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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Fingerspitzen sein Herzschlag beschleunigte.
    Sie zog sich von seinem Kuss zurück und sah ihm in die halb geöffneten Augen. Seine goldenen Iriskreise glühten bernsteingelb, ihre Pupillen zogen sich rasch zusammen, und die Luft knisterte von der Hitze seines Verlangens.
    Sie wusste, wohin das führen würde. Und zu ihrer Verblüffung entsetzte sie der Gedanke gar nicht so, wie sie erwartet hätte. Aber sie konnte nicht so tun, als hätte sie diesbezüglich Erfahrung, als wüsste sie, wie sie ihn berühren sollte – wie sie mit ihm zusammen sein sollte.
    Wieder küsste er sie, und sie spürte, wie seine Fänge sanft ihre Lippe streiften. Unter ihren Händen waren seine Glyphen pulsierend zum Leben erwacht, und sein Atem ging keuchend und heftig.
    »Hunter, warte mal …« Sie wusste nicht recht, wie sie das sagen sollte, musste ihm aber irgendwie verständlich machen, was es für sie bedeutete, mit ihm zusammen zu sein. »Ich hab das noch nie gemacht. Du weißt, was damals passiert ist, als ich …« Sie konnte es nicht sagen. Konnte die Worte nicht aussprechen, die Dragos und seine abscheulichen Taten in diesen Augenblick einlassen würden, der doch nur ihr und Hunter allein gehörte. »Du musst wissen, dass ich noch nie … Liebe gemacht habe.«
    Er starrte sie an, etwas Düsteres und Besitzergreifendes lag in seinen verhangenen bernsteinfarbenen Augen. »Ich auch nicht.« Er schüttelte langsam den Kopf, während er zärtlich ihre Wange streichelte. »Noch nie.«
    Corinne schluckte, einen Augenblick verschlug es ihr die Sprache. »Noch nie? Du auch nicht?«
    Sein Finger wanderte über ihr Kinn und glitt dann langsam über ihre Lippen. »Intimität war verboten. Das Bedürfnis nach physischem Kontakt wurde als Schwäche angesehen. Es war ein Makel, sich überhaupt nach irgendetwas zu sehnen, besonders nach Lust.« Wieder küsste er sie, und in seiner Brust stieg ein leises Knurren auf. »Ich habe nie gewusst, wie es ist, sich nach der Berührung einer Frau zu sehnen. Oder danach, eine Frau zu küssen.«
    »Und jetzt tust du es?«, fragte sie zögerlich.
    »Seit ich dich getroffen habe, Corinne Bishop, denke ich praktisch an nichts anderes mehr.«
    Sie konnte sich ein Lächeln über dieses Geständnis nicht verkneifen, obwohl er es mit Verwirrung und sogar leichter Verstimmtheit gesagt hatte. Sie hob die Hand und schlang die Finger um seinen Nacken. Er nahm das als Hinweis, senkte den Kopf und küsste sie wieder. Dieses Mal war der Kuss sengend. Sie spürte seine Leidenschaft daran, wie hungrig er ihren Mund mit seinem bedeckte, und an seiner fordernden Zunge, die sich gierig zwischen ihre Lippen drängte, sobald sie den Mund öffnete, um Atem zu holen.
    Sie ließ sich von ihm zum Bett ziehen. Er schälte ihr den Bademantel herunter, ließ sie vorsichtig auf die Matratze hinuntergleiten und streckte sich neben ihr aus. Ihre Lippen waren immer noch aufeinandergepresst, ihre Hände erkundeten einander mit begierigem Interesse, und Corinne spürte, wie er mit den Fingern eine der Narben nachfuhr, die ihren Oberkörper verunstalteten. Die meisten ihrer Wunden waren durch die Zwangsfütterung mit dem Blut des Ältesten gut verheilt, aber einige hatte man ihr mit der Absicht zugefügt, bleibenden Schaden anzurichten. Um den Geist der jungen Frau zu brechen, die länger gegen ihre Unterjochung angekämpft hatte, als klug war.
    »Nicht«, flüsterte sie, ihre Stimme klang erstickt und ängstlich. »Bitte, Hunter … schau sie nicht an. Ich will nicht, dass du all das Hässliche an mir siehst. Nicht heute Nacht.«
    Sie hoffte, er würde seine Finger von den schrecklichen Narben nehmen, aber stattdessen verweilten sie dort. Er stützte sich auf den Ellenbogen und betrachtete sie langsam von Kopf bis Fuß. Sein heißer Blick ließ sich alle Zeit der Welt, ihre Narben zu studieren, die Hinterlassenschaften der wiederholten Foltern mit Elektroschocks und diversen Abstrafungen, die oft wochenlang angedauert hatten.
    Sie wusste, wie schrecklich sie für ihn aussehen musste, aber Hunter betrachtete sie mit offener Bewunderung, als wäre sie das Schönste, was er je gesehen hatte.
    »Ich finde nichts an dir abstoßend«, murmelte er. »Die Narben sind nur Narben. Dein Körper ist weich und stark, einfach perfekt. Ich könnte nie genug davon kriegen, dich anzuschauen. Ich weiß, dass ich nie genug davon kriegen werde, dich so zu berühren.«
    Wie um das zu betonen, senkte er den Kopf auf ihren Oberkörper und küsste sie auf die

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