Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
Vom Netzwerk:
Mit dem Daumen deutete ich nach oben.
    Erik trat neben mich. Seine warme Hand schloss sich um meine, er drehte mich so, dass wir uns ansahen, und strich sanft mit dem Daumen über die neuen Tattoos in meiner Handfläche. »Hey, wir stehen das schon durch. Denk daran, hier ist Nyx am Werk. Schau dir nur deine Hände an. Sie sind der Beweis, dass du ihr noch etwas bedeutest. Sicher, wir sind nicht viele, aber wir sind stark und wir wissen, dass wir für das Richtige kämpfen.«
    Genau in diesem Moment gab mein Handy den kleinen Ton von sich, der eine SMS anzeigte. »Oh, gut! Die ist bestimmt von Schwester Mary Angela.« Ich klappte es auf – und starrte die SMS an. Zuerst kapierte ich überhaupt nichts.
    Alle Jungvampyre und Vampyre werden gebeten, sofort ins House of Night zurückzukehren.
    »Was soll denn das?«, brachte ich schließlich heraus, immer noch den Blick aufs Display geheftet.
    »Was ist denn?«, fragte Erik. Ich drehte das Handy so, dass er es auch sah. Er nickte langsam, als ob der Text etwas bestätigte, was er schon erwartet hatte. »Das ist Neferet. Und auch wenn es klingt wie eine typische Schulmeldung, würde ich wetten, dass sie ganz gezielt uns meint.«
    »Bist du sicher, dass es von ihr ist?«
    »Ja. Das ist ihre Nummer.«
    »Sie hat dir ihre Handynummer gegeben?« Ich versuchte den Ärger in meiner Stimme in Grenzen zu halten, aber der Erfolg war vermutlich bescheiden.
    Erik zuckte mit den Schultern. »Ja, sie hat sie mir gegeben, als ich nach Europa wollte. Ich könne sie jederzeit anrufen, wenn ich was bräuchte, meinte sie.«
    Ich schnaubte.
    Erik grinste. »Eifersüchtig?«
    »Nein!«, schnappte ich (was gelogen war). »Sie ist nur eine so intrigante Hexe, dass sie mich ganz krank macht.«
    »Na, momentan braut sie jedenfalls mit Kalona ein ganz schön übles Süppchen.«
    »Ja, und wie. Und wir gehen nicht zurück ins House of Night. Zumindest nicht jetzt sofort.«
    »Da stimme ich dir vollkommen zu. Wir brauchen erst mehr Infos darüber, was über der Erde los ist, bevor wir den nächsten Schritt wagen. Außerdem – wenn deine Instinkte dir sagen, dass wir von der Schule wegbleiben sollten, dann sollten wir genau das tun.«
    Ich sah zu ihm auf. Er lächelte mir ermutigend zu und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. In seinem Blick lag eine so liebevolle Wärme, das hatte nichts mit sexverrückt und besitzergreifend zu tun. Himmel, ich musste mich endlich einkriegen. Erik gab mir Sicherheit. Er glaubte an das, was er sagte. Er glaubte an mich.
    »Danke«, sagte ich. »Danke, dass du immer noch an mich glaubst.«
    »Ich werde immer an dich glauben, Zoey. Immer.« Und er nahm mich in die Arme und küsste mich.
    In diesem Moment wurde die Tür, die ins Freie führte, aufgezerrt, und das trübe Licht des windigen Nachmittags und ein Schwall eisiger Luft strömten herein. Erik wirbelte herum und schubste mich hinter sich. Wie ein Stromschlag durchzuckte mich die pure Angst.
    »Renn runter! Hol Darius!«, schrie Erik und setzte sich schon in Bewegung, auf die Gestalt zu, die sich gegen das Grau der Außenwelt abzeichnete.
    Ich war schon auf dem Weg zur Leiter, als eine vertraute Stimme mich erstarren ließ.
    »Hey, Zo, bist du das?«

Zehn
    » H eath!« Es war ein Schrei purer Erleichterung, dass er es war und nicht ein schrecklicher Rabenspötter oder – noch schlimmer – ein uralter Unsterblicher mit Augen wie der Nachthimmel und einer Stimme wie ein verbotenes Geheimnis. Ich drehte mich um und wollte schon auf ihn zu rennen.
    »Heath?« Erik klang längst nicht so erfreut. Er hielt mich auf, indem er mich am Arm packte. Mit finsterem Gesicht stellte er sich wieder schützend vor mich. »Dein menschlicher Freund?«
    »
Ex
freund«, sagten Heath und ich gleichzeitig.
    »Hey, bist du nicht dieser Erik?«, fuhr Heath fort. »Zoeys Jungvampyr-Exfreund?« Lässig übersprang er die drei Stufen in den Keller hinunter, jeder Zoll der Star-Quarterback der SIHS (und damit meine ich: stattliche einsachtzig plus, ein bisschen lockiges, sand-blond-braunes Haar und die niedlichsten Augen und Grübchen, die man je gesehen hat). Ja, ich geb’s offen zu, mein Highschool-Freund war ein Klischee, aber wenigstens eines zum Dahinschmelzen.
    »Freund.« Eriks Ton war stahlhart. »Nicht Ex. Und Vampyr, nicht Jungvampyr.«
    »Oh. Ich könnte dir ja zur Versöhnung mit Zo gratulieren und auch dazu, dass du nicht in deinem eigenen Blut ertrunken bist, aber das wäre ziemlicher Schwachsinn, weil

Weitere Kostenlose Bücher