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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Caines kräftigen Hals und grub ihr Gesicht in sein dichtes Fell. »Caine! Caine!«
    Sie wusste nicht, wie lange sie weinte, überwältigt von der Flutwelle der Erleichterung. Schließlich sorgte Salvatores Räuspern dafür, dass sie den Kopf hob, um ihm in die goldenen Augen zu sehen.
    »Kassandra, ich freue mich über eure Wiedervereinigung, aber wir müssen dich hier herausholen.«
    Sie lehnte ihren Kopf an Caines Hals und streichelte mit den Fingern durch sein Fell. Sein kräftiger Moschusduft hüllte sie ein und drang in ihre Haut ein. »Ihr seid zu ihm durchgedrungen.«
    Der König nickte lächelnd, trotz der Müdigkeit, die auf seinem attraktiven Gesicht zu erkennen war. »Mit deiner Hilfe.«
    Einen kurzen Moment lang ließ sie den Blick zu dem hoch aufragenden Aztekenvampir neben Salvatore gleiten, bevor sie ihn hastig wieder auf den Werwolf richtete. Sie war sich nicht sicher, ob sie bereit war, sich sowohl mit dem König der Werwölfe als auch mit dem Anasso auseinanderzusetzen. Nicht gleichzeitig. Jeder Einzelne von ihnen war schon überwältigend. Gemeinsam … nun ja, so viel geballter Kraft sollte sich keine arme Frau jemals stellen müssen.
    »Weshalb hat er noch immer seine Tiergestalt?«
    »Weil er seine Gefährtin beschützt«, erklärte Salvatore. »Bis du ihn überzeugt hast, dass wir für dich keine Bedrohung bedeuten, verwandelt er sich nicht zurück in einen Menschen.«
    Oh, natürlich. Caine war so überfürsorglich gewesen, seit sie sich begegnet waren. Nun, da sie miteinander verbunden waren, musste er sich ja zwangsläufig als fanatische, ständig überreagierende Nervensäge erweisen.
    »Caine.« Sie umfasste seine Schnauze mit beiden Händen und sah ihm tief in die glühenden blauen Augen, in denen nun kein Wahnsinn mehr brannte, die aber noch immer sehr wild wirkten. »Caine, hör mir zu. Es geht mir gut. Die Gefahr ist vorbei. Niemand wird mir etwas antun.«
    Sie sprach sehr langsam, nicht weil sie ihn in seiner Wolfsgestalt für begriffsstutzig hielt – Caine war in seiner tierischen Gestalt genauso erschreckend gerissen wie in seiner menschlichen –, sondern weil er ständig über ihre Schulter blickte und die beiden Dämonen an der Tür anknurrte.
    »Platz, Junge«, murmelte Styx.
    Salvatore fluchte leise. »Ihr seid keine Hilfe, Blutsauger.«
    »Tatsächlich wäre es einfacher, wenn Ihr beiden den Raum verlassen würdet«, bemerkte Kassandra trocken.
    »Auf gar keinen Fall«, schnauzte Salvatore. Das durch seine Macht hervorgerufene Kribbeln brachte Caine dazu, vor Aufregung zu knurren.
    Kassie seufzte resigniert auf und warf einen Blick über die Schulter. »Nun, das beantwortet eine Frage, die mich schon seit einer Weile beschäftigt.«
    Salvatore legte irritiert die Stirn in Falten. »Welche Frage?«
    »Ob Caines irrationale Halsstarrigkeit ein persönlicher Charakterzug ist oder eine Schwäche, die alle Männer gemeinsam haben.« Ihr Blick ruhte für einen Moment auf beiden Königen und wanderte dann wieder zu Caine zurück. »Nun weiß ich es.«
    »Ich glaube, wir wurden soeben beleidigt«, meinte Styx gedehnt.
    Salvatore schnaubte. »Das wäre nicht das erste Mal.«
    »Sprecht für Euch selbst.«
    »Du darfst Shaggy und Scooby-Doo nicht beachten. Konzentriere dich einfach auf mich«, sagte Kassie zu ihrem Gefährten und beugte sich vor, um ihm einen Kuss auf die Nase zu geben. »Du hast deine Aufgabe erfüllt und mich beschützt. Jetzt ist es Zeit für dich, dich auszuruhen.« Sie ließ sich auf dem Boden nieder, während Caines blaue Augen die beiden an der Tür stehenden Männer ein letztes Mal mit einem gefährlichen Blick sorgfältig musterten. Dann ließ er sich langsam nieder. »So ist es gut, mein Geliebter«, sagte sie sanft zu ihm, drängte ihn, seinen riesigen Kopf in ihren Schoß zu legen, und streichelte sein Fell. »Ruh dich einfach aus.«
    Sie spürte, wie der große Körper unter der Berührung ihrer Hand erschauerte, und fuhr fort, ihn sanft zu streicheln. Geduldig wartete sie, bis die uralte Magie die Luft erfüllte. Der Klang krachender Knochen und knackender Muskeln war zu vernehmen, als Caine sich wieder in einen Menschen verwandelte. Sein Kopf lag nach wie vor in ihrem Schoß, als er in einen tiefen Heilschlaf fiel.
    Kassandras Herz schwoll an, erfüllt von einem Gefühl, das so stark war, dass es unmöglich von einer so engen Begrenzung gefasst werden konnte. Es fühlte sich für an, als explodiere sie vor Glück, während ihre zitternden Finger das

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