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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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nett ist er nicht, und alles, was wir von ihm wissen, deutet darauf hin, dass er schon immer böse war.«
    »Nein, war er nicht.« Okay, das war meinem Mund irgendwie herausgerutscht, ohne dass ich es wollte.
    Beide starrten mich an. Ich lächelte nervös. »Na ja, so wie Grandma das sagte, war Kalona mal ein Engel. Also denke ich mir, muss er zu den Guten gehört haben. Ich meine, davor. Lange davor.«
    »Ich denke, wir sollten ihn als böse betrachten. Als durch und durch böse«, sagte Erik.
    »Heute Nacht sind einige Leute gestorben«, sagte Heath. »Ich weiß nicht, wie viele, aber genug. Wenn dieser Kalona dahintersteht, würde ich sagen, er
ist
böse.«
    »Okay, ihr habt ja recht. Wahrscheinlich«, sagte ich. Was zum Henker war mit mir los? Ich wusste besser als jeder andere, wie böse Kalona war! Ich hatte seine finstere Macht gespürt. Ich wusste, dass Neferet und er eng zusammensteckten, so eng, dass Neferet beschlossen hatte, Nyx den Rücken zu kehren. Also, das alles zusammen addierte sich eindeutig zu B+Ö+S+E.
    »Wartet mal. Das hätte ich fast vergessen.« Erik eilte nach hinten zu seinem Stuhl, und Heath und ich folgten ihm. Aus dem Schatten daneben zog er den Monster-Ghettoblaster. »Lasst mich sehen, ob ich was reinkriege.« Er drehte an den gigantischen Silberknöpfen, und bald war ein rauschiger Channel  8 zu hören. Der Nachrichtensprecher sprach sehr ernst und schnell.
    »
Noch einmal unsere Sondermeldung über die blutigen Bandenunruhen in Tulsa-Mitte während der letzten Nacht. Die Polizeibehörde von Tulsa wiederholt, die Situation in der Stadt gebe keinen Anlass mehr zur Besorgnis und alles sei unter Kontrolle. ›Es war ein Initiationsritual einer neuen Gang, die sich ‹Die Spötter› nennt. Maßgebliche Mitglieder der Gang wurden verhaftet, und die Sicherheit unserer Bürger auf den Straßen im Zentrum von Tulsa ist wieder vollständig gewährleistet‹, so der Leiter der Polizeibehörde. Natürlich gelten für Tulsa und die nähere Umgebung bis morgen Abend noch akute Unwetterwarnungen, daher wird dringend empfohlen, nur im äußersten Notfall das Haus zu verlassen. Es werden noch mindestens 15  Zentimeter Niederschlag in Form von Eisregen erwartet, was die Bemühungen der Versorgungswerke erschweren wird, die beschädigten Leitungen zu reparieren, die in vielen Stadtteilen für Stromausfälle gesorgt haben. Wir informieren Sie in einer halben Stunde in den Siebzehn-Uhr-Nachrichten über weitere Entwicklungen, und dort hören Sie auch unseren ausführlichen Wetterbericht
.
    Wir schließen mit einer öffentlichen Verlautbarung: Alle Schüler und Angestellten des House of Night werden gebeten, sich aufgrund der instabilen Wetterlage wieder in der Schule einzufinden. Ich wiederhole: Alle Schüler und Angestellten des House of Night werden gebeten, in die Schule zurückzukehren. Bleiben Sie dran, wir halten Sie auf dem Laufenden. Zurück zu unserem Programm …«
    »Das war keine Gang«, sagte ich. »So was Lächerliches hab ich noch nie gehört!«
    »Das hat sie so hingedreht. Sie hat die Presse und wahrscheinlich die ganze Öffentlichkeit manipuliert.« Erik blickte grimmig drein.
    »Ist ›sie‹ die Hohepriesterin, die an meinem Hirn rumgespielt hat?«, fragte Heath.
    »Nein«, sagte Erik.
    »Ja«, sagte ich im selben Moment und sah Erik verärgert an. »Er muss die Wahrheit wissen, damit er sich schützen kann.«
    »Je weniger er weiß, desto besser für ihn«, beharrte Erik.
    »Nein. Pass auf, so hab ich auch mal gedacht, und genau das war der Grund, warum alle so sauer auf mich wurden. Und warum ich ein paar Riesenfehler gemacht hab.« Ich sah Heath an. »Wenn ich nicht so viele Geheimnisse für mich behalten und stattdessen meinen Freunden zugetraut hätte, selber auf sich aufzupassen, hätte ich weniger vermasselt.«
    Erik seufzte. »Okay, hab’s verstanden.« Auch er richtete den Blick auf Heath. »Ihr Name ist Neferet. Sie ist die Hohepriesterin des House of Night. Sie ist mächtig. Sehr mächtig. Und sie kann Leute mit ihrem Geist manipulieren.«
    »Ja, das wusste ich schon, dass sie Sachen mit ihrem Geist anstellen kann. Hat sie mit mir auch gemacht. Sie hat mich Zeug vergessen lassen, das mir passiert ist. Ich hab erst vor kurzem angefangen, mich wieder daran zu erinnern.«
    »Tut das weh im Kopf?«, fragte ich ihn, weil mir einfiel, wie schmerzhaft es gewesen war, als ich mich durch die Gedächtnisblockade hatte kämpfen müssen, die Neferet in meinem Geist errichtet

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