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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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erzählt hat, um uns Angst zu machen.«
    Alle Farbe wich aus dem Gesicht ihrer Mutter. »Wovon redest du?«
    »In diesem Labor war auch ein Ältester eingesperrt«, sagte sie. Regina Bishop schnappte entsetzt nach Luft, aber sie redete einfach weiter. »Auch mit ihm hat unser Entführer Experimente angestellt. Er hat ihn als Zuchtbullen benutzt, um Gen-Eins-Vampire zu zeugen, die dann in seinem Dienst aufwuchsen – als Sklaven dieses Wahnsinnigen, der uns alle kontrollierte.«
    Einen langen Augenblick starrte ihre Mutter sie nur stumm an. Sie war blass geworden, und eine Träne rollte ihr die Wange hinunter, als ihr die ganze entsetzliche Wahrheit nun endlich aufging. »Oh mein liebes Kind …«
    Corinne räusperte sich. Sie war so weit mit ihrer Geschichte gekommen; jetzt musste sie auch den Rest aussprechen. »Ich habe mich gewehrt, solange ich konnte, aber letztendlich waren sie stärker. Es hat lange gedauert, aber dann – vor dreizehn Jahren, soweit ich das schätzen konnte – haben sie von mir bekommen, was sie wollten.« Jetzt musste sie tief einatmen, um weiterreden zu können. »Ich habe in dieser schrecklichen Laborzelle einen Sohn geboren, man hat ihn mir kurz nach seiner Geburt weggenommen. Irgendwo da draußen habe ich ein Kind, und jetzt, wo ich endlich frei bin, will ich es wiederhaben.«
    Irgendetwas stimmte nicht.
    Als Hunter den Wagen im privaten Hangar des Ordens am Flughafen parkte, musste er an Corinnes Wiedersehen mit ihrer Familie im Dunklen Hafen zurückdenken. Er fragte sich, warum seine Raubtierinstinkte ihn immer wieder vor Victor Bishop warnten, zu ihm zurückkehrten wie ein Jagdhund, der eine Fährte entdeckt hat, die schon fast kalt geworden ist.
    Fast, aber nicht ganz.
    Irgendetwas daran, wie Bishop auf Corinnes Rückkehr reagiert hatte, passte nicht ins Bild. Der Stammesvampir hatte erschüttert gewirkt, das schon, und es hatte ihn sichtlich bewegt, die junge Frau wiederzusehen, die er und die ganze Familie so lange für tot gehalten hatten.
    Wie jeder Vorstand eines Dunklen Hafens war Bishop sichtlich besorgt über die Sicherheit seines Anwesens und seiner Bewohner gewesen, wachsam und wehrhaft, was alles zu erwarten war. Und doch hatte Hunter in Bishop noch etwas anderes gespürt – etwas, das seiner nach außen zur Schau getragenen Verblüffung und Erleichterung über Corinnes unerwartete Heimkehr zu widersprechen schien.
    Victor Bishops Blick war irgendwie distanziert gewesen, als er seine Tochter angesehen hatte. Der Mann hatte zögerlich gewirkt, seltsam abwesend, selbst als er sie umarmt und ihr gesagt hatte, wie erleichtert er war, sie wiederzusehen. Irgendwie war Victor Bishop Corinne gegenüber nicht ehrlich, so viel war sicher.
    Andererseits, wie gut kannte Hunter sich schon mit Gefühlen aus?
    Man hatte ihn erzogen, logisch zu denken und Tatsachen zu analysieren, keine Gefühle. Seine Instinkte waren auf Jagd und Kampf abgerichtet, um jede vorgegebene Zielperson aufspüren und eliminieren zu können. Was das anging, war er Experte, und genau das erwartete ihn jetzt in Boston – er musste den Agenten jagen, der aus dem Club in Chinatown geflohen war, und Dragos und seine unbekannte Anzahl von Killern eigener Züchtung eliminieren.
    Und doch …
    Dieser Argwohn ließ Hunter keine Ruhe, als er aus dem Fahrzeug stieg, das private Hangargebäude des Ordens betrat und auf den Privatjet zustapfte. Einer der Piloten kam auf die heruntergelassene Gangway der Cessna heraus und begrüßte ihn mit einem höflichen Lächeln.
    »Mr Smith«, murmelte der Mann. Er und sein Copilot arbeiteten für einen diskreten Charterservice und hielten sich rund um die Uhr für den Orden zur Verfügung. Hunter wusste wenig über das Arrangement, nur, dass die Menschen, die den Privatjet exklusiv für den Orden bereithielten, die besten ihrer Zunft waren und fürstlich dafür bezahlt wurden, ihren spätnächtlichen Kunden keine Fragen zu stellen. »Wir haben die Freigabe für die Rollbahn und können starten, sobald Sie wollen, Mr Smith.«
    Hunter nickte ihm leicht zu, doch seine Instinkte kribbelten immer noch, als er seinen Fuß auf die unterste Stufe der Gangway stellte. Und da traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitz.
    Es war etwas gewesen, das Victor Bishop gesagt hatte.
    Und dein Entführer?, hatte er Corinne gefragt.
    Guter Gott, bitte sag mir, dass der Bastard tot ist, der dich uns gestohlen hat …
    Obwohl weder Corinne noch Hunter irgendwelche Details erwähnt hatten, wo sie gefangen gehalten

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