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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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dabei gedacht?«
    »Zum Telefonieren war keine Zeit«, sagte Chase. »Ich wusste nicht, dass Dragos dort sein würde und dass ich nahe genug bei ihm sein würde, um den Bastard niederzuschießen. Ich hatte nur eine Ahnung, und der bin ich nachgegangen.«
    »Himmel, Harvard. Das sind keine guten Neuigkeiten.«
    »Hörst du mir überhaupt zu?«, schrie Chase, und unter seiner Wut flammte auch sein Bluthunger wieder heftiger auf. »Ich sage dir, ich habe letzte Nacht auf Dragos geschossen. Ich habe gesehen, wie die Kugel ihn getroffen hat und er zu Boden ging. Scheiße, Mann, vielleicht solltest du mir lieber danken, statt mir eine Standpauke zu halten, weil ich das Protokoll nicht eingehalten habe. Ich sage dir, die Chancen stehen verdammt gut, dass ich den Bastard abgeknallt habe.«
    »Dragos ist nicht tot«, antwortete Dante nüchtern. »Gestern Abend wurde niemand erschossen. Es gab einige Verletzungen, aber keine davon lebensgefährlich. Wenn Dragos dort war und du ihn niedergeschossen hast, wie du sagst, dann ist er wieder aufgestanden und abgehauen.«
    Chase hörte zu, und nun begannen ihm vor Wut die Schläfen zu dröhnen. »Ich muss hier raus. Ich habe ihn einmal gefunden, ich finde ihn auch ein zweites Mal, und dann werde ich …«
    »Nein, Harvard, du gehst nirgendwohin. Für uns steht gerade zu viel auf dem Spiel. Lucan will, dass du bis auf Weiteres hierbleibst.«
    Chase konnte ein wütendes Fauchen nicht zurückhalten. Er war fuchsteufelswild, dass Dragos entkommen war, und stinksauer auf Lucan, Dante und alle anderen, die dachten, dass sie ihn gegen seinen Willen hier festhalten könnten. Man ließ ihn hier nur zu deutlich spüren, dass er nicht länger zum Orden gehörte, also würde er sich auch nicht von ihnen abhalten lassen, Dragos auf eigene Faust zu verfolgen. Er wollte schließlich genauso wie die anderen Krieger, dass Dragos ausgeschaltet wurde.
    Und er hatte noch einen anderen, genauso dringenden Grund, aus seiner Gefangenschaft im Hauptquartier entlassen zu werden.
    »Ich muss Nahrung zu mir nehmen«, murmelte er leise. »Die Schusswunde in meinem Schenkel wird nicht richtig heilen, wenn ich nicht bald ein paar frische rote Zellen intus kriege. Ich muss raus auf die Jagd, Dante.«
    Der Krieger sah ihn an mit einem Blick wie ein Suchscheinwerfer, unter dem Chase sich nicht verstecken konnte. »Du hast es selbst gesagt, dein Bein sieht nicht gut aus. Du bist nicht in der Verfassung zu jagen, selbst wenn Lucan es für unbedenklich halten würde, dich wieder auf die Menschheit loszulassen. Und das tut er nicht.«
    Sein Durst schlug seine Klauen noch tiefer in Chase, schien ihn von innen zu zerreißen. Ein eisiger Schweißfilm trat ihm auf die Stirn, und seine Magenkrämpfe wurden immer heftiger. »Könnt ihr denn riskieren, mich hier drin zu lassen?«, sagte er, seine Stimme war ein heiseres, fast gespenstisches Keuchen. »Was, wenn ich hier im Hauptquartier auf die Jagd gehe, wo doch jetzt auch eine Normalsterbliche hier wohnt?«
    Dante wurde ein wenig blass, und in seinen Augen blitzten helle bernsteingelbe Lichtfunken auf. »Weil ich weiß, dass du Schmerzen hast, will ich mal so tun, als hätte ich das nicht gehört. Und ich tue dir den einmaligen Gefallen und sage auch Brock nichts davon, denn ich kann dir versprechen, der bringt dich eigenhändig um, wenn du Jenna auch nur anschaust, normalsterblich oder nicht. Hölle noch mal, mach so weiter, und ich spare ihm die Mühe und mache es selbst.«
    Die Bauchkrämpfe wurden zu Höllenqualen, und Chase fauchte höhnisch zu Dante auf. »Wenn ich ausbrechen wollte, könnte ich es. Das weißt du.«
    »Ja, weiß ich.« Dante kam näher, er bewegte sich so schnell, dass Chases träge Sinne ihm nicht folgen konnten. Verblüfft fühlte er, wie sich kalter, scharfer Stahl an seine Kehle presste. Dantes geschwungene Dolche bissen ihm ins Fleisch, einer auf jeder Seite seines Halses, nur um Haaresbreite davon entfernt, seine Haut zu verletzen. »Du könntest versuchen auszubrechen, Harvard, aber jetzt hast du zwei gute Gründe, es nicht zu tun.«
    Chase schäumte über die Drohung, aber aus Erfahrung wusste er, dass er sie ernst nehmen musste. »Schöner Freund bist du.«
    »Mein Freund ist weg. Er ist länger fort, als ich wahrhaben wollte«, sagte Dante knapp und beherrscht. Ohne seine übliche Prahlerei klang seine Stimme tödlich. »Gerade sehe ich hier nur einen Blutjunkie vor mir, der mir mit glühenden Augen und gebleckten Fängen vormachen will, dass

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