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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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umgebunden.« Er drehte den Bildschirm so, dass Bob und Peter ihn sehen konnten. In einem Bildbearbeitungsprogramm war ein Ausschnitt aus der Videoaufnahme vom Strandcafé zu erkennen. Das Bild zeigte Elijah in seiner ganzen fadenscheinigen, schwarz behalstuchten Pracht.
    »Hm«, meinte Bob. »Du könntest recht haben.«
    »Eben.«
    »Aber dieser Elijah hat doch gesagt, wir sollen nicht nach dem Stein suchen«, wandte Peter ein. »Er hat uns ausdrücklich gewarnt! Und nach allem, was uns bisher in diesem Fall passiert ist, nehme ich das sehr ernst! Wir haben unser gesamtes Glück aufgebraucht!«
    »Ich nehme es zwar auch ernst, aber sofort nach der Warnung hat er uns den Hinweis gegeben, dass wir uns beeilen müssen, weil das Schiff schon sehr bald ›in den Tiefen des Meeres versinken‹ wird.«
    »Er hat aber auch gesagt, dass der Stern von Kerala ein Blutstein ist und schon jemanden das Leben gekostet hat. ›Errungen durch Tücke und Betrug zum Preis eines Lebens‹, hat er gesagt, das weiß ich noch ganz genau. Und dass uns irgendein flammendes Wasser verschlingt, wenn wir weitermachen. Von Flammen habe ich, ehrlich gesagt, die Nase voll!«
    »Lasst uns das nachher entscheiden«, schlug Bob vor. »Ich habe nämlich das Gefühl, dass wir noch immer im Dunkeln tappen. Welche Spuren haben wir noch nicht verfolgt?«
    »Da du ja zeitweise ausgefallen bist, habe ich alles, was wir bisher wissen, aufgeschrieben.« Justus gab ihm und Peter je eine ausgedruckte Kopie. »Wir wissen noch nicht, wer John Fisher ist. Wir wissen nicht, ob es irgendeinen Zusammenhang mit dem Sohn des Bürgermeisters von Waterside gibt, der vermutlich in Mr Shrebers Haus eingebrochen ist und den Karton voller Modellflugzeuge gestohlen hat. Wir wissen nicht, was diese Prinzessin mit all dem zu tun hat und ob das überhaupt wichtig ist. Und wir wissen nicht, wer Mr Sapchevskys Haus niedergebrannt hat.«
    »Wie bitte?«, fragte Peter verblüfft. »Ich dachte, das war Rashura! Oder Taylor!«
    »Auf keinen Fall Taylor«, sagte Justus. »Er war ja mit Mr Sapchevsky unterwegs und fuhr anschließend zu Orient Import .«
    Auch Bob schüttelte den Kopf. »Zu Rashuras Plan gehörte das Feuer mit Sicherheit nicht. Sobald die Frau auf dem Boot, diese falsche Krankenschwester, erfahren hatte, dass das Haus abgebrannt war, gab sie den Plan auf, durch mich an Ismael heranzukommen, und schmiss mich raus!«
    Justus lehnte sich zurück. »Und wenn man nur einen einzigen Zettel stehlen will, brennt man normalerweise nicht gleich ein ganzes Haus nieder.«
    »Aber wer war es dann?«, wollte Peter wissen. »Ich möchte mich gerne bei ihm bedanken – mit einem Kinnhaken!«
    »Ich möchte ihn lieber hinter Gitter bringen. Aber im Augenblick ist etwas anderes wichtiger. Wir müssen Ismael finden, bevor die Bande es tut, und wir haben schon zwei Tage verloren.«
    »Wir hätten noch viel mehr Zeit verloren, wenn mich meine Mutter nicht zum Wahnsinn getrieben hätte«, sagte Bob. »Wenn es nach ihr gegangen wäre, würde ich jetzt noch im Bett liegen.«
    »Wer ist denn nun dieser Ismael?«, fragte Peter. »Verstehe ich das richtig – du glaubst, Ismael und Elijah sind Komplizen?«
    »Oder ein und dieselbe Person, die sich aus einem bestimmten Grund hinter literarischen Decknamen verbirgt.«
    »Ruf ihn eben an.«
    »Das habe ich gestern schon getan. Genauer gesagt, ich habe noch einmal in seinem Museum angerufen. Die Dame hat wieder versucht, mich weiterzuleiten. Ich sagte ihr, sie könnte mir doch einfach Ismaels richtigen Namen nennen, aber das hat sie ignoriert. Und Ismael ist nicht ans Telefon gegangen.«
    »Bestimmt ist ihm etwas zugestoßen«, sagte Peter düster. »Wahrscheinlich hat Rashura ihn schon erwischt.«
    »Oder er wollte nicht mit uns reden.«
    Bob legte die Beine auf den Tisch. »Und wie sollen wir ihm dann helfen?«
    »Indem wir schlauer sind als Rashura.«
    »Ehrlich gesagt, lege ich gar keinen Wert darauf, schlauer zu sein, nachdem er euch nur deshalb am Leben gelassen hat, weil ihr zu wenig wusstet!«
    »Möchtest du diesen Fall nun lösen oder nicht?«
    »Ich möchte gern am Leben bleiben.«
    »Das ist nicht die einzige Alternative. Hört zu, Kollegen, ich habe mir Folgendes ausgedacht –«
    Weiter kam er nicht. Ein ohrenbetäubendes Kreischen ganz in der Nähe ließ sie alle drei vor Schreck hochfahren.
    »Was ist das?«, schrie Peter.
    »Die Kreissäge!«, brüllte Justus zurück. »Jim muss sie direkt neben dem Schrotthaufen aufgebaut

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