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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Schon einmal von einer Vogelscheuche gehört? Ja? Also gut, das bist du. Die Macht des Wortes. Übertriebene Geschichten über dich, die um so großartiger werden, je weiter sie sich ausbreiten. Die Anhörungen zur Haestavaada-Jagd dauerten sechs Monate. Du hast gesehen, wie viele Besucher durch die Verhandlungsräume gepilgert sind. Das war vor mehr als einem Jahr, die Nachricht hatte also Zeit, sich auszubreiten. Allein dein Name …” Haupt lächelte, „allein dein Name sorgt heutzutage dafür, daß wir unser Honorar verdoppeln und manchmal verdreifachen können.” Sie wurde ernst. „Macht meine Aufgabe nicht leichter. Angeschlagene Egos bei meinen Jägern und verstimmte Klienten, wenn sie nicht damit prahlen können, dich angeheuert zu haben.”
    „Ich nehme an, ich befinde mich noch immer in der Probezeit.”
    Als Haupt nickte, preßte Aleytys die Lippen fest zusammen und starrte an ihr vorbei auf die Wand. Nach ein paar Sekunden sagte sie ruhig: „Ich muß dir für das Schiff danken, meine Freundin. Ich werde diese Jagd übernehmen. Ich will nicht, aber ich werde es tun.
    Es ist die letzte, die ich unter diesen Umständen übernehme. Entweder ich gehöre dazu, oder ich steige aus. Du kannst ihnen das taktvoller beibringen, wenn du möchtest, aber ich meine es ernst.”
    „Ich weiß.”
    „Verdammt, ich hasse so etwas. Übrigens, als Grey und ich unterwegs waren, um das neue Schiff zu testen, hatten wir eine Langstreckeneskorte. RMoahl-Spürhunde.”
    Haupt nickte wieder. „Sie schicken uns noch immer regelmäßig ihre Forderungen, du mögest ihnen ausgeliefert werden. Sie wollen ihr Eigentum zurück.”
    „Also kann ich damit rechnen, verfolgt zu werden, sooft ich mich aus den Wolff-Hoheitsgebieten hinauswage.”
    „Haben sie euch belästigt?”
    „Nein, nicht wirklich. Nur angehängt und uns verfolgt.”
    „Mehr wird auch nicht daraus werden. Nicht nach dem, was du mit jenen Tikh’asfour-Schiffen angestellt hast. Der Oberste Richter ist blaß geworden, als du an die Stelle gekommen bist und das Ganze zu demonstrieren angeboten hast, wenn man dir nicht glaube. Sehr ungehörig von dir, Lee.” Einer von Haupts Mundwinkeln zuckte zu einem Halblächeln hoch. „Aber wirksam. Tja, nun zurück zur vorliegenden Angelegenheit. Auf Cazarit wirst du mit Herrschaften zu tun haben, die allein durch die skrupellose Anwendung von Macht in ihre jetzigen Positionen gelangt sind. Die Herrschaften, mit denen sie Geschäfte machen, übertrumpfen dies noch mit ungeheurem Reichtum und Macht… beides haben sie für gewöhnlich mit Mitteln erreicht, die besser nicht durchleuchtet werden. Cazar-Gouverneure können alles versprechen, was sie wollen - mit der Erfüllung dieser Versprechen werden örtliche Cazar-Beamte befaßt sein. Sie werden dir genausoviel geben, wie du dir von ihnen erzwingen kannst, selbst wenn das schlußendlich ihre eigenen Positionen unterhöhlt. Benutze jedes dir zur Verfügung stehende Mittel, um das, was du brauchst, aus ihnen herauszustemmen … dein Ruf verleiht dir ein wenig zusätzliche Hebelkraft. Übrigens, unser Honorar ist nach oben gestaffelt worden - entsprechend dem, was du erreichst. Wenn du einfach nur auftauchst und herumsitzt, bekommen wir etwas bezahlt.
    Mehr, wenn du Informationen aufschnappst, aber nichts geschieht.
    Am meisten, wenn du den Geist tatsächlich fängst.”
    Aleytys seufzte. „Diese ganze Sache stinkt. Je früher die Rebellen die Tejed aus’ihren Hoheitsgebieten verjagen, desto besser, soweit es mich betrifft. Und jedes Lebewesen, das klug genug ist, die Gesellschaften bluten zu lassen, hat meinen Beifall für sich. Ich weiß, ich habe gesagt, ich würde die Jagd übernehmen, aber, verdammt, Haupt… ich kann ihnen den Geist nicht ausliefern, wenn ich tatsächlich Glück habe und ihn, sie oder es fange. Könnte danach nicht mehr mit mir leben. Tu mir einen Gefallen, ja? Leiere den Cazar-Gouverneuren eine Übereinkunft aus den Rippen, in der festgelegt ist, daß ich entscheide, was mit dem Geist zu tun ist.” Sie lächelte, wobei ihre Lippen ein wenig zitterten. „Zumindest hast du mir ein Schiff besorgt, meine Freundin - danke dafür, was immer auch geschieht.” Sie stand auf, klopfte gegen die Seite ihrer Schultertasche. „Ich werde die hier lesen. Und ich würde gern mit Tamris reden. Schick sie zu mir, in mein Haus, wenn du die Übereinkunft hast -oder nicht hast, was ja auch der Fall sein kann. Wenn ich meine, daß wir miteinander auskommen können,

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