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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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sagte Savannah zu ihr und sah zu Gideon und Lucan hinüber, während sie das Kind vom Bett wegführte. Sie redete und bewegte sich mit äußerster Ruhe, aber ihre dunkelbraunen Augen blickten besorgt.
    Tatsache war, dass niemand wusste, was Kellan Archer fehlte. Anstatt sich von seiner Entführung und Misshandlung zu erholen, schien er immer schwächer zu werden. Er musste Nahrung zu sich nehmen, so viel war sicher, war aber noch nicht in der Verfassung, alleine nach oben zu gehen und sich einen Blutwirt zu suchen.
    Schlimm genug, dass Lucan gezwungen gewesen war, Lazaro Archer und seinen Enkel im Hauptquartier des Ordens aufzunehmen, nachdem Dragos ihren Dunklen Hafen dem Erdboden gleichgemacht und ihre ganze Familie ausgelöscht hatte. Wenn Kellans Zustand sich nicht bald besserte, wäre Lucan gezwungen, eine weitere Regel des Ordens zu brechen und einen Menschen ins Hauptquartier zu holen, damit der Junge Nahrung zu sich nehmen konnte.
    Renata griff nach Miras Hand. »Komm, Mäuschen. Du, Savannah und ich gehen jetzt ein Weilchen raus. Wir kommen wieder, sobald es Kellan besser geht, okay?«
    Mira nickte, sah sich aber zu dem kranken Jungen im Bett um, bis die beiden Stammesgefährtinnen sie aus dem Raum führten. Kaum waren sie fort, krümmte sich der junge Vampir noch heftiger zusammen, Speichel troff aus seinem offenen Mund.
    »Bitte«, sagte Lazaro Archer. »Bitte, tut etwas, um meinem Jungen zu helfen. Er ist alles, was ich noch habe …«
    Dem Jungen entfuhr ein schreckliches Stöhnen. Er würgte und keuchte, und dann beugte er sich über die Bettkante und erbrach sich mit einem heftigen Schwall.
    Dante sprang vor, zog Tess zur Seite und schirmte sie mit seinem Körper ab. Dylan und Rio holten hastig Papierhandtücher aus dem Schrank, während Elise sich daranmachte, den Jungen zu beruhigen und zu säubern.
    Er würgte und würgte, heftige Krämpfe schüttelten ihn, noch lange nachdem sein Körper das Wenige ausgeschieden hatte, was er in sich hatte. Er versuchte, etwas zu sagen, eine beschämte Entschuldigung zu stöhnen, aber ihm gelang nur ein heiseres Krächzen.
    »Psst«, flüsterte Elise und streichelte dem erschöpften Jungen über sein feuchtes Haar. »Ist schon gut, Kellan. Mach dir keine Sorgen. Du musst jetzt nur wieder gesund werden, das ist das Wichtigste.«
    Dylan war inzwischen auf allen vieren und wischte die Bescherung vom Boden auf, während Rio sich daranmachte, das schmutzige Bettzeug abzuziehen. Da hörte Lucan Dylan erschrocken aufkeuchen, sie erstarrte neben Kellan Archers Bett.
    »Äh … Leute?« Sie stand auf, einen Klumpen nasser Papierhandtücher in der Hand. »Ich glaube, ich weiß, wovon Kellan so schlecht geworden ist.«
    Lucan erstarrte, und ein Gefühl von Übelkeit breitete sich in seinen eigenen Eingeweiden aus, als Dylan ihnen den durchweichten Papierklumpen hinhielt. Mitten darin war eine münzgroße silberne Scheibe.
    »Ach du Scheiße. Ach du gottverdammte Scheiße«, murmelte Gideon, ganz blass geworden. Er streckte die Hand aus und nahm das Objekt aus seinem nassen Nest aus Speichel und Magensäure an sich. »Ich glaub’s nicht. Verdammter Dreckskerl!«
    »Was ist das?«, fragte Tegan, die so blass geworden war wie alle anderen.
    »Ein GPS-Chip«, antwortete Gideon. »Ein gottverdammtes Ortungsgerät.« Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf und drehte sich zu Lucan um. »Wir sind gefährdet.«
    Lucan stieß den Atem aus, und die ganze Dimension seines Fehlers traf ihn mit der Wucht eines Güterzugs.
    Denn jetzt ergab das alles einen Sinn. Kellan Archers Entführung. Dass die Rettungsmission viel zu einfach gewesen war. Der gleichzeitige totale Vernichtungsschlag gegen den Dunklen Hafen der Archers, sodass dem Jungen nichts anderes übrig geblieben war, als sich unter den Schutz des Ordens zu begeben und zu ihnen ins Hauptquartier zu kommen.
    Dragos hatte die ganze Sache von Anfang bis Ende inszeniert.
    Jetzt wusste er, wo sie lebten. Und das schon seit Tagen – seit Lucan die Entscheidung getroffen hatte, die Zivilisten in den Sitz des Ordens einzulassen.
    Nun war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Dragos oder seine selbst gezüchtete Killerarmee vor ihrer Haustür standen.

 
    7
    »Hast du Hunger, mein Schatz? Ich habe Tilda gebeten, dir etwas Leckeres zu machen, aber wenn du etwas essen möchtest, bevor im Esszimmer alles fertig ist, brauchst du es nur zu sagen, und ich bringe dir alles, was dein Herz begehrt …«
    »Nein danke.« Corinne wandte sich vom

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