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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Catfords Raketenwerfer auf die Ebene. Die JESsis stellten sich in einer Gefechtslinie auf, bevor sie sich geschlossen an die linke Flanke zurückzogen. Dann tauchten die Mechs auf, wie Krieger, die aus dem Wald traten. Ein Teil von ihnen wirkte beinahe so menschlich wie der Jupiter und der Arbalest und erinnerten an Jäger, die von der Pirsch zurückkehrten. Andere, wie der Katapult in Catfords Lanze, erschienen wie mechanische Raubtiere, die sich bereitmachten, in das Schlachtfeld einzubrechen.
    Bernards vereinte Streitmacht konzentrierte ihren ganzen Zorn auf Catfords Bataillon. Schwärme von Langstreckenraketen flogen über das Schlachtfeld. Die Wahl ihrer Ziele wirkte fast koordiniert, als die Salven auf Katapult und Arbalest einhämmerten, zwei Maschinen mit Langstreckenkapazität. Warum er Catford nicht unter Beschuss nahm, war mir allerdings ein Rätsel. Zu diesem Zeitpunkt hielt ich es noch für einen Ausdruck irregeleiteten Ehrgefühls, doch die weiteren Ereignisse widerlegten diese Vermutung gleich mehrfach.
    Fahrzeuge aller Seiten rückten schnell vor, um die Flanken des Gegners zu bedrängen. Sie feuerten Raketen und Lichtwerfer ab. Ihre Angriffe zertrümmerten Panzerung oder zerkochten sie. Ein Scoutwagen der Miliz wurde Opfer eines koordinierten Angriffs durch Siweks Condors. Er explodierte in einem spektakulären Feuerball. Ein brennendes Rad flog und hüpfte als Vorgeschmack dessen, was den Beteiligten bevorstand, über das Schlachtfeld. Aber auf dieser Seite des Gefechts rückte nur die Miliz vor. Bernard hielt seine Truppen zurück, selbst die Scimitars . Mir war schleierhaft, warum er Catfords Einheiten ungehindert so nahe heranließ.
    Das Bild in meinem Cockpit veränderte sich, als uns der Pilot der Valiant die Bilder seiner Bugkameras zuspielte. Wir schwenkten knapp hinter Bernards rechter Flanke über Obsidian Island. Raketenschwärme stiegen auf beiden Seiten auf und zerschnitten den Himmel mit ihren Rauchbahnen, bevor sie die Zielmechs in Feuer badeten. Catfords BattleMechs hatten sich von der FvS-Linie gelöst. Siweks Mechs und SM1 zögerten. Ihre Fahrzeuge setzten die Angriffe auf die Miliz fort und richteten beträchtlichen Schaden an. Siweks Schwebepanzer schüttelten das Antwortfeuer ab und rückten weiter auf Minimaldistanz vor. Von dort würde ihr Geschützfeuer mörderisch wirken.
    Der Blick wechselte auf andere Kameras, als das Landungsschiff eindrehte. Ein Glockenklang tönte durch das Cockpit, dicht gefolgt von einem Stakkato an Pfiffen.
    Das Abwurfschott öffnete sich und Geist fiel. Sofort wechselte die Anzeige zu den Bilddaten der Bordsensoren des Katamaran III und eine Digitalanzeige in der unteren rechten Ecke meines Sichtfelds zählte rückwärts die Sekunden bis zum Aufprall ab. Ich drückte mich in die Polster der Pilotenliege, und bei 5 Sekunden zündete ich die Landedüsen. Donnernd erwachten an Geist montierte Feststoffraketen zum Leben und bremsten meinen Fall gerade so stark, dass der Aufschlag mir zwar durch Mark und Bein fuhr, aber keine bleibenden Schäden anrichtete.
    »Unten und alles grün.« Mit einem Knopfdruck auf dem linken Steuerknüppel warf ich die Landedüsen ab, dann drehte ich den Mech nach links in Richtung Gefecht. Auf der Anzeige leuchteten Dutzende Ziele auf. Janellas Tundrawolf stampfte zu meiner Rechten heran. Unsere Maschinen waren unübersehbar im prächtigen RotGold der Republikstreitkräfte lackiert, und niemand dort unten auf dem Schlachtfeld konnte das Banner und den silbernen Stern auf dem Tundrawolf übersehen, der seine Pilotin als Ritterin der Republik kennzeichnete.
    Wir hatten beabsichtigt, die Fahrzeuge anzugreifen, die sich mit der Basalt-Miliz angelegt hatten. Während unseres Abwurfs waren sie weiter vorgerückt und hatten noch zwei Shandras vernichtet. Einer der Scoutwagen brannte bewegungslos zu einem rußgeschwärzten Skelett aus, während der andere sich überschlug und nach hinten in den See flog, wo er in einer Dampfwolke verschwand. Eine konzentrierte Salve von Catfords Mechs, und ich war mir ziemlich sicher, dass die unerfahrenen Piloten der Miliz in Panik geraten würden, mit dem Ergebnis, dass Bernard und wir der zahlenmäßigen Übermacht der FvS ausgeliefert waren.
    Bevor wir jedoch auch nur damit anfangen konnten, das Kräfteverhältnis auszugleichen, kam es zu einer dramatischen Verschiebung, die auch erklärte, warum Bernard Catford nicht direkt angegriffen hatte. Er legte es darauf an, seinen Gegner zu peinigen.

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