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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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hellblonde Haar streichelten, das Caine in die Stirn und über seine schmale Nase fiel.
    Ihr Gefährte …
    Die andere Hälfte ihrer Seele.
    Sie vergaß die Finsternis, die noch immer darauf wartete, die Welt zu verschlingen. Und sie vergaß, dass sie als Prophetin verpflichtet war zu versuchen, den bevorstehenden Weltuntergang aufzuhalten.
    Sie vergaß alles bis auf diesen Mann, der alles geopfert hatte, um sie zu beschützen.
    Schließlich war der Klang sich nähernder Schritte zu hören, und Salvatore ging neben ihr in die Hocke.
    »Lass mich ihn nach oben tragen«, drängte er vorsichtig, wobei er klugerweise nicht nach Caine griff, bevor sie zögernd genickt hatte.
    »Seid vorsichtig.«
    Der goldene Blick bohrte sich tief in ihre besorgten Augen und gab ihr stumm das Versprechen, dass sie in Sicherheit waren. »Er ist ein Mitglied meines Rudels. Ebenso wie du, Kassandra.« Seine Lippen zuckten. »Selbst wenn du mich Scooby-Doo genannt hast. Von mir hast du nichts zu befürchten.«
    Kassie glaubte ihm. Sie konnte fühlen, wie seine Präsenz sie und Caine durchströmte. Er bot ihnen beiden ohne Zögern seine Stärke dar.
    Mit einem weiteren Nicken erhob sie sich und wandte den Kopf, als sie mit einem Mal spürte, wie ein Gefühl der Kälte sie einhüllte. Wenig überrascht erkannte sie, dass Styx lautlos neben sie getreten war, den Blick auf Salvatore gerichtet.
    »Ich werde eine Dusche nehmen und dann mit meiner Gefährtin frühstücken«, verkündete der Vampir. »Falls kein Riss im Wohnzimmer auftaucht, will ich nicht gestört werden.«
    Salvatore nahm Caine auf die Arme und richtete sich mit einer fließenden Bewegung auf, um den Anasso mit einem spöttischen Lächeln anzublicken. »Euer Wunsch ist mir Befehl, o mächtige Majestät.«
    Der König der Vampire verdrehte die Augen, aber sein unfassbar schönes Gesicht nahm einen sanfteren Ausdruck an, als er sich umwandte, um Kassie anzusehen und leicht den Kopf zu neigen. »Kassandra, willkommen in meinem Versteck. Ich hoffe, du wirst es als dein Heim betrachten.«
    »Vielen Dank«, murmelte sie, noch immer auf der Hut vor dem großen Raubtier, das wirkte, als verzehre es womöglich kleine Kinder zum Frühstück.
    »Außerdem hoffe ich, dass du es schaffen wirst, dir Zeit für Darcy zu nehmen«, fuhr er fort. Seine Stimme drückte eher einen Befehl als eine Bitte aus. »Sie wartet ungeduldig darauf, dich kennenzulernen.«
    »Ich werde es versuchen, sobald Caine wieder gesund ist.«
    Der Vampir nickte, und seine warnende Miene ließ erkennen, dass er kommen und sie holen würde, falls sie nicht wie gewünscht auftauchte, um ihre Schwester kennenzulernen. Dann wandte er sich mit einem letzten Blick auf Salvatore um und verschwand durch die Tür, indem er eine geschmeidige Anmut erkennen ließ, die bei einem so großen Mann enervierend wirkte.
    Salvatore folgte Styx rasch, wobei er den nackten Mann auf seinen Armen mit einer Mühelosigkeit trug, die nur einem Werwolf möglich war. »Oben gibt es Räumlichkeiten, in denen ihr es bequemer haben werdet«, meinte er.
    Kassandra beeilte sich, um ihn trotz seiner schnellen Schritte einzuholen. Sie runzelte leicht die Stirn, als ihr unerwartet Styx’ Abschiedsworte wieder in den Sinn kamen. »Was meinte er mit ›Risse‹?«
    »Es ist dem Fürsten der Finsternis gelungen, einen Durchgang zwischen den Dimensionen zu öffnen«, erklärte Salvatore.
    Kassie holte tief Luft. Sie war entsetzt. »Er ist hier?«
    »Noch nicht, aber seine Lakaien sind eifrig bemüht, zu uns zu gelangen.«
    Kassandra wurde keinen Augenblick langsamer, als sie Salvatore aus den Tunneln und die Treppe hinauf folgte, aber ihr Kopf war … leer.
    Erschreckend leer.
    Die Frage war – weshalb?
    Wenn es dem Fürsten der Finsternis wahrhaftig gelungen war, Durchgänge zu ihrer Welt zu öffnen, dann bedeutete das doch sicherlich, dass sie auf einen Wendepunkt in der Zeit zusteuerten.
    Sie sollte eigentlich von Visionen überschwemmt werden. Die Götter wussten, dass die früheren Momente der Umwälzungen sie beinahe in einer Flut verworrener Prophezeiungen hatten ertrinken lassen.
    Weshalb also hatte sie jetzt keine Visionen?
    War es dem Fürsten der Finsternis gelungen, sie ihr zu rauben?
    Oder hatte ihre Verbindung mit Caine sie auf einer grundlegenden Ebene verändert?
    »Verdammt.«
    Sie bemerkte nicht, dass sie laut gesprochen hatte, bis Salvatore seinen Kopf abrupt in ihre Richtung drehte. Sein Gesicht trug einen besorgten Ausdruck.
    »Stimmt

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