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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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Freunde.« Ich spürte Eriks Blick. Ich gab mir die größte Mühe, keinen schuldbewussten Eindruck zu machen, und fügte hinzu: »Freunde machen sich nun mal Sorgen umeinander.«
    Heath lächelte – langsam, tief und nur für mich allein. »Freunde. Stimmt.«
    »Es wird Zeit.« Erik klang supergenervt.
    Ohne ihn zu beachten, sagte Heath: »Ich gehe dann, wenn Zo mich bittet.«
    »Du solltest gehen, Heath«, sagte ich schnell.
    Einige Augenblicke lang hielt Heath meinen Blick fest. »Na gut. Von mir aus«, sagte er dann und drehte sich zu Erik um. »Okay, du bist jetzt also ’n richtiger Vampyr, hm?«
    »Ja.«
    Heath musterte ihn von oben bis unten. Die beiden waren ungefähr gleich groß, Erik vielleicht ein bisschen größer, aber Heath war muskulöser. Aber beide sahen aus, als könnten sie sich in einer Prügelei behaupten. Ich merkte, wie ich mich verkrampfte. Würde Heath Erik gleich eine knallen?
    »Es heißt, männliche Vampyre hätten sich’s ganz groß auf die Fahnen geschrieben, ihre Priesterinnen zu beschützen. Richtig?«
    »Richtig«, erwiderte Erik.
    »Gut. Dann bau ich darauf, dass du Zoey beschützt.«
    »Solange ich lebe, wird ihr nichts zustoßen.«
    »Das hoffe ich doch.« In Heath’ Stimme war nichts von dem charmanten, lässigen Ton zu hören, den er normalerweise draufhatte. Er klang hart und drohend. »Denn sollte ihr etwas zustoßen, dann werde ich dich finden und dir eine Abreibung verpassen, Vampyr hin oder her.«

Elf
    H astig stellte ich mich zwischen die beiden. »Aufhören! Stop. Ich hab schon genug um die Ohren, ich hab echt keine Lust, auch noch euch auseinanderzerren zu müssen. Himmel, wisst ihr, wie unreif ihr euch benehmt?« Die beiden starrten sich über meinen Kopf hinweg immer noch feindselig an. Ich boxte beiden in die Brust. »Aufhören, sag ich!«
    Das brachte sie einigermaßen zur Besinnung, und jetzt schaute ich sie böse an. »Wisst ihr, ihr seid so lächerlich mit eurem Imponiergehabe und Testosteron und so. Hey, ich könnte auch die Elemente beschwören und euch
beide
zu Kleinholz verarbeiten.«
    Heath scharrte verlegen mit den Füßen. Dann grinste er mich an – wie ein süßer kleiner Junge, den seine Mommy gerade ausgeschimpft hat. »Sorry, Zo. Hab nicht mehr daran gedacht, dass bei euch gerade die Kacke schwer am Dampfen ist.«
    »Ja, tut mir auch leid«, sagte Erik. »Ich weiß ja, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche, was ihn betrifft.« Er warf Heath ein verächtliches Grinsen zu.
    Heath schaute mich an, als erwartete er, dass ich so was sagte wie
na ja, du solltest dir schon Sorgen machen, Erik, denn ich mag Heath immer noch
. Aber das tat ich nicht. Es ging nicht. Egal was zwischen mir und Erik war, Heath war Teil meines alten Lebens. Dorthin gehörte er und nicht in meine Gegenwart oder Zukunft. Heath war ein Mensch – das hieß, falls wir angegriffen wurden, hatte er ein hundertmal größeres Risiko, dass ihm etwas Ernstes zustieß.
    »Okay, ich geh dann mal«, sagte Heath in die unbehagliche Stille hinein. Entschlossen drehte er sich um und ging auf den Ausgang zu. Als er ihn fast erreicht hatte, drehte er sich noch mal um und sah mich an. »Aber zuerst will ich noch mal kurz mit dir reden, Zo. Allein.«
    »Ich bewege mich hier nicht weg«, sagte Erik.
    »Das verlangt auch niemand. Zo, kommst du kurz mit raus?«
    »Auf keinen Fall«, sagte Erik und trat gebieterisch neben mich. »Sie geht mit dir nirgendwohin.«
    Ich starrte Erik an und wollte ihm gerade erklären, dass er nicht mein Boss war, als er etwas tat, was mich so richtig auf die Palme brachte. Er packte mich tatsächlich am Handgelenk und zog mich mit einem Ruck an sich, obwohl ich nicht die leisesten Anstalten gemacht hatte, Heath zu folgen.
    Reflexartig riss ich mich los.
    Er verengte die blauen Augen. In diesem Moment sah er einfach nur wütend und gemein aus, überhaupt nicht wie ein Freund, eher wie ein Fremder.
    »Du gehst mit ihm nirgendwohin«, wiederholte er.
    Da ging mein Temperament mit mir durch. Ich kann’s nicht ertragen, herumkommandiert zu werden. Das war einer der Gründe gewesen, warum der neue Mann von meiner Mom und ich überhaupt nicht miteinander klarkamen. Der Stiefpenner war nämlich im Grunde nichts anderes als ein kleiner, gemeiner Möchtegerntyrann. Und plötzlich sah ich genau diesen Charakterzug auch in Erik. Selbst wenn ich wusste, dass es mir später unendlich leid tun würde – in diesem Moment loderte mein Zorn zu heiß, als dass irgendein anderes

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