Geisterkrieg
überein, dass es das Palace-Hotel sein würde. Da ein konstanter Strom von Transportfähren und das gelegentliche Landungsschiff auf dem Landefeld der Anlage aufsetzten und von dort abhoben, um Baumaterial und andere sperrige Güter zu liefern, war es relativ einfach, eine leichte Kompanie dorthin zu schaffen. Wir gingen davon aus, dass zwei BattleMechs und zehn Fahrzeuge unter Catfords Befehl ausreichten. Emblyn Holdings Limited besaß eine Lizenz für eine Lanze Battle-Mechs zu Zwecken der Waffenerprobung, da eine ihrer kleineren Firmen im Munitionsgeschäft mitmischte. Sie waren grau lackiert, mit einem schwarzen Emblynadler auf der Brustpartie oder Flanke. Ein Zug Infanterie wurde als Arbeiter verkleidet.
Ich spielte bei der ganzen militärischen Aktion nicht die geringste Rolle, was mir ganz recht war, denn ich wandelte auf einem sehr schmalen Grad und musste genau darauf achten, wohin ich meine Füße setzte. Catford würde den BSU-Angriff auf das Hotel als Emb-lyn-Sicherheitsmann zurückschlagen. Es würde zu einer Untersuchung kommen, höchstwahrscheinlich von Seiten Niemeyers oder seiner nördlichen Entsprechung. Unmittelbar anschließend würden wir JPG angreifen, die Verantwortung dafür übernehmen und die Einzelheiten über die früheren Anschläge, die bewiesen, dass wir auch hinter denen steckten, bekannt geben. Danach konnten wir erklären, dass wir mit den früheren Ereignissen, für die sich die BSU verantwortlich erklärt hatte, nichts zu tun hatten, und jeder, der über zwei oder mehr funktionierende Hirnzellen verfügte, würde sich ausrechnen können, dass die BSU nur eine Scharade war, um das korrupte Germayne-Regime zu entlasten.
Elle beeindruckte mich mit ihrer Arbeitswut. Sie hatte nicht nur eine Palette von Gerüchten und Skandalgeschichten über die derzeitige Regierung zusammengetragen, sondern ebenso über Emblyn. Die Letzteren analysierten wir, um sie gegebenenfalls entkräften zu können, während die Ersteren uns Hinweise darauf gaben, wo wir ansetzen konnten, um die Germaynes zu treffen. Und nicht nur Elles Nachforschungen waren äußerst gründlich, sie besaß auch wohlüberlegte Einsichten zum Einsatz der Informationen, die sie entdeckt hatte.
Ich überließ ihr die Propagandaarbeit zu treuen Händen und bereitete mich auf eine Reise nach Norden in die Ferienanlage vor, um mir den Kampf anzusehen. Woher ich wusste, wann der Überfall stattfinden würde? Nun, Bernard hatte sich daran festgebissen, ein Alibi zu brauchen, und seine Lösung war inspiriert. Er erklärte sich zu einem Auftritt in einer Live-TriVidspätshow eines Unterhalters bereit, der selbst in der kurzen Zeit, die ich jetzt auf Basalt war, eine Menge Erfolg gehabt hatte - mit Witzen über ihn. Zwischen den Zeilen der Berichte über den bevorstehenden Auftritt las ich, dass der Gastgeber der Show seit langem ein Stachel in Bernards Fleisch war, und die Vorstellung eines direkten Zusammentreffens der beiden ließ einer Menge Leute das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Bevor ich nach Norden aufbrach, hinterließ ich in einem der toten Briefkästen eine Nachricht für Alba, dass in meinem Lager etwas vorging. Ich schrieb, ich befürchtete, man hätte von dem bevorste-henden Angriff Wind bekommen, und riet ihr, ihn abzublasen. Ich faltete den Zettel mit der Nachricht, stopfte ihn in eine leere Bierdose - Diamond Negro, nur für den Fall, dass es Sie interessiert - und ließ sie unter eine kleine Brücke in einem der Innenstadtparks fallen. Anschließend malte ich mit einem Stück Kreide ein X auf einen Laternenpfahl an der nächsten Ecke, um ihre Agenten wissen zu lassen, dass eine Nachricht wartete.
Natürlich bestand so kurz vor dem Schlag keine Chance mehr, dass die Nachricht die Empfängerin rechtzeitig erreichte. Danach tätigte ich noch einen Anruf, bestieg die Fähre und begab mich auf die Fahrt zur Ferienanlage. An den Sicherheitsleuten vorbeizukommen war relativ einfach, denn die meisten waren unterbezahlte Einheimische, völlig im Bann der Bauarbeiten. Ich nahm eine Schwebertaxe zur Anlage, marschierte mit einem kleinen Aktenkoffer in der Hand zum Eingang und behauptete, mit dem Vorarbeiter sprechen zu müssen. Nachdem ich mich eingetragen hatte, wollte der Posten mich begleiten, aber ich erklärte, den Weg zu kennen, und er ließ mich ziehen.
Ich betrat die Anlage und machte mich auf den Weg zum Restaurant. Um es zu erreichen, musste ich die Abdeckung über der Steuerung des Aufzugs öffnen und zwei Drähte
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