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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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sind. Endlich bin ich auf dem Weg zu Nathan.«
    Sie sagte den Namen ihres Sohnes so andächtig und hoffnungsvoll, dass es ihm das Herz zerriss. Hunter lernte durch Corinne so viele neue Gefühle kennen, aber das brennende Schuldgefühl, sie zu hintergehen, war fast mehr, als er ertragen konnte. Er räusperte sich und zwang sich, endlich auszupacken. »Wir können nicht wissen, ob dein Sohn wirklich in der Zelle ist, die Gideon in der Nähe von Atlanta geortet hat. Aber du und ich fahren jetzt weiter in den Norden, Corinne. Ich bringe dich nach Rhode Island zurück, in den Dunklen Hafen von Andreas und Claire.«
    »Was soll das heißen?« Im Augenwinkel sah er, dass sie ihn mit offenem Mund anstarrte. »Fahren wir nicht nach Atlanta?«
    »Es wäre dort nicht sicher für dich. Sobald du sicher bei Andreas und Claire untergebracht bist, fahre ich alleine runter und suche nach ihm. Es ist besser so, für alle Beteiligten.«
    Durch seine Blutsverbindung zu ihr spürte er, wie ihr Zorn in seinen eigenen Adern aufflammte. »Und wann hattest du vor, mir das zu sagen – bevor oder nachdem du mich im Dunklen Hafen abgeliefert hast?«
    »Es tut mir leid«, sagte er, und es war sein voller Ernst. »Mir ist klar, dass du damit nicht einverstanden bist, aber ich bin nicht nur für deine Sicherheit verantwortlich, sondern ich will dir auch potenziellen Kummer und Enttäuschungen ersparen.«
    »Er ist dort in der Zelle, Hunter«, flehte sie. »Ich spüre es in meinen Knochen, Nathan ist dort.«
    Hunter sah von der Autobahn, die sich schier endlos vor ihm ausstreckte, zu der wunderschönen Löwenmutter hinüber. Corinne würde sich vermutlich vor eine Maschinengewehrsalve werfen, wenn sie dächte, dass sie ihren Sohn damit retten könnte. Der Gedanke erschreckte ihn. »Wir haben nur sehr wenige Fakten zur Verfügung, Corinne. Logisch gesehen kann diese Information genauso gut zu einem anderen von Dragos’ Killern führen statt zu deinem Sohn.«
    Sie drehte sich auf der langen Sitzbank zu ihm, jetzt war sie fuchsteufelswild. »Logisch gesehen kann es, soviel wir wissen, auch wirklich mein Sohn sein.«
    »Umso mehr Grund für mich, dass ich dich nicht dort haben will, Corinne.« Er sah wieder zur Windschutzscheibe hinaus und stieß einen leisen Seufzer aus. »Wenn er es ist, kann es nicht gut enden.«
    »Woher willst du das wissen?«, rief sie wütend. »Das kannst du doch gar nicht wissen …«
    Wieder sah er zu ihr hinüber und erkannte, dass das, was er ihr jetzt sagen würde, wahrscheinlich alles zerstören würde, was in ihrer kurzen gemeinsamen Zeit zwischen ihnen entstanden war. »Ich weiß es, Corinne. Ich habe gesehen, wie dein Wiedersehen mit deinem Sohn verlaufen wird. Das kleine Mädchen im Hauptquartier des Ordens …«
    »Mira?« Sie wirkte überrascht und verwirrt. Zwischen ihren schmalen schwarzen Brauen erschien eine steile Falte. »Was hat das jetzt mit ihr zu tun?«
    »Sie hat mir eine Vision gezeigt«, antwortete er. »Eine Vision von dir und dem Jungen … und mir.«
    »Was?« Corinne starrte ihn an, als hätte er sie in den Magen geschlagen.
    Obwohl sie sichtlich erstaunt war, lag eine grimmige Ahnung in ihrer leisen Stimme. »Sag mir, worum es hier geht, Hunter. Hat Mira etwas gesehen, seit wir das Hauptquartier verlassen haben?«
    »Nein. Es ist schon Monate her«, gab er zu. »Das war lange, bevor ich dich getroffen habe.«
    Als er jetzt zu ihr hinübersah, sah sie elend aus, und ihr Gesicht wirkte blass in der schwachen Beleuchtung des Armaturenbretts. Der anklagende Ausdruck in ihren Augen schnitt ihm wie eine Klinge ins Herz. »Was soll das heißen? Was weißt du über Nathan? Weißt du, ob wir ihn finden oder nicht? Hat Mira vorhergesehen, wie das heute Nacht enden wird?«
    Hunters Schweigen schien mehr, als sie ertragen konnte. »Halte den Wagen an«, verlangte sie. »Sofort anhalten.«
    Er ging vom Gas und fuhr von der dreispurigen Autobahn auf den Standstreifen, Kies knirschte unter den Reifen, er stellte die Automatikschaltung auf Parken und wandte sich Corinne zu. Sie sah ihn nicht an. Er brauchte ihre Augen nicht zu sehen, um zu wissen, dass sie voller Schmerz waren – voller Ungläubigkeit und Verwirrung.
    »Du hast die ganze Zeit von meinem Sohn gewusst, noch bevor du mich nach Hause nach Detroit gebracht hast?«
    »Ich wusste nicht, dass es in der Vision um dein Kind ging, Corinne. Als ich sie in Miras Augen gesehen habe, wusste ich noch nicht einmal, wer du bist. Damals ergab das alles

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