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Geisterschiff Vallona

Titel: Geisterschiff Vallona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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gelandet. Der Untergrund war nass und glatt. Rutschte er aus, würde er zwischen
     den Steinen ins Wasser stürzen. Karl bekam Angst. Das hier war vermutlich der denkbar schlechteste Platz, an dem man sich
     momentan aufhalten konnte.
    Vorsichtig tastete er sich rückwärts, um auf den Weg zurückzufinden. Da spielte es auch keine Rolle mehr, wenn er mit der
     Anzahl seiner Schritte durcheinandergeriet, auf dem Weg war er wenigstens sicher. Es dauerte nicht lange und er hörte wieder
     vertrautes Knirschen unter den Füßen. Karl atmete auf und bewegte sich weiter in die Richtung, die sein Großvater ihm gezeigt
     hatte, nur dieses Mal noch langsamer und vorsichtiger. Jetzt galt es vor allem, nicht zu weit zu laufen, sonst würde er nie
     mehr zurückfinden!
    Plötzlich meinte er, im Nebel etwas vorbeischweben zu sehen, einen schwarzen Schatten in all dem Grau.
    Was konnte das sein?
    Karl schaute sich um, aber er konnte nichts mehr entdecken. Vielleicht war es ein Vogel gewesen? Oder doch nur der Wind?
    Erneut spürte er den Schatten und nahm eine Bewegung im äußersten Augenwinkel wahr.
    Da ertönte das dumpfe Schlagen einer schweren Stahltür, die irgendwo in der Nähe geschlossen wurde. Karl blieb stehen und
     versuchte herauszufinden, woher das Geräusch gekommen war. Schritte näherten sich auf dem Kies.
    Großvater ist schon zurück, dachte er erleichtert. Dann kann er mir den Weg zeigen   … Aber mitten in seinem Gedanken hielt er inne. Irgendetwas stimmte nicht. Das war nicht Großvater. Großvaters Schritte klangen
     anders.
    Immer näher kamen die Schritte und schon erspähte Karl eine dunkle Silhouette. Kaum einen Meter entfernt eilte eine verschwommene
     Gestalt an Karl vorbei, ohne ihn zu bemerken.
    Etwas an dieser Silhouette kam ihm bekannt vor. Die starre Haltung, die Kleider   … war das nicht Doktor Ekwall? Aber ja. Eisige Schauer überliefen Karl, und da wusste er, dass er recht gehabt hatte: Nur
     ein einziger Mensch in Krabbsjögrund jagte ihm durch bloßes Vorbeilaufen eine Gänsehaut über den Rücken.
    Auch als Doktor Ekwall schon längst wieder vom Nebel verschluckt worden war, hielt Karl noch immer den Atem an. Was wollte
     der Doktor hier, so nahe an den Uferfelsen?
    Karl fiel das Geräusch der schweren Stahltür wieder ein. Das Stromhäuschen. Es musste die Tür zum Stromhäuschen gewesen sein,
     die er gehört hatte. Und kurz darauf war Doktor Ekwall aufgetaucht. Hatte er etwas mit dem Stromausfall zu tun?
    Karl lief jetzt schneller. Wenn Doktor Ekwall aus dem Stromhäuschen gekommen war, war er selbst jedenfalls noch nicht zu weit
     gelaufen. Und plötzlich öffnete sich ein Tunnel im Nebel, an dessen Ende das Bootshaus stand: Schrott-Janssons Lager. In den
     Fenstern flackerte ein schwacher, einladender Lichtschein, der nur von Kerzen kommen konnte.
    Karl klopfte eilig an die Tür. Er hatte das dumpfe Gefühl, nicht allein zu sein, und diese Vorstellung war ganz und gar nicht
     angenehm. War es vielleicht wieder Doktor Ekwall? Oder die Schwarze Sara? Oder   … etwas anderes?
    Im Giebel fing ein Windspiel an zu tanzen und eine schiefe, unheimliche Melodie erklang. Karl klopfte noch einmal.
    Mit einem Ruck öffnete sich die Tür und Schrott-Jansson tauchte in der Türöffnung auf. Als er Karl erkannte, hellte sich sein
     Gesicht auf.
    »Karl? Was machst du denn hier?«
    »Großvater und ich hätten uns fast im Nebel verlaufen. Er hat mich hierhergeschickt.«
    Schrott-Jansson nickte und machte einen Schritt zur Seite. Mit einem letzten Blick über die Schulter, in Dunkelheit und Nebel,
     betrat Karl den Raum.
     
    Überall im Lager stapelte und türmte sich Schiffs- und Fischereizubehör. Das ganze Bootshaus war vollgestopft mit altem Krempel,
     eine ganze Menge davon sogar noch in Kartons verpackt. Es war nicht schwer zu verstehen, warum Jansson von allen Schrott-Jansson
     genannt wurde. Überall brannten Kerzen, die tanzende Schatten an die Wände warfen.
    »Und wo hast du deinen Großvater gelassen?«, fragte Schrott-Jansson.
    »Er kommt gleich. Er wollte nur noch sein Boot ordentlich festmachen.«
    Ein Mädchen in Karls Alter, mit halblangem braunem Haar und braunen Augen, saß in der Ecke. Sie blickte von irgendeinem Schiffsmotor
     hoch, an dem sie gerade herumschraubte.
    »Das ist meine Enkelin Sara«, sagte Schrott-Jansson. »Sara, das hier ist Karl.«
    Karl erkannte sie. Im Sommer war sie immeran den Badefelsen gewesen, sie wohnte in Krabbsjögrund. Einmal hatte sie ihm sogar

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