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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ist.«
    Sie zog ihn hoch und küsste ihn so langsam und leidenschaftlich, dass er in seinen Drillichhosen hart wie Granit wurde. Mit einem lustvollen Knurren fasste er sie an ihrem zarten Genick und stieß ihr die Zunge zwischen die Zähne.
    Er hatte sie schon unter sich gedrückt, als die Gegensprechanlage summte; es war Gideon aus dem Techniklabor.
    Prompt schrillten Lucans innere Alarmsirenen auf, er riss sich von Gabrielles warmem Körper los und drückte den Hörer ans Ohr. »Was gibt’s, Gideon?«
    »Ihr habt da drüben nicht zufällig die Glotze an?«
    »Nein.«
    Gideons Stimme hatte all ihre übliche Leichtigkeit verloren. »In der Stadt ist die Hölle los, Lucan. Du kommst besser schleunigst rüber. Das musst du sehen.«
    Chase hob den Kopf vom Kissen seines Krankenbettes und strengte sich an, um besser auf den Fernsehbildschirm in der Zimmerecke sehen zu können. Dort lief schon eine ganze Weile eine dieser bescheuerten Morgensendungen, in denen zwei Moderatoren nichtssagende Newsstories des Tages durchhechelten, dabei an ihren Latte macchiatos nippten und mit unnatürlich weißen Zähnen in die Kamera grinsten. Selbst mit abgestelltem Ton hatte die Sendung ihn schon genervt, aber er hatte die Glotze angelassen, nur um irgendetwas anderes zu sehen als diese vier weißen Wände, in denen er eingesperrt war.
    Entweder das oder wahnsinnig werden und dem Hunger nachgeben, der immer noch in ihm tobte. Der Junkie in ihm wollte ums Verrecken hier raus – aber er wusste, wenn er auch nur den Schatten einer Chance haben wollte, seinen endgültigen Abstieg in die Sucht aufzuhalten, musste er zuerst den Entzug überstehen. Und um das zu versuchen, konnte er sich keinen besseren Ort vorstellen als hier im Hauptquartier, bei den einzigen Freunden, die er hatte.
    Seinen Freunden, denen er allen Anlass dazu gegeben hatte, ihn fallen zu lassen.
    Und doch hatten sie ihn wieder bei sich aufgenommen.
    Sie hatten ihn gefesselt und in der Krankenstation eingesperrt, aber zum Henker noch mal, das war doch genau, was er jetzt brauchte.
    Als er jetzt zum Monitor hinaufspähte, wurde ihm flau im Magen. Eben wurde die Sendung von einem Live-Bericht unterbrochen, und er griff nach der Fernbedienung auf dem Beistelltisch neben seinem Bett – nur um daran erinnert zu werden, dass er festgeschnallt war. Seine Fesseln klirrten, hielten aber. Er hätte sie abreißen können, aber scheiß drauf, er kam auch ohne die verdammte Fernbedienung aus.
    Chase drehte den Ton mit bloßer Willenskraft lauter und schaute in hellem Entsetzen zu, wie Live-Bilder einer riesigen Explosion irgendwo in Boston den Bildschirm ausfüllten, kommentiert von der Stimme einer Reporterin.
    »… im UN-Gebäude in der Innenstadt. Die Polizei trifft eben am Schauplatz ein, und die Newsteams von Channel 5 sind unterwegs. Ersten Berichten zufolge handelt es sich um ein Bombenattentat. Es wird von massiven Schäden am Gebäude berichtet, die Innenstadt wurde großräumig abgeriegelt.«
    Heiliger Bimbam. Chase beobachtete, wie der Kamera des Helikopters von Channel 5, der über der Gegend kreiste, Flammen und eine gewaltige Rauchwolke entgegenschlugen. Obwohl dieser unglaubliche, sinnlose Anschlag anscheinend nur den Zweck hatte, Schrecken zu verbreiten, sagte ihm sein Bauchgefühl klar und deutlich, dass er auf Dragos’ Konto ging.
    »Quellen vor Ort berichten von einer Verfolgungsjagd von Polizei und Tatverdächtigen. Die mutmaßlichen Täter dieses Terroranschlags wurden von Augenzeugen gesehen, wie sie sich unmittelbar vor der Explosion vom Tatort entfernten. Der Helikopter von Channel 5 ist zum Schauplatz unterwegs, wir melden uns in Kürze mit weiteren Informationen.«
    Chase ließ den Kopf wieder sinken und murmelte einen deftigen Fluch zur Decke. Wenn Dragos hinter diesem Coup steckte, was zur Hölle hatte er damit vor?
    Chase wollte sich von seinen Fesseln losreißen, seine Zwangspause beenden und ins Techniklabor hinübergehen, wo gerade sicher der ganze Orden versammelt war und sich denselben beunruhigenden Bericht ansah. Gideon beobachtete die Nachrichten der Menschen ständig, und ein Terroranschlag in der Woche vor Weihnachten war garantiert auf allen Kanälen.
    Aber er hatte am langen Konferenztisch im Techniklabor nichts mehr zu suchen. Seine Missionen für den Orden waren in der letzten Zeit eine einzige Pannenserie gewesen, und dann hatte er den Orden verlassen. Er konnte sie nicht bitten, ihn zurückzunehmen, bis er nicht ganz sicher war, dass er

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