Gejagte der Nacht
Risse?«
» Wege, die verborgen waren, werden gefunden werden, und der Schleier für die Gläubigen geteil t «, zitierte er mit rauer Stimme.
»Zum Teufel.« Jaelyn warf einen Blick auf die Schwärme von Gestalten in der Ferne, von denen es auf der anderen Seite der Öffnung nur so wimmelte. »Das kann nicht gut sein.«
Nein, das war nicht gut.
In Wahrheit ging alles mit rasender Geschwindigkeit den Bach hinunter.
Und alles, was er tun konnte, war, den Versuch zu unternehmen, die katastrophale Woge zurückzuhalten. Wie der legendäre niederländische Junge Hans Brinker in einer berühmten Geschichte, der seinen Finger in ein Loch im Deich steckte, um das Land vor der Überflutung zu bewahren.
»Wir müssen die Dämonenwelt warnen.«
Das Gefängnis des Fürsten der Finsternis
Gaius kniete, den Kopf auf den mit weißem Nebel bedeckten Boden gepresst. Er hatte seit seinem gescheiterten Versuch, mit der Prophetin zu fliehen, seine Position nicht verändert, in Erwartung der drohenden Folter.
Weshalb sollte er gegen das Unausweichliche ankämpfen? Er war ein Risiko eingegangen und hatte das Spiel verloren. Nun war es an der Zeit, für seine Schuld zu bezahlen.
Die vergehende Zeit war Gaius kaum bewusst, als er auf den Knien lag und für einen schnellen, schmerzlosen Tod betete, auch wenn er annahm, dass er eher langsam und blutig sein und sich sehr wahrscheinlich Jahrhunderte hinziehen würde, wenn nicht sogar noch länger.
Nach einigen Minuten oder vielleicht auch einer Ewigkeit durchzuckte ihn ein mörderischer Schmerz, der die Ankunft des Fürsten der Finsternis ankündigte.
»Ah, mein treuloser Gaius«, schnurrte die Frau, und ihre leise Stimme löste ihm beinahe die Haut vom Fleisch.
Er biss vor Pein die Zähne zusammen. »Meisterin.«
Ohne Vorwarnung wurde er bei den Haaren gepackt und auf die Füße gezogen.
»Denkst du etwa, Katzbuckeln würde dich retten?«, verlangte der Fürst der Finsternis mit blutrot leuchtenden Augen zu wissen.
Gaius ließ sich schlaff in dem schmerzhaften Griff hängen, und sein Blick glitt zu der ohnmächtigen Elfe, die der Fürst der Finsternis zu seinen Füßen hatte fallen lassen.
Wie … sonderbar.
Das mächtige Miststück schüttelte ihn gewaltsam, was Gaius daran erinnerte, dass er die Frage nicht beantwortet hatte.
»Nein, Meisterin.«
»Ah.« Finger griffen nach seinem Kinn und zwangen ihn, den Kopf zu heben, sodass er dem Fürsten der Finsternis in die glühenden Augen blicken musste. »Also gibst du vor, dich mit deinem Schicksal abgefunden zu haben.«
Der Blick der Frau brannte sich in ihn ein wie der Strahl einer Lötlampe und ließ Gaius trotz des betäubenden Gefühls der Niederlage zusammenzucken.
»Wie Ihr meint.«
»Sei doch nicht ein solcher …« Die brennenden Augen nahmen wieder eine blaue Farbe an, als der Fürst der Finsternis über seine Worte nachdachte. »Wie lautet der Ausdruck? Ein Spielverderber?«
Mit einer lässigen Handbewegung schleuderte die Frau Gaius nach hinten. Er landete ungeschickt auf der Seite und brach sich mindestens zwei Rippen, aber mit einiger Anstrengung gelang es ihm, sich aufzurappeln und erneut vor sie zu treten.
»Vergebt mir, Meisterin.«
Sie rümpfte die Nase, noch nicht ganz beschwichtigt. »Selbstverständlich wirst du für deinen Verrat bestraft werden, doch vorerst erwartet dich eine kleine Extraüberraschung.«
Gaius unterdrückte seinen Schauder. Die Vorstellung des Fürsten der Finsternis von einer »kleinen Extraüberraschung« würde jeden Mann, der auch nur einigermaßen bei Verstand war, vor Entsetzen erschauern lassen.
»Wirklich?«
»Ja, ich habe nun mein Opfer.« Der Fürst der Finsternis griff nach unten, packte die Elfe an der Kehle und ließ sie wie eine Siegesbeute baumeln. »Ist sie nicht eine Schönheit?«
»Sehr schön«, stimmte er gehorsam zu, trotz der Tatsache, dass die arme Elfe aussah, als sei sie aus einer Jauchegrube gezogen worden.
»Ich wünschte nur, sie wäre wach«, meinte der Fürst der Finsternis schmollend. »Opfer bereiten viel mehr Vergnügen, wenn sie schreien, findest du nicht auch?«
Gaius schnitt eine Grimasse, als ihn die unwillkommene Erinnerung an das perverse Vergnügen überfiel, das er dabei empfand, wenn er Frauen Schmerzen zufügte. Er versuchte sich einzureden, dass seine starken Schuldgefühle wegen des Verrats an seiner Gefährtin an seiner Gewalttätigkeit schuld seien, selbst wenn sie tot war. Und er sagte sich, dass er in seinem tiefsten Inneren
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