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Geisterstunde in Los Angeles

Geisterstunde in Los Angeles

Titel: Geisterstunde in Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollten wir uns an Ort und Stelle einmal umschauen. Das Studio könnte interessant sein.«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    Abel Lamotte hatte unsere Unterhaltung mitbekommen. »Es geht nicht, die Polizei hat sämtliche Eingänge der Halle versiegelt.«
    »Das wird keine Dämonen davon abhalten, ihre Pläne durchzusetzen«, sagte Bill.
    »Aber erklären Sie das den Leuten mal.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Rita Lane hatte sich wieder gefangen. »Ich will etwas trinken, Abel«, sagte sie und reckte sich dabei. Der Ausschnitt klaffte noch weiter auf, ich bekam einen guten Blick auf ihre Anatomie, die sich verdammt sehen lassen konnte.
    »Was Alkoholisches bekommst du nicht, Rita.«
    »Dann einen Saft.«
    Der wurde schnell gebracht. Nicht Costa servierte ihn, sondern ein anderer Boy, der strahlend lächelte. Rita zog das Glas an sich, setzte es an und leerte es in einem Zug.
    Ich wollte endlich weiterkommen. Ob das Studio nun versiegelt war oder nicht, darüber dachte ich nicht mehr nach. Wir mußten schließlich so schnell wie möglich einen Erfolg aufweisen. Wenn Gerry Giesen seine Aktivitäten erweiterte, konnte es verdammt gefährlich werden.
    »Hören Sie zu, Abel«, sagte ich quer über den Tisch.
    »Wir werden trotzdem zu Ihrem Studio fahren und…« Da verlöschte das Licht!
    Ich sprach nicht mehr weiter, und auch die Unterhaltungen der anderen Gäste verstummten schlagartig. Sie waren so geschockt, daß für einige Sekunden Stille herrschte.
    Auch draußen hatte sich mittlerweile die Dämmerung über L. A. gelegt. Schwaches, fast grau wirkendes Licht flutete in das Lokal. Aus den oberen Etagen des Lokals schrie jemand. »Soll das ein Gag sein? Mal was Neues, wie?«
    Eine Frau lachte laut, bevor sie kicherte. »Hör auf, Paul, was sollen die Leute denken?«
    Die dachten gar nichts, die lauschten nur, ebenso wie wir. Urplötzlich hörten wir es.
    Das Lachen des Dr. Horror!
    ***
    Er war also da!
    Und mit ihm die Lache, die mir bereits in New York Schauer über den Rücken gejagt hatte. Ein satanisches, unheimliches, markerschütterndes Gelächter, so wie es ein Mensch kaum ausstoßen konnte. Es war irgendwo in den Tiefen des Raumes entstanden, vielleicht auch in der Hölle, möglicherweise in Aibon, jedenfalls war diese Lache einmalig, und sie trieb auch mir noch einen Schauer über den Rücken. Die neben mir sitzende Rita saß da wie erstarrt. Sie hatte ihre Hand auf die meine gelegt, und ich spürte die Fingernägel auf der dünnen Haut des Handrückens.
    Das Lachen blieb.
    Es schwang von einer Seite zur anderen, ließ keine aus und stieg auch schaurig in die Höhe des Lokals, den anderen Etagen entgegen, wo es ebenfalls noch ein gewaltiges Echo bildete, dessen Schallwellen wieder zurückkehrten.
    So etwas hatten die Gäste noch nie vernommen. Die Furcht vor diesem Lachen drückte sie auf die Plätze. Niemand stand auf. Es war auch keiner da, der sich traute, einen Kommentar abzugeben. Dr. Horror war da, aber wir sahen ihn nicht. Ich durchbohrte mit meinen Blicken die Düsternis des Lokals, ohne allerdings einen Erfolg zu bekommen.
    Er konnte überall stehen und lachen. Die Richtung, aus der das Lachen schallte, war einfach nicht auszumachen.
    Auch bei mir blieb die Gänsehaut, und meinen Freunden sowie den Hollywood-Leuten erging es ähnlich. Rita atmete stoßweise neben mir, bis sie hauchte: »So kann nur der Teufel lachen.«
    Im Prinzip hatte sie sogar recht. Vielleicht war Gerry Giesen auch ein Stück des Teufels, bei ihm sah ich noch nicht durch. Eins jedoch wußte ich. Er erschien nie, ohne einen Grund zu haben. Das würde auch hier der Fall sein. Wahrscheinlich konnten wir uns auf etwas Schreckliches gefaßt machen, wobei das Lachen nicht mehr als das Vorspiel zu einem stärkeren Höllenkonzert war.
    Es hallte noch immer durch das Lokal. Blieb auch nie gleich, steigerte sich zu schrillen Disharmonien, um einen Moment später die Tonleiter wieder herabzufallen und in ein dumpfes Grollen zu münden, das Angst erzeugte.
    Ich atmete flach und nur durch die Nase. Auf meinen Kücken spürte ich die Spannung und sah auch an unserem Tisch Bewegung, als sich Suko langsam hochstemmte.
    Auch er haßte dieses Lachen und wollte denjenigen suchen, der sich dafür verantwortlich zeigte.
    Da brach das Lachen ab.
    Es hallte nicht einmal nach. Von einem Augenblick zum andere hörten wir es nicht mehr.
    Die Stille drückte. Auch die Gäste auf der Terrasse draußen sagten keinen Ton.
    Es bestand fast eine Übereinstimmung

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