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Geisterstunde in Los Angeles

Geisterstunde in Los Angeles

Titel: Geisterstunde in Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dr. Horror hatte sie nicht umsonst aufbrechen lassen.
    Bill verfolgte den gleichen Gedanken. »Laß uns hingehen!« sagte er.
    »Wir müssen…«
    »Sei ruhig.« Ich streckte den Arm aus, denn ich hatte das knirschende Geräusch gehört. Es war an der zerstörten Tanzfläche entstanden und erreichte unsere Ohren wie ein dünn klingendes Kratzen. Wir gingen hin.
    Sehr vorsichtig, nur nichts überstürzen, die Hände in der Nähe unserer Waffen.
    Sie kamen aus der Tiefe. Sie schwebten und kletterten gleichzeitig an die Oberfläche.
    Zwei unheimliche Gestalten, die mit ihrer grünen Haut wie Wasserleichen aussahen.
    Ausgemergelt wirkten sie. Die Bewegungen waren steif, die Köpfe mit den völlig zerzausten Haaren hatten die Gestalten nach hinten gedrückt, so daß sie mit den starren Augen gegen die Decke des Lokals stierten. Ein lauter Ruf schreckte uns aus der Spannung. Ich drehte mich um und sah den Regisseur Abel Lamotte zwischen Rita Lane und Tudor Buckly stehen. Der Filmmann hatte seinen rechten Arm ausgestreckt, der Zeigefinger wies auf die Tanzfläche, und mit krächzender Stimme sagte er:
    »Das sind sie. Das sind Percy Preston und Hal Baker…«
    ***
    Die beiden Toten also. Und als Untote waren sie nun zurückgekehrt. Woher, das wußten die Götter. Aus der Tiefe der Erde möglicherweise oder aus Aibon, was wahrscheinlicher war.
    Sie fühlten sich sehr sicher, denn sie wußten einen großen, unsichtbaren Beschützer über sich.
    Gerry Giesen, der sich auch Dr. Horror nannte, um das Grauen in die Welt zu bringen.
    Bill holte seine Waffe hervor. Ich sah es mit einem Seitenblick. Es war keine Beretta, er hatte tatsächlich die goldene Pistole mitgenommen, die Waffe vom Planet der Magier. Sie war ein wenig unförmig, aber äußerst wirkungsvoll. Das hatte der Reporter schon einige Male sehr deutlich demonstriert.
    Die Waffe besaß vorn eine Düse, aus der nach einem gewissen Druck eine Flüssigkeit hervorsprühte, die ähnliche Eigenschaften besaß wie der Todesnebel, das heißt, sie löste den Menschen die Haut von den Knochen. Bill legte auf den ersten an. Ich wußte nicht, ob es sich um Percy Preston oder Hai Baker handelte. Irgendwie ähnelten sich die beiden auch, wie sie gingen, ihre Arme vorbewegten und wieder zurückschlenkerten und sie dabei mit den Beinen in einen exakten Gleichklang brachten.
    »Laß es!« rief ich dem Reporter zu. »Das schaffen wir auch anders.«
    »Silberkugeln?«
    »Mal sehen.«
    »Ich hätte da noch die Dämonenpeitsche«, erklärte Suko mit ruhig klingender Stimme und holte die Waffe schon hervor. Er schlug einmal einen Kreis über den Boden, schon rutschten die drei Riemen heraus. Mit einem klatschenden Laut berührten sie den Boden. Und die Gestalten kamen näher. Hinter uns hörten wir Schritte.
    Auch die Stimme der Schauspielerin Rita. »Aber er ist doch tot!« schrie sie. »Verdammt, ich habe ihn doch gesehen, wie er in das verfluchte Wasser gezogen wurde. Wie kann der Tote leben?«
    Ja, wie konnte der Tote leben? Dazu hätte ich ihr einiges sagen können, es war aber nicht der richtige Zeitpunkt. Zudem sahen mir diese Wesen so aus, als hätten sie etwas ganz anderes vor, als sich mit uns zu beschäftigen. Sie liefen weder auf uns zu, noch fixierten sie uns. Für sie waren wir ohne Interesse.
    Und schon vernahmen wir eine Warnung. Dr. Horror sprach: »Laßt sie in Ruhe. Greift sie nicht an, sonst passiert eine Katastrophe.«
    »Was hast du vor?« rief ich in das Lokal hinein.
    »Sinclair und Conolly. Ihr erinnert euch doch an New York, an das Feuer aus Aibon…«
    »Ja, daran können wir uns erinnern.«
    »Wunderbar. Und dieses Feuer ist nicht einmalig gewesen. Ich kann es lenken, ich kann es steuern. Nicht nur auf der Bühne im Theater, auch auf der Bühne des Lebens. Denkt an eure kleine Freundin Laurie Ball. Sie ist zu mir gekommen…«
    »Lebt sie noch?« unterbrach ich ihn.
    Dr. Horror lachte nur. »Möglicherweise gebe ich dir eine Chance, sie zu sehen.«
    »Tut nichts!« wisperte ich meinen beiden Freunden zu.
    »Wenn ich nur wüßte, wo dieser Bastard steckt«, flüsterte Bill ebenso leise. »Wenn ich das nur wüßte.«
    »Was würdest du dann machen?«
    »Nichts, glaube ich. Er hat ja leider die Trümpfe in der Hand. Uns sind die Hände gebunden.«
    Ich hoffte nur, daß sich die Gäste zurückhielten. Nicht ohne Grund hatte Dr. Horror das Feuer von Aibon erwähnt. Ich hatte es leider erleben müssen. Auf der New Yorker Bühne und innerhalb des Totenschädels war es

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