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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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dann aber immer wieder zu anderen hingezogen gefühlt, und das noch bevor er mit diesem idiotisch besitzergreifenden Getue angefangen hatte? Nicht nur Heath, sondern auch Loren und dann Stark. Die einzigen möglichen Antworten darauf waren: entweder fehlte mir bei Erik etwas, oder ich war eine liederliche Schlampe. Aber hey, ich
fühlte
mich nicht wie eine liederliche Schlampe. Ich fühlte mich wie ein Mädchen, das mehr als einen Jungen mag.
    Er bewegte sich, und ich versuchte, nicht zusammenzuzucken, als ich spürte, wie er den Arm hob. »Komm zu mir rüber. Du kannst den Kopf auf meine Brust legen und schlafen. Ich pass auf dich auf. Versprochen.«
    Ich verbannte das Erik-Problem aus meinem Kopf, beschloss, dass es jetzt auch nicht mehr darauf ankam – ich meine, schließlich lag ich schon mit ihm im Bett –, und rückte zu ihm rüber. Er legte den Arm um mich, und ich versuchte, mich zu entspannen, während ich an ihn gedrückt dalag, den Kopf irgendwie komisch auf seiner Brust. Ich fragte mich, ob es für ihn bequem war. War ich zu schwer? Lag ich zu dicht neben ihm? Oder nicht dicht genug?
    Da bewegte sich seine Hand und kroch zu meinem Kopf. Zuerst dachte ich, er wollte meinen Kopf verschieben (weil er ihm zu schwer war) oder mich gar erwürgen oder was auch immer. Daher überraschte es mich, als er begann, mir übers Haar zu streicheln wie einem nervösen Pferd.
    »Du hast so schöne Haare. Hab ich dir das gesagt, bevor ich gestorben bin, oder hab ich’s nur gedacht?«
    »Du musst es gedacht haben«, sagte ich.
    »Ich würde dir auch sagen, dass du nackt wahnsinnig toll ausgesehen hast, aber das wär wahrscheinlich nicht ganz angebracht, so unschuldig wie wir jetzt beieinander liegen.«
    »Nein.« Ich wollte mich seinen Armen entziehen. »Ganz und gar nicht.«
    Unter meinem Ohr grollte es leise in seiner Brust, als er sanft auflachte. »Entspann dich, ja?«
    »Dann erzähl mir nicht, wie toll ich nackt aussehe.«
    »Okay.« Eine Weile streichelte er schweigend übers Haar. Dann sagte er: »Dieser Rabenspötter hat dich echt böse erwischt.«
    »Ja«, sagte ich, obwohl es keine Frage war.
    »Der wird ganz schön was zu hören kriegen, wenn er zurückkommt. Kalona wollte nämlich nicht, dass dir ein Haar gekrümmt wird.«
    »Der kommt nicht zurück. Ich hab ihn verbrannt. Gründlich«, sagte ich schlicht.
    »Gut«, sagte er. »Zoey, versprichst du mir etwas?«
    »Ich denk schon, aber mir kommt’s vor, als wärst du nicht immer glücklich, wenn ich meine Versprechen dir gegenüber halte.«
    »Ich wäre glücklich, wenn du dieses halten würdest.«
    »Okay, was ist es diesmal?«
    »Versprich mir, dass du mich auch verbrennst, wenn ich ein richtiges Monster werden sollte.«
    »Das ist kein Versprechen, das ich gerne gebe.«
    »Denk darüber nach. Es könnte nämlich eines sein, das du einlösen musst.«
    Wieder verfielen wir in Schweigen. Die einzigen Geräusche im Zimmer waren Nalas leises Schnarchen vom Fußende des Bettes und Starks stetiger Herzschlag unter meinem Ohr. Er streichelte immer noch mein Haar, und nach kurzer Zeit fühlten sich meine Augenlider unwahrscheinlich schwer an. Aber bevor ich einschlief, fiel mir noch etwas ein, was er wissen sollte.
    »Würdest du auch was für mich tun?«, fragte ich schläfrig.
    »Ich glaube, ich würde fast alles für dich tun«, gab er zurück.
    »Hör auf, dich als Monster zu bezeichnen.«
    Einen Moment lang hielt seine Hand inne. Er bewegte sich ein bisschen, und ich spürte seine Lippen auf meiner Stirn. »Schlaf. Ich pass auf dich auf.«
    Und langsam fiel ich in Schlaf, während er immer weiter mein Haar streichelte. Kalona tauchte nicht ein einziges Mal in meinen Träumen auf.

Fünfundzwanzig
    A ls ich erwachte, war Stark weg. Ich fühlte mich unglaublich erholt und war am Verhungern. Als ich mich gähnend streckte, bemerkte ich den Pfeil auf dem Kissen neben mir. Und was noch auffälliger war: er war in zwei Hälften gebrochen. Hey, wenn man wie ich aus einem Ort namens Broken Arrow stammt, weiß man, was ein zerbrochener Pfeil zu bedeuten hat – Frieden, das Ende von Feindseligkeit und Kampf. Unter den beiden Hälften lag ein Zettel, auf dem mein Name stand. Ich faltete ihn auf.
    Du hast so friedlich ausgesehen, als du schliefst. Ich wünschte, so etwas gäbe es auch für mich. Dass ich die Augen schließen und ganz entspannt sein könnte. Aber das kann ich nicht. Wenn ich nicht bei dir bin, fühle ich gar nichts, und selbst bei dir ist in mir nur

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