Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
haben!«
    »Das ist doch mal ein nützlicher Helfer!«, schrie Bob über den Höllenlärm hinweg. »Nichts wie raus hier!«
    Sie flüchteten durch Tunnel Zwei in die Freiluftwerkstatt, aber auch dort konnten sie sich nur mit Zeichen verständigen. Bob zeigte auf das Grüne Tor und sie krochen hindurch und liefen ein Stück die Straße hinunter.
    »Das kann doch einfach nicht wahr sein!«, schimpfte Peter. »Will dieser Typ uns verjagen? Justus, du musst mit deinem Onkel reden!«
    »Vielleicht war es keine Absicht.« Justus klang nicht sehr überzeugt. »Aber ich wollte sowieso gerade vorschlagen, dass wir deinen Opa besuchen.«
    »Meinen Opa?« Verblüfft starrte Peter ihn an. »Warum denn das?«
    »Weil er ein Freund von Harry Shreber war. Vielleicht kann er uns helfen, dieses Spiel um Moby Dick zu verstehen.«
    Ben Peck, Peters Opa, begrüßte die drei ??? herzlich. Er war ein schlanker, drahtiger Mann, dem man seine sechzig Jahre nicht ansah, und seit einer abenteuerlichen Reise quer durch die USA, die die Jungen mit ihm gemeinsam unternommen hatten, waren sie gute Freunde. Er führte ihnen sofort seine neueste Erfindung vor, einen ferngesteuerten Rasenmäher, der nur ganz selten in die Blumenbeete raste und dort alles zerstörte, und lud sie zu Saft und Keksen auf der Terrasse ein.
    »Harry Shreber?«, sagte er, als sie ihm erklärten, warum sie gekommen waren. »Lasst mich mal sehen. Erstens, wir waren gute Freunde, allerdings schuldete der Halunke mir noch fünfzig Dollar, als er starb. Außerdem war er ein verflixt schlechter Verlierer beim Poker. Konnte es nie vertragen, wenn ich ihn auslachte.«
    »Opa«, sagte Peter, »wenn jemand dich auslacht, wenn du ein Spiel verloren hast, gehst du ihm an die Gurgel und zeigst ihn anschließend bei der Polizei an, weil er sich wehrt. Du bist auch nicht gerade ein guter Verlierer.«
    »Ich bin überhaupt kein Verlierer«, sagte Mr Peck triumphierend. »Ich habe nämlich einen ausgezeichneten und scharfen Verstand, anders als zum Beispiel Castro und Jacobson, die nur deshalb mit mir Schach und Poker spielen, weil sie sonst von morgens bis abends vor sich hinmodern würden. Manche Leute verstehen unter Ruhestand, dass sie nur noch zum Essen aufwachen. Ich nicht!«
    »Nein, sicher nicht«, stimmte Justus zu. »Was können Sie uns denn über Mr Shreber erzählen? Hat er jemals eine Vorliebe für den Roman ›Moby Dick‹ von Herman Melville gezeigt?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Er hat überhaupt nicht viel gelesen. Hat nur Plunder gesammelt und an meinen Erfindungen herumgemeckert. Wieso ausgerechnet ›Der weiße Wal‹?«
    »Sie wissen doch, dass Mr Shreber uns etwas vererbt hat …«
    »Ja, Peter hat mir schon etwas über einen Zettel und ein Flugzeug erzählt. So ganz klar ist mir ja nicht, was das alles soll. Kann das Flugzeug wenigstens fliegen? Wenn ja, melde ich mich zum nächsten Rundflug an. Aber wie ich Harry Shreber kenne, ist die Kiste nur Schrott.«
    »Das stimmt«, gab Peter zu. »Es ist ein uraltes Kampfflugzeug, in dem er wohl im Krieg herumgeflogen ist. Aber jetzt wird es nur noch vom Rost zusammengehalten. Kennst du nicht vielleicht irgendwelche Leute, die etwas über Mr Shrebers Vergangenheit wissen könnten?«
    »Ich kann Castro fragen«, sagte Mr Peck. »Er hat ihn in unsere Runde geschleppt. Natürlich nur, weil Harry Zwo – so nannten wir Harry Shreber, weil Jacobson ja auch Harry heißt, und der war dann natürlich Harry Eins –, also, weil Harry Zwo noch schlechter Poker spielte als er, also Castro, und Castro hoffte, dass er die zwölf Millionen zurückgewinnen konnte, die er uns schuldete.«
    »Zwölf Millionen?«, rief Bob.
    Mr Peck schnaubte. »Das ist noch gar nichts. Ich habe Jacobson einmal fünfhundert Millionen geschuldet. Das war aber auch eine verflixte Pechsträhne.«
    »Kein Wunder, dass es mit der Wirtschaft bergab geht«, sagte Peter. »Ich dachte immer, es hätte etwas mit den Banken zu tun, dabei liegt es bloß an vier älteren Herren, die den halben Staatshaushalt verzocken. Ich bin nur froh, dass ihr nie echtes Geld in die Hände bekommt!«
    »Werd nicht frech«, empfahl ihm sein Großvater. »Selbstverständlich habe ich ihm alles zurückgezahlt, und mittlerweile steht er bei mir in der Kreide. So. Was wollt ihr also wissen?«
    »Wir suchen in Mr Shrebers Vergangenheit jemanden namens John Fisher«, sagte Justus. »Und wir hoffen, dass jemand weiß, was es mit den Anspielungen auf Moby Dick auf sich hat.«
    »Schön.« Mr

Weitere Kostenlose Bücher