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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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sie, und am Ende war es die Hoffnung, daß der Geist möglicherweise bereits verschwunden war, die die Waagschale zu Haupts Gunsten beeinflußte.
    Aleytys tupfte das Gesicht mit den Handrücken ab und erkundigte sich nach der Zeit.
    „Zehnte Stunde, vierundvierzig.” Tamris grub einige Papiertaschentücher hervor und reichte sie Aleytys.
    Mit schnellen, nervösen Bewegungen wischte sie sich das Gesicht ab und putzte sich die Nase. „Ruf die Direktorin an”, sagte sie. „Ich bin hierhergekommen, um einen Auftrag zu erledigen.”
    Zehnte Stunde plus fünfzig Minuten ZENTRAL
    Dreizehnte Stunde plus fünfzig Minuten TREIBJAGD
    Aleytys reichte Intaril den Ausdruck. „Ich kann nicht dafür garantieren, daß die Vijayne der Geist ist, aber ich bin davon überzeugt.”
    Intaril starrte auf die wenigen Linien des Ausdrucks, warf das Blatt auf die Schreibtischplatte und tippte einen Code in den Com-netzan-schluß. „Wie sind Sie auf die beiden gekommen?” erkundigte sie sich abwesend, während sie dies tat. Hintollins Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Intaril verschwendete keine Zeit mit Begrüßungsfloskeln. „Die Vijayna Gracia Gelagar und Begleiterin”, sagte sie. „Suite 17GB, Südwabe. Holt sie. Meldet euch, wenn ihr sie habt.” Der Schirm wurde wieder dunkel, und Intaril ließ sich in ihren Sessel zurücksinken, den Blick auf Aleytys gerichtet. „Wie?”
    „Wo es doch Ihren Horden nicht gelungen ist, obwohl sie tagelang an den Bändern geschuftet haben?” Aleytys lächelte schief, verspürte einen Klumpen im Magen, ein Brennen hinter den Augen. „Wie Sie sehr wohl wissen, bin ich Ihrem Geist früher schon einmal begegnet, habe eine Weile mit ihm gelebt, bin mit seinen kleinen Angewohnheiten vertraut geworden.”
    Bevor Intaril antworten konnte, ertönte der Summton der Comnetz-verbindung. Aleytys machte einen tiefen Atemzug und lehnte sich vor, die Hände gefaltet, um ihr Zittern zu unterbinden.
    Es war abermals Hintollin, mit zusammengepreßten Lippen und finsterer Miene. Er ruckte eine kantige Hand hoch. Zwei Ketten mit Gästemedaillons baumelten daran. „Der Computer hat sie in ihrer Suite aufgespürt. Keine Antwort, als der Hausverwalter anrief. Mußten die Tür aufbrechen, die Schlösser waren blockiert. Der Raum war gesäubert - abgesehen von dem hier.”
    Intaril stellte keine Fragen. Sie tippte einen anderen Code ein.
    Daun Cenzai von Treibjagd meldete sich. „Schicken Sie umgehend einen Ihrer Männer zu dieser Halle”, schnauzte Intaril. „Wenn die Aghir noch dort sind und unangenehm werden, verweisen Sie sie an mich.” Auch hier wartete sie nicht erst auf eine Antwort. Verhalten fluchend, wählte sie abermals; ihre Finger tanzten in einer komplizierten Folge über die Tafel, dann hob sie sie, überlegte kurz und gab einen weiteren, Code in das Comnetz ein. f’Voine. „Niemand passiert TOR - weder Einreise noch Ausreise. Halten Sie alle Fähren auf. Ich habe die Wachverbindung aktiviert und die Patrouille in Alarmbereitschaft versetzt, und zwar angefangen von den Luftflö
    ßen am Boden bis hinauf zu den Sicherheitsgleitern. Ich wünsche, daß Sie und ein Trupp Ihrer besten Leute in einer Minute oder weniger unterwegs sind. Der Geist ist irgendwo auf Cazarit unterwegs.
    Wenn er auf Treibjagd ist - schnappen Sie ihn! Es war die Vijayne Gracia von Clovel, Gott weiß, als was er sich jetzt ausgibt. Sie haben den Ausdruck erhalten - bevor Sie aufbrechen, besorgen Sie sich von Hintollin weitere. Noch Fragen?” „Unterwegs.” Der Schirm wurde dunkel.
    Intaril schwang zu Aleytys herum. „Sie haben mitgehört.
    Irgendwelche Vorschläge?”
    Aleytys war erleichtert zurückgesunken, jetzt ruckte sie wieder hoch. Stavver war unterwegs, er bewegte sich, und so war er viel schwerer zu fassen, obgleich noch immer die Gefahr bestand, daß sie ihn auf Treibjagd am Boden erwischen würden. Sie konnte nichts dagegen unternehmen. Das Problem bestand jetzt einzig und allein darin, ihn zu erwischen, bevor er das System verließ. Für sie stand fest, daß er dieses Mal nicht per Linienschiff abreisen und sein Schiff hinter sich herpfeifen würde. Sie rieb beide Hände über ihre Oberschenkel. „Ja. Diesen. Bringen Sie meine Mitarbeiterin und mich zu meinem Schiff hoch, so schnell wie möglich. Wenn Sie ihn am Boden nicht fassen, dann schlüpft er durch Ihre Abwehreinrichtungen, als würden sie gar nicht existieren.”
    Elfte Stunde plus zehn Minuten ZENTRAL
    Vierzehnte Stunde plus zehn Minuten

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