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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Gesicht, als wüsste er genau, wovon Justus da redete.
    »Aha«, sagte Kapitän Murphy. »Und warum fragt ihr diesen John Fisher nicht selbst?«
    »Weil er schon vor vielen Jahren gestorben ist, Sir. Auch seine beiden Freunde leben nicht mehr.«
    Der alte Mann blickte eine Weile nachdenklich aus dem Fenster. Endlich drehte er sich wieder zu ihnen um. »Und für wen sucht ihr nun diesen Schatz?«
    »Einer der beiden Freunde, Harry Shreber, hat uns testamentarisch beauftragt.«
    »Das ist aber seltsam. Er hätte doch einfach Nat Holbrook beauftragen können, das Zeug aus dem Versteck zu holen, bevor die Leviathan versenkt wurde. Da steckt doch noch mehr hinter der Geschichte, oder?«
    »Ja, Sir«, antwortete Justus. »Aber darüber können wir Ihnen leider nichts sagen.«
    »Verstehe. Es läuft also darauf hinaus, dass du willst, dass ich für euch in den Unterlagen der Navy herumschnüffele, um Fishers Flugzeug zu finden.«
    »Äh – ja, Sir.«
    Der Kapitän stand auf und trat ans Fenster. Sinnend blickte er hinaus über die Bucht und drehte sich dann wieder um. »Du hattest recht – wenn du das schon vorhin von mir verlangt hättest, hätte ich euch augenblicklich hinausgeworfen. Jetzt bin ich natürlich auch neugierig geworden, aber selbstverständlich ist es ausgeschlossen, dass ich zum Hafen hinausfahre und in den Archiven der Navy wühle. Für ein paar Amateurdetektive, die sich in meinen Augen bisher hauptsächlich durch unbelegte Behauptungen und unbeweisbare Vermutungen ausgezeichnet und mir nur die Hälfte der Geschichte erzählt haben.«
    »Aber Sir –«, begann Justus hartnäckig.
    »Nein, tut mir leid. Das kommt ganz und gar nicht infrage.« Er machte eine Pause und betrachtete die enttäuschten Gesichter der beiden Jungen. Dann fuhr er fort: »Für so etwas gibt es schließlich das Telefon.«
    Justus und Peter trauten ihren Ohren nicht.
    Kapitän Murphy setzte sich und zog sein Telefon heran, das auf einem Beistelltischchen stand. Es war so altmodisch, dass es sogar noch Kabel und Wählscheibe besaß. Er nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer. Während er wartete, betrachtete er die Jungen, die ihn ebenso angespannt beobachteten, und lächelte. Dann sprach er in den Hörer. »Guten Morgen, Mrs Jenks. Hier ist Murphy. Wie geht’s? Schön zu hören. Können Sie mich bitte mit dem Archiv verbinden? Ja, danke.« Eine kurze Pause und sein Ton wurde dienstlich. »Guten Morgen. Hier ist Konteradmiral a. D. Bernard Murphy. Können Sie etwas für mich heraussuchen? Ja, natürlich gebe ich Ihnen meine ID.« Er nannte eine Nummer. »Suchen Sie heraus, was mit den Flugzeugen an Bord der USS Dauntless passiert ist, nachdem sie außer Dienst gestellt wurden. Besonders die Maschine, die von einem Piloten namens John Fisher geflogen wurde. Ja. Danke. Rufen Sie mich zurück.« Er legte auf. »So. Jetzt müssen wir ein bisschen warten. Wollt ihr sicher nichts trinken?«
    »Vielleicht doch ein Wasser«, sagte Peter schwach. »Konteradmiral? Aber auf der Coronado trugen Sie doch nur eine Kapitänsuniform …«
    »Auf der Leviathan war ich auch nur Kapitän. Wenn man als Admiral auftritt, wird es immer gleich so formell, und davon hatte ich für mein Leben genug.« Der alte Mann grinste. »Aber um armen Archivangestellten Befehle zu erteilen, reicht es immer noch.« Er stand auf, holte ein paar Getränke aus der Küche und stellte sie vor Peter und Justus hin. Sie füllten ihre Gläser.
    »Waren Sie jemals in Cochin, Sir?«, fragte Justus.
    »Ja, aber erst lange nach dem Krieg.«
    »Haben Sie dort etwas über einen Stern von Kerala gehört? Oder über eine Frau namens Anudhara?«
    »Diesen Stern kenne ich nicht. Anudhara … ja. Sie war –« Das Telefonklingeln unterbrach ihn. Er nahm den Hörer ab. »Ja? Gut. Ja, genau das wollte ich wissen. Und die Kennziffer? Danke, Sie haben mir sehr geholfen.« Er legte wieder auf. »So, ihr Detektive. Die Flugzeuge, die ihre Einsätze auf der Dauntless überstanden haben, wurden in den Achtziger- und Neunzigerjahren zum Teil verschrottet und zum Teil verkauft. Aber die Maschine, die ihr sucht, steht in der Nähe von Tucson auf einem der größten Flugzeugfriedhöfe der Welt in der Wüste von Arizona. Ich schreibe euch die Kennziffer der Maschine auf.« Er kritzelte ein paar Buchstaben und Zahlen auf einen Zettel und gab ihn dem Ersten Detektiv.
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Justus. »Sie haben uns wirklich sehr geholfen! Aber was wollten Sie über Anudhara sagen?«
    »Ach,

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