ist Nat der Schurke in diesem Stück, und falls ich ihn noch einmal wiedersehe, kann er was erleben!«
    »Peter, Peter«, sagte Bob kopfschüttelnd. »Redet so ein Detektiv? Falls er wirklich Rashura ist, sollten wir ihn mit Köpfchen besiegen, nicht mit den Fäusten.«
    »Mit den Fäusten tut es aber mehr weh .«
    »Also mich freut es mehr, wenn er für den Rest seines Lebens hinter Gitter kommt.« Bob schwang die Beine aus dem Bett. »Na los – ich habe Hunger. Vielleicht erlaubt uns mein Vater, irgendwo kurz etwas zu essen.«
    »Ich fahre mit Peter«, verkündete Justus und stieg ebenfalls aus dem Bett. »Und falls ihr uns irgendwann zufällig nicht hinter euch seht, macht euch keine Sorgen.«
    Peter musterte ihn argwöhnisch. »Was hast du denn vor?«
    »Nichts«, sagte Justus unschuldig. »Es kann doch immer mal passieren, dass man versehentlich abgehängt wird, oder?«
     
    Nach diesem zarten Hinweis überraschte es Bob nicht, als sein Vater kurz hinter San Diego in den Rückspiegel blickte und einen Fluch ausstieß. »Diese Bengel! Wo sind sie denn jetzt?«
    »Sie holen uns sicher gleich ein«, sagte Bob harmlos, obwohl er sich schon die ganze Zeit fragte, was Justus jetzt wieder vorhatte.
    Sein Vater gab ihm das Handy. »Ruf sie mal an.«
    Bob wählte die Nummer und wartete, aber niemand meldete sich. Einerseits war er darüber erleichtert, andererseits hätte er zu gerne gewusst, was der Erste Detektiv plante. Doch er kannte Just gut genug, um zu wissen, dass ihn auch ein Anruf nicht weiterbringen würde. »Sie gehen nicht dran. Wahrscheinlich ist das Handy ausgeschaltet.«
    »Wir warten«, entschied Mr Andrews und lenkte das Auto an den Straßenrand. Aber nach zehn Minuten gab er auf. »Ich denke nicht daran, den ganzen Tag hier herumzustehen. Sollen sie sich doch zu Hause einen Satz heiße Ohren einfangen – mir ist es gleich!« Und mit dieser lobenswerten pädagogischen Einstellung gab er Gas und fuhr die Küstenstraße entlang nach Hause.
     
    »Und was genau tun wir also jetzt?«, fragte Peter, während er nach Justus’ Angaben kreuz und quer durch San Diego fuhr.
    »Wir besuchen Kapitän Murphy.«
    »Ah so. Logisch, das lag ja auch nahe.« Peter wartete, aber Justus knetete nur an seiner Unterlippe herum. »Justus! Wer ist Kapitän Murphy?«
    »Das ist der ältere Herr, der uns die Fahrt auf der Coronado bezahlt und seine Karte gegeben hat. Er war früher mal Kapitän der Leviathan und fuhr auf der Coronado mit, um sich die Versenkung anzusehen.«
    »Ach so, der. Und was willst du von ihm?«
    »Ihn um einen Gefallen bitten.«
    Peter, der Justus genauso gut kannte wie Bob, wusste, dass es keinen Zweck hatte, weiterzufragen. Und bald darauf hielten sie vor dem Haus, in dem der Kapitän wohnte. Es war ein fünfzehnstöckiges Hochhaus, hoch genug, um einen Blick über die gesamte Coronado Bay zu erlauben. Sie klingelten, und kurze Zeit später meldete sich eine Stimme an der Gegensprechanlage. »Ja? Wer

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