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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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gefasst gewesen war, sprang auf und wirbelte herum, um eine schlanke junge Frau zu entdecken, die nur wenige Schritte von ihr entfernt stand.
    Kassies erster Gedanke war, dass es sich bei der Fremden um eine unglaublich schöne menschliche Jugendliche handeln musste. In dem seltsamen Licht strahlte ihre Haut in einem satten Honigton, und ihr langes dunkles Haar ergoss sich über ihren Rücken. Ihre Augen waren von einem atemberaubenden Blau, und wenn sie lächelte, tanzte ein Paar entwaffnender Grübchen um ihren Mund.
    Dann peitschte die Wucht ihrer Macht durch die Luft, und fast wäre Kassandra in die Knie gegangen, als ihr beinahe die Haut abgezogen wurde.
    Du lieber Himmel.
    Nur der Fürst der Finsternis war zu einem dermaßen harten Schlag imstande.
    Und das bedeutete, dass ihre Träume real gewesen waren. Dem Fürsten der Finsternis war es gelungen, das Baby in seine Gewalt zu bekommen und es zu seinem Gefäß zu machen.
    Und nun war er eine »Sie« mit einem physischen Körper, der denjenigen ersetzte, den er verloren hatte, als er aus der Welt verbannt worden war.
    Die Worte der Prophezeiung gingen ihr durch den Kopf, als sie in die Augen blickte, deren Farbe sich flackernd von Blau in Blutrot verwandelte.
    Fleisch von Fleisch, Blut von Blut, gebunden in Finsternis.
    Alpha und Omega sollen auseinandergerissen
    und durch den Nebel wieder vereint werden.
    Wege, die verborgen waren, werden gefunden werden,
    und der Schleier für die Gläubigen geteilt.
    Die Zwillinge werden aufsteigen, und
    das Chaos wird bis in alle Ewigkeit herrschen.
    »Das Omega«, flüsterte sie.
    »Ja, es gelang meinem Gesinde, mich auferstehen zu lassen.« Mit einem stolzen Lächeln ließ der Fürst der Finsternis die Hand über den schlanken Bauch gleiten. »Gefällt dir meine neue Gestalt?«
    Kassandra machte vorsichtig einen Schritt zur Seite und versuchte die Aufmerksamkeit von Caines regungslosem Körper abzulenken. Sie hatte nicht die Absicht, Caine ins Kreuzfeuer geraten zu lassen, falls sie selbst gebraten werden würde.
    »Wenn Ihr auferstanden seid, weshalb seid Ihr dann noch immer hier?«
    Das blutrote Feuer verzehrte das Blau der Augen. »Das Vampirmiststück hat diesen Körper zerstört. Dafür wird diese Frau bezahlen. Sie alle werden dafür bezahlen!«
    Kassandra konnte nur vermuten, dass der Kampf, den sie während ihrer Gefangenschaft in dem Zauber wahrgenommen hatte, für den Fürsten der Finsternis nicht gut ausgegangen war. Allerdings konnte sie an der schlanken Gestalt keine physischen Verletzungen erkennen. Aber andererseits würde die mächtige Kreatur auf gar keinen Fall ihre Zeit damit vergeuden, mit Kassandra zu plaudern, wenn sie in der Lage wäre, in die Welt zurückzukehren.
    »Also seid Ihr gefangen?«
    Die Luft verdichtete sich, wodurch es Kassandra beinahe unmöglich wurde zu atmen. Doch dann gelang es dem Fürsten der Finsternis mit erkennbarer Mühe, sein Temperament zu zügeln. Die Augen der jungen Frau nahmen wieder eine blaue Farbe an, auch wenn hier und da tief in ihrem Inneren einige letzte Funken glühten.
    »Ich warte lediglich auf die Ankunft des anderen Kindes. Sobald die beiden wieder vereint sind, werde ich unbesiegbar sein.«
    Kassandra entging nicht die tiefere Bedeutung dieser Worte. Die beiden Babys waren jahrhundertelang versteckt gewesen, aber kürzlich waren sie wieder aufgetaucht. Es ging das Gerücht, das eine befände sich in der Gewalt der Vampire, während das andere nun vor ihr stand, in der Gestalt des Fürsten der Finsternis.
    Wenn die beiden wieder vereint wurden …
    »Die Zwillinge werden aufsteigen.« Kassandra zitierte schaudernd die Prophezeiung.
    »Und das Chaos wird bis in alle Ewigkeit herrschen« , vervollständigte der Fürst der Finsternis den Satz.
    Ein Gefühl des blanken Entsetzens jagte Kassandra einen eiskalten Schauder über den Rücken.
    Sie brauchte keine uralte Prophezeiung, die sie vor der Hölle warnte, der die Welt entgegensah, falls man es zuließ, dass der Fürst der Finsternis die Barriere zwischen den Dimensionen zerstörte.
    Oder die sie daran erinnerte, dass es ihre Pflicht war, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um ein derart grauenhaftes Schicksal zu verhindern.
    Nur leider hatte sie nicht die geringste Ahnung, was sie tun konnte.
    Der Fürst der Finsternis war imstande, sie wie ein Insekt zu zerquetschen, falls sie ihn anzugreifen versuchte. Und sie verfügte nicht über das Talent, von einer Dimension in die andere zu wechseln.
    Alles was sie

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