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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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nicht viel Zeit, bevor er aufwacht.«
    »Ich brauche Euer Versprechen, dass Ihr ihm nichts antut.«
    Er sah ihr fest in die Augen, und seine Miene versteinerte sich. »Du weißt, dass ich dir dieses Versprechen nicht geben kann, Kassandra.« Er hielt eine Hand in die Höhe, um sie von einer impulsiven Antwort abzuhalten. »Aber ich schwöre, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht, um ihn zurückzurufen.«
    Bei seinem trostlosen Versprechen sah sie ihn finster an. »Das ist nicht gut genug.«
    »Mehr kann ich nicht versprechen.«
    Bevor sie die Auseinandersetzung fortführen konnte, beugte sich Salvatore vor, um Caine um die Taille zu packen. Dann warf er in einer beeindruckenden Demonstration roher Kraft den noch immer bewusstlosen Werwolf über seine breite Schulter und steuerte mit ihm auf die Villa zu, die vor ihnen aufragte.
    »Verdammt«, keuchte Kassandra, gezwungen, sich geschlagen zu geben. Sie beeilte sich, Salvatore trotz seiner langen Schritte einzuholen.
    Immerhin hatte sie keine andere Wahl, als darauf zu vertrauen, dass Salvatore alles tat, was ihm möglich war, um Caine aus seinem unbezähmbaren Wahnsinn zu retten. Und wenn er das nicht konnte … Grimmig straffte sie die Schultern. Sie würde dafür sorgen, dass Caine geschützt war.
    Diesen Gedanken behielt sie im Kopf, als sie die Villa erreichten und die gleich aussehenden Pharao-Zwillinge auftauchten, um die Verandatür zu öffnen.
    Sie durchquerten ein Wohnzimmer mit einer blauen und silbernen Einrichtung, und Kassandra erhaschte einen kurzen Blick auf fein geschnitzte Möbel und einen großen Kristallkronleuchter, der sich in Spiegeln mit prunkvollen Rahmen spiegelte, bevor sie einen langen Marmorflur betraten, in dem unverkennbar der Geruch von Werwölfinnen wahrzunehmen war.
    »Sind meine Schwestern hier?«
    »Darcy hält sich im Augenblick bei Styx auf, aber Harley und Regan sind hier.« Salvatore blickte Kassie forschend an. »Sie warten ungeduldig darauf, dich kennenzulernen.«
    Kassandra verstand diesen Wunsch. Wirklich. Ein Teil von ihr würde niemals vollständig sein, bis sie wieder mit den anderen drei Vierlingen vereint war.
    Aber da gab es einen anderen Teil, einen schwachen, feigen Teil, der nicht für dieses emotionale Zusammentreffen gewappnet war.
    »Vielleicht, wenn Caine sich wieder erholt hat«, antwortete sie ausweichend.
    Salvatore rückte Caine auf seiner Schulter zurecht, als sie an griechischen Statuen vorbeikamen, die in flachen Nischen standen, und an hohen Bogenfenstern, die Aussicht auf die ausgedehnte Parklandschaft gewährten.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, versicherte er ihr. »Sie lieben dich schon jetzt.«
    Kassie zog abwehrend eine Schulter hoch. Vielleicht liebten sie sie, aber waren sie auch imstande, sie zu akzeptieren?
    Sie war nicht … normal. Durch Caines ständige Ermutigungen fühlte sie sich allmählich wohler mit den verwirrenden Regeln der Gesellschaft. Aber sie würde nie in der Lage sein, ungezwungen mit anderen Personen umzugehen. Nicht solange sie von ihren Visionen gequält wurde.
    Darüber hinaus war es eine gefährliche Angelegenheit, eine Seherin zu sein. Seit dem Tag ihrer Geburt machte man Jagd auf sie. Sie würde nie bereit sein, ihre Familie dauerhaft in Gefahr zu bringen.
    »Ich war eine sehr lange Zeit allein«, sagte sie, während ihr Blick auf Caines schlaffem Körper ruhte. Ihr Herz zog sich vor Angst zusammen. »Bis Caine kam.«
    Salvatore nickte, fast so, als verstehe er sie. »Caine fand dich in den Höhlen?«
    »Er hat mehr getan, als mich nur zu finden«, berichtigte sie ihn. »Caine hat sein Leben hingegeben, um mich vor dem Dämonenlord zu retten.«
    Eine dunkle Braue wölbte sich. »Also ist er tatsächlich gestorben?«
    Kassandra nickte düster. Wie viele Male würde Caine noch gezwungen sein, für sie zu leiden?
    »Ja.«
    Als spüre er das heftige Aufwallen ihrer Reue, streckte Salvatore die Hand aus, um sie sanft an der Wange zu berühren. Seine Macht durchströmte und beruhigte sie.
    »Ich werde gut auf ihn achten, cara , das verspreche ich.«
    Sie nickte leicht, aber bevor sie antworten konnte, war das unverkennbare Geräusch rennender Schritte zu hören, und mit atemberaubender Geschwindigkeit stürzten zwei Werwölfinnen aus einem Seitengang und schlossen Kassie ungestüm in die Arme.
    »Ich bin Harley«, sagte eine der Frauen. Ihr herzförmiges Gesicht war so fein geschnitten wie Kassandras eigenes, aber sie besaß große haselnussbraune Augen mit

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