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Geisterstunde in Los Angeles

Geisterstunde in Los Angeles

Titel: Geisterstunde in Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Widerstand, Lamotte. Er will nur Sie haben.«
    »Das weiß ich, Sinclair. Aber er wird mich auch töten!«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Was Sie glauben, interessiert mich doch nicht!« schrie er. Lamotte stand dicht vor dem Durchdrehen. »Nein, das interessiert mich überhaupt nicht. Ich bin für mein eigenes Leben verantwortlich, und ich will nicht sterben, verdammt!«
    Er hatte einen Entschluß gefaßt und ließ sich davon durchs nichts abbringen. Bevor ihn irgend jemand daran hindern konnte, war er schon gestartet. Mit langen Schritten jagte er auf den Ausgang zu. Dabei bestand nur ein Problem. Er mußte an den beiden Veränderten vorbei. So langsam oder gemächlich sich diese bisher bewegt hatten, so schnell reagierten sie, als Lamotte in ihre unmittelbare Nähe geriet. Plötzlich streckten sie die Arme aus, wobei ich das Gefühl hatte, als würden diese immer länger. Dann packten sie zu.
    Es waren harte Griffe. So hart, daß Lamotte es einfach nicht schaffen konnte, sich zu befreien. Er wurde herumgewirbelt, schrie noch auf, dann verlor er den Kontakt mit dem Boden. Seine Beine schleuderten in die Höhe, er lag plötzlich waagerecht, und vier Fäuste dachten nicht daran, ihn aus den Fängen zu lassen.
    Der Regisseur schrie. Er wehrte sich auch, zumindest versuchte er es. Trat um sich, warf seinen Körper von einer Seite auf die andere, soweit dies möglich war, strampelte, doch die Kräfte der Veränderten waren größer als die eines normalen Menschen.
    Abel Lamotte hatte keine Chance. Wie die beiden es schafften, daß die Kräfte des Regisseurs erlahmten, wußte ich auch nicht. Jedenfalls lag er plötzlich still.
    Sie hielten ihn fest wie einen zusammengerollten Teppich. Bevor sie sich wieder mit ihrer Beute in Bewegung setzten, warfen sie uns noch Blicke zu. Sie tasteten uns regelrecht ab und mußten mitbekommen, daß einer von uns fast an seiner Wut erstickte.
    Es war Bill Conolly. Er trug die goldenen Pistole bei sich und setzte sie nicht ein. Diesmal ging es nicht allein um die beiden Veränderten, ganz andere Dinge waren wichtig. Gerry Giesen durfte nicht dazu kommen, seine wahnsinnigen Kräfte einzusetzen. Wenn ja, dann sollte er sie wenigstens auf ein bestimmtes Ziel konzentrieren, auf das wir uns dann auch einstellen konnten. So ließen wir sie laufen. Natürlich mit einem schlechten, miesen, unguten Gefühl, doch wir revidierten die Tatsachen nicht. Aber wir nahmen die Verfolgung auf. Dabei gingen wir nicht schneller als sie, die Distanz zwischen uns blieb stets gleich.
    Lamotte lag auf ihren Schultern. Hintereinander schritten sie her. Der Regisseur wimmerte. Er sprach Worte, die unverständlich waren. Manchmal wehte auch ein leiser Schrei aus seinem Mund, aber er leistete keinen Widerstand mehr.
    Es war schon irgendwie makaber, daß sich diese Szene ausgerechnet in Hollywood abspielte. Sie hätte ebensogut in einen Film passen können, und die Zuschauer auf der Terrasse wurden nun Zeuge dieses ungewöhnlichen Vorgangs.
    Sie alle hatten das Lachen erlebt. Es war ihnen noch sehr frisch in Erinnerung. Viele unter ihnen waren schlagartig wieder nüchtern geworden.
    Jeder wußte, daß dies kein Spaß war.
    Wer im Weg stand, machte hastig Platz. Ein junger Mann war so hektisch, daß er einen Stuhl umwarf. Die Polizei hatte niemand alarmiert. Wäre sie hier erschienen, hätte der Fall eine dramatische Wende zuungunsten des Regisseurs nehmen können. So war es nur die Ruhe vor dem Sturm, die uns umfangen hielt.
    Ich überlegte krampfhaft, was Dr. Horror mit dem Regisseur vorhaben konnte. Er wollte ihn benutzen, das war klar. Er wollte auch die Kontrolle über die Filmstadt bekommen und sie in eine Hölle verwandeln. Aber weshalb?
    Aibon und Hollywood, das paßte einfach nicht zusammen. Sie waren so verschieden, wie zwei Dinge nur sein konnten.
    Wir gingen ihnen nach. Bill hielt sich an meiner Seite, Suko blieb eine Schrittlänge hinter uns. So bekamen wir mit, daß sie die Terrasse verließen und den Parkplatz betraten, wo sie abwarteten. Mit einem Wagen würden sie bestimmt nicht wegfahren, und zu Fuß den Sunset Strip hochgehen, das klappte wohl auch nicht.
    Jeder hörte das Heulen!
    Es kam aus der Luft, als würde sich ein gewaltiger Orkan über der Stadt austoben. Wind brauste auf, einige orkanartige Böen fielen schlagartig in L. A. ein.
    Jeder schaute in den grauen Nachthimmel, auch wir. Und wir sahen, wie er sich veränderte. Das farbige Schauspiel begann in den Wolken. Dort drehten farbige,

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