Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
Fenster des Zimmers ab, in das man sie vor einer Weile gebracht hatte. Nachdem ihre Mutter sie ins Haus geführt hatte, war ihr Vater in seinem Arbeitszimmer verschwunden, um sich mit Mason und den anderen Wächtern seines Dunklen Hafens zu beraten.
    Das ganze Getue um sie war Corinne unangenehm. Jetzt, wo sie wieder zu Hause war, wollte sie einfach nur etwas Zeit allein mit ihren Eltern verbringen. Genug Zeit haben, um ihnen zu sagen, wie sehr sie ihre Familie vermisst hatte … und wie verzweifelt sie ihre Hilfe brauchte.
    Als ihre Mutter jetzt begann, laut zu überlegen, ob sie die Küche bitten sollte, ein Essenstablett ins Zimmer hochzuschicken, ging Corinne zu ihr hinüber und hielt ihre Hände fest. »Ich will nichts, wirklich. Du musst nicht denken, dass du mich betüddeln musst.«
    »Aber ich kann doch gar nicht anders. Weißt du, wie oft ich darum gebetet habe, dich wieder betüddeln zu dürfen?« Regina Bishops Haut war feucht und kühl, und ihre Finger zitterten, als sie Corinnes Hand ergriff. In ihren liebevollen Augen standen die Tränen. »Herr im Himmel, dass du wirklich da bist! Ich sehe dich an, ich fasse dich an, du bist lebendig und so schön wie eh und je, aber ich kann kaum glauben, dass das wirklich passiert. Es war ein einziger Albtraum für uns, als du verschwunden bist.«
    »Ich weiß«, sagte Corinne leise. »Und es tut mir leid, was ihr alle durchgemacht habt.«
    »Lottie hat damals wochenlang geweint. Sie wird sich so freuen, dass du wieder zu Hause bist.«
    Corinne lächelte bei der Aussicht, ihre kleine Schwester wiederzusehen. Obwohl sie beide Stammesgefährtinnen waren, waren sie und Charlotte nicht blutsverwandt. Nichtsdestotrotz hatten sie einander heiß geliebt – vielleicht umso mehr, weil sie beide als Säuglinge ausgesetzt worden waren und ein richtiges Familienleben nur als Schützlinge der Bishops kennengelernt hatten.
    »Ist sie hier, Mutter?«
    »Aber nein, mein Liebes. Charlotte hat ihren eigenen Dunklen Hafen in London mit ihrem Gefährten und ihren beiden Söhnen. Ihr Jüngster und seine Stammesgefährtin sind übrigens erst vor ein paar Wochen zum ersten Mal Eltern geworden.«
    Corinne spürte einen bittersüßen Schmerz in ihrem Herzen. Lottie, fünf Jahre jünger als Corinne, war zum Zeitpunkt ihrer Entführung ein schlaksiger Teenager gewesen. Jetzt war sie erwachsen, hatte einen Gefährten und erwachsene Kinder. Corinne hätte sich für ihre Schwester freuen sollen; tief in ihrem Inneren tat sie das auch. Aber diese Neuigkeiten machten ihr nur wieder allzu schmerzlich bewusst, dass das Leben in ihrer Abwesenheit weitergegangen war.
    Weitaus schlimmer war allerdings die Erinnerung an alles, was sie verloren, all das Kostbare, das Dragos ihr in ihrer Gefangenschaft geraubt hatte. Jetzt, da sie endlich wieder hier im elterlichen Heim war, konnte sie all ihre Energie daransetzen, sich die verlorenen Stücke ihres zerbrochenen Lebens wiederzuholen.
    »Ich habe vorhin Sebastian gar nicht gesehen«, sagte sie und erinnerte sich an den gut aussehenden, lerneifrigen jungen Stammesvampir, der immer so geduldig mit seinen Adoptivschwestern umgegangen war. Im Jahr von Corinnes Entführung war er zwanzig gewesen. Inzwischen hatte er sicher seinen eigenen Dunklen Hafen und lebte dort mit einer umwerfenden Stammesgefährtin und einem halben Dutzend Söhnen.
    Ein langes Schweigen folgte auf ihre Frage, und Corinne holte ängstlich Atem.
    Regina Bishops Lippen bebten. »Natürlich, das kannst du ja nicht wissen. Wir haben Sebastian vor über vierzig Jahren an die Blutgier verloren.«
    Corinne schloss die Augen. »Oh Gott. Nicht unseren lieben Sebastian.«
    »Ich weiß, mein Liebes.« Die Stimme ihrer Mutter klang leise, nach all den Jahrzehnten immer noch voll Trauer über ihren Sohn. »Sebastian hat sich in den Jahren nach deinem Verschwinden sehr verändert. Wir wussten, dass er Probleme hatte, dass die Blutgier ihm zu schaffen machte, aber er hat sich von uns zurückgezogen. Er hat versucht, seine Probleme vor uns zu verbergen, wollte keine Hilfe annehmen. In jener Nacht hatte er in der Innenstadt einen schrecklichen Amoklauf veranstaltet. Er kam blutüberströmt nach Hause, und niemand von uns konnte zu ihm durchdringen. Er war zum Rogue mutiert, für ihn kam jede Rettung zu spät, und er wusste es. Sebastian war immer so scharfsichtig, so gescheit und sensibel. Er hat sich im Arbeitszimmer deines Vaters eingeschlossen. Und kurz darauf haben wir dann den Schuss gehört.«
    »Das

Weitere Kostenlose Bücher