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Geisterstunde in Los Angeles

Geisterstunde in Los Angeles

Titel: Geisterstunde in Los Angeles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bisher nur zugehört hatte. »Was meinst du dazu?«
    »Ich kann deiner Theorie folgen.«
    Bill meldete sich. »Nehmen wir einmal an, John, du hast damit recht. Was können wir unternehmen?«
    »Das ist die Frage.«
    »Gar nichts«, sagte Tudor Buckly. »Sie haben doch erlebt, daß die andere Seite stärker ist. Denken Sie mal an die vier Toten. Sie sind grauenvoll gestorben, sie…«
    »… können möglicherweise in den Kreislauf dieser freigewordenen Magie hineingeraten sein«, gab ich zu bedenken.
    »Und wie?«
    »Das entzieht sich meiner Kenntnis. Mich interessiert zudem etwas ganz anderes.«
    »Was bitte?«
    Ich schaute Tudor Buckly direkt an. »Bevor Sie das Buch schrieben, Tudor, werden Sie sicherlich Recherchen durchgeführt haben, wenn ich mich nicht irre.«
    »Auf blauen Dunst habe ich nicht geschrieben.«
    »Sehen Sie, das ist es genau. Ich möchte wieder auf die Geschichte des Medizinmannes zurückkommen. Jeder Stamm hatte früher ein bestimmtes Gebiet, in dem er lebte, sich auskannte, wo er jagte und so weiter. Auch der Stamm des Medizinmannes Tum-Hagai muß so etwas gehabt haben. Ich möchte von Ihnen wissen, Tudor, wo diese Indianer gelebt haben.«
    »Das ist einfach. Hier in Los Angeles. Wo jetzt die Stadt steht.«
    Mein Blick wurde skeptisch. »In dem gesamten Gebiet?«
    »Ja, eigentlich. Es gab natürlich einen zentralen Punkt, wo ihre Dörfer oder Hütten standen, ansonsten haben sie sich ausbreiten können, ohne groß gestört zu werden.«
    »Können Sie Details nennen?« fragte Bill, der plötzlich Feuer gefangen hatte.
    »Meinen Sie die Stätte, wo man den Toten verbrannte?«
    »Ja.«
    Tudor Buckly zog das Buch an sich und schlug es auf. »Ich habe auf den Innenseiten einige Zeichnungen anfertigen lassen, die das Gebiet zeigen, wie es damals von den Indianern in Anspruch genommen worden ist. Schauen Sie.«
    Wir alle sahen auf die Zeichnung, die uns allerdings nicht viel sagte. Dazu kannten wir die Gegend einfach zu wenig. »Können Sie das nicht präzisieren?« fragte Suko.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Was befindet sich heute dort, wo früher das Dorf der Indianer gewesen ist?«
    Tudor Buckly lehnte sich zurück, stellte das Buch aufgeschlagen auf seine Oberschenkel, schaute sich noch einmal die Zeichnung an und dachte darüber nach. Wir ließen ihn in Ruhe. Er strich einige Male über seine Stirn und ließ die Hand weiter bis hin zum Kinn wandern. »Wenn ich es mir recht überlege, war das sogar Hollywood. Das heißt, daß heutige Hollywood, wo man auch die großen Studios findet.«
    »Genauer!« forderte ich, weil mir ein bestimmter Gedanke gekommen war, den ich noch für mich behielt.
    Tudor hob die Schultern. »Es ist nicht einfach.«
    »Das wissen wir, aber es ist auch wichtig. Wenn Sie das Gebiet genau einkreisen können, wäre damit schon viel gewonnen. Dann wüßten wir wahrscheinlich, wo wir Dr. Horror finden könnten.«
    »Ja, das verstehe ich.«
    Von der Bar her schaute uns Costa zu. Er hatte sich über die Theke gelehnt und besaß sehr gute Augen, denn auch er erkannte die Zeichnung trotz der Entfernung.
    »Ich kenne das Gebiet genau«, sagte er. Wir schauten ihn so schnell an, daß er regelrecht verlegen wurde.
    »So?« fragte Bill, »wo denn?«
    »Dort stehen heute die Studios.«
    »Soweit sind wir auch.«
    Jetzt lachte Costa breit. »Ich weiß jedoch, welche dort gebaut worden sind. — Sun Production.«
    Das sagte Suko, Bill und mir nichts. Dafür aber Tudor Buckly. Er ließ sich zurückfallen und schlug mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Sun Production«, stöhnte er. »Verdammt, warum ist mir das nicht früher eingefallen?«
    »Wie meinen Sie?«
    »John, wissen Sie, wer dort dreht?«
    »Ja, Lamotte.«
    »Stimmt«, flüsterte Buckly. »Stimmt genau. In den Studiohallen der Sun Production dreht Buckly seinen neuesten Film, diesen Abenteuer-Streifen, wo das Grauenvolle passiert ist.«
    Ich lächelte den anderen zu. »Das hatte ich mir fast gedacht, meine Freunde.«
    Bill zündete sich eine Zigarette an. »Und du meinst, daß wir Gerry Giesen dort finden?«
    »Zumindest liegt dies im Bereich des Möglichen. Oder sehe ich das falsch?«
    »Bestimmt nicht.«
    In der nächsten Zeit hingen wir unseren Gedanken nach. Jeder suchte nach einer exakten Lösung, auch nach Widersprüchen, um diese Theorie einstürzen zu lassen. Es gab keine.
    »Nun?« fragte ich lächelnd. »Habt ihr euch damit abgefunden, wo sich unser nächstes Ziel befindet?«
    »Sicher«, sagte Bill und drückte seine

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