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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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irgendetwas nicht? Hattest du eine Vision?«
    »Nein.« Sie umschlang sich selbst mit den Armen, als ihr ein angstvoller Schauder über den Rücken lief. »Sie liegt im Dunkeln.«
    »Was liegt im Dunkeln?«
    »Die Zukunft.«

KAPITEL 22
    C aine erwachte in einem unbekannten Zimmer. Er lag nackt auf einem Bett ausgestreckt, das die Größe von Utah besaß.
    Normalerweise war das ein Hinweis auf eine tolle Partynacht, dachte er ironisch. Immerhin hatte er mehr als nur einige wenige Nächte damit verbracht, in der Art von dekadenten Sünden zu schwelgen, die selbst den eifrigsten Hedonisten erschrecken würde.
    Aber nicht dieses Mal.
    Im Augenblick hoffte er nur darauf, dass dies das Ende eines Albtraumes war. Ein Schauder schüttelte seinen Körper, und ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle. Die meisten seiner Erinnerungen waren verschwommen, den Göttern sei Dank, wenn auch nicht verschwommen genug, um ihn vergessen zu lassen, wie nahe er daran gewesen war, das Unvorstellbare zu tun.
    Reue packte ihn, und er setzte sich mit einem Ruck auf. Sein Blick glitt über die luxuriöse Einrichtung in Elfenbein- und Goldtönen. Allerdings waren ihm die antiken Frisierkommoden, Kleiderschränke und zusammenpassenden Ohrensessel vollkommen gleichgültig, und sogar der Deckenkronleuchter, in dem sich das Sonnenlicht fing, das sich durch das Erkerfenster in den Raum ergoss.
    Er hatte nur eine Sache, und nur diese einzige Sache, in seinem Kopf.
    »Kassie«, knurrte er und rutschte auf den Rand der riesigen Matratze zu.
    »Nein, beweg dich nicht«, befahl Kassandra, die in der Türöffnung des angrenzenden Badezimmers auftauchte und nicht mehr trug als bloß einen kurzen Morgenmantel aus Seide. »Ich bin hier.«
    Eine entwaffnende Zärtlichkeit durchströmte ihn, als er ihr zerzaustes blondes Haar und die Kissenspuren auf ihrer Wange in sich aufnahm, die darauf hindeuteten, dass sie gerade eben erst aufgewacht war. Mit ihren großen smaragdgrünen Augen und ihrem perfekt geformten Körper war sie so wunderschön wie ein Engel.
    Sein Engel.
    Das Band der Verbindung pulsierte in ihm, so mächtig und berauschend wie jede Droge, die er in seinem früheren Leben hergestellt hatte.
    »Warum bist du nicht hier?«, fragte er und klopfte einladend neben sich auf die Matratze.
    Sie stutzte und nahm seine Frage wie immer ganz wörtlich. »Ich wollte eine Dusche nehmen, während du schläfst.«
    »Kann das nicht warten?«
    Kassie lächelte, und Caine fühlte sich, als erfülle die Sonne sein Herz. Dann bewegte sie sich mit natürlicher Anmut über den glänzenden Fußboden, um sich neben ihm auf die Matratze zu setzen.
    Er senkte den Kopf, um seine Lippen über ihre Wange gleiten zu lassen, und seine Muskeln spannten sich an, als er den unverkennbaren Geruch wahrnahm, der ihrer Haut anhaftete. Ein leises Knurren drang aus seiner Kehle. »Warum riechst du nach einem anderen Mann?«
    Sie wich ein Stück zurück und brach verblüfft in Gelächter aus. »Nach allem, was wir durchgemacht haben, besteht dein erster Gedanke darin, dass du einen anderen Mann riechen kannst?«
    Er biss sanft in ihr Ohrläppchen. »Du bist mein.«
    »Ja, ich war dabei, als es passierte«, sagte sie mit heiserer Stimme.
    Seine Verärgerung wurde abrupt von Schuldgefühlen abgelöst, die heftig in ihm aufwallten. Was eigentlich der schönste Moment in Kassies Leben hätte sein sollen, war stattdessen eine schlichte Notwendigkeit gewesen, die in der beengten Zelle eines Vampirverstecks vollzogen worden war. Ach ja, und außerdem war er mit Leib und Seele des Wahnsinns fette Beute gewesen.
    Er strich mit einem zitternden Finger über ihre Wange, um sie zart zu liebkosen. »Kassie, ich …«
    »Nein!«, fuhr sie ihn an.
    Bei ihrem Ausbruch, der für sie so untypisch war, wölbte er eine Augenbraue. »Nein?«
    Sie bohrte ihm einen Finger in die Brust. »Du bist im Begriff, ein großes Drama aus deiner mangelnden Selbstbeherrschung zu machen, trotz der Tatsache, dass du unter dem Einfluss von Magie standest.«
    Mangelnde Selbstbeherrschung? Er hatte sich in ein Monster verwandelt. Und wenn es Kassie nicht gelungen wäre, ihn zu stoppen, hätte er sie umgebracht.
    »Es lag nicht an einem Zauber, dass ich dich angegriffen habe«, entgegnete er schroff. Seine Stimme klang belegt und offenbarte Selbstekel.
    »Du hast recht.« Sie sah ihn grimmig an. »Es war ganz und gar meine Schuld. Ich habe dich direkt in eine Falle geführt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Kassie …«
    »Du

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