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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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nachdem man uns in den Harem gebracht hatte.“ Harriet hob entschuldigend die Schultern. „Ich wusste nicht, dass wir uns in einem privaten Trakt befanden. Es war eine schöne Umgebung, und ich fühlte mich ungestört. So viele Frauen um mich zu haben bin ich nicht gewohnt, denn in meinem bisherigen Leben war ich meistens allein und habe gelesen oder bin ausgeritten.“
    „Ihr lest gern? Ich bin auch eine eifrige Leserin“, sagte Katrina lebhaft. „Es gibt eine Bibliothek im Palast, und wenn Ihr mir sagt, was Euch gefällt, werde ich zusehen, dass man Euch die entsprechenden Bücher bringt.“
    „Ihr seid sehr großzügig.“ Harriet zögerte. „Ich hoffe, wir können Freundinnen werden … solange ich hier bin.“
    „Ich bin sicher, wir werden uns gut verstehen“, erwiderte Katrina zuversichtlich. „Besucht mich, wann immer Ihr es wünscht, aber belastet Euch nicht mit dem Gedanken, uns zu verlassen. Glaubt mir, es ist unmöglich.“
    „Ich kann nicht versprechen, dass ich nicht an eine Rückkehr nach Hause denken werde, aber in Eurer Gegenwart oder der der Kinder werde ich das Thema nicht mehr erwähnen. Es ist der Kalif, dem ich mein Anliegen vortragen muss.“ Harriet sah Katrina flehend an. „Mir geht es viel mehr um meine Cousine als um mich. Marguerite ist so jung und unschuldig, und sie hat Angst vor dem, was ihr bevorsteht.“
    „So geht es den meisten Frauen, wenn sie ihren Ehemännern übergeben werden“, erwiderte Katrina nachsichtig. „Aber die Liebe beschreitet manchmal geheimnisvolle Wege.“
    Harriet neigte schweigend den Kopf. Sie war entschlossen, nicht zu streiten. Wenn sie ihr Leben im Harem verbringen musste, würde sie es schaffen, sich damit zu arrangieren. Aber sie würde alles tun, um zu verhindern, dass Marguerite mit dem Prinzen verheiratet wurde.
    „Wo warst du die ganze Zeit?“, begrüßte Marguerite sie ungnädig, als sie gegen Abend in den Harem zurückkam. „Ich dachte schon, man hätte dich irgendwo anders hingebracht und ich würde dich nie wiedersehen.“
    „Ich wäre mit niemandem mitgegangen, ohne dir Bescheid zu sagen. Aber du warst in eine Unterhaltung vertieft, als Kasim nach mir schickte, und Mellina meinte, ich sollte dich nicht stören.“
    „Du hast mir gefehlt.“ Marguerite sah aus, als wolle sie gleich in Tränen ausbrechen. „Mellina zwang mich, mit den anderen zu baden, und dann musste ich mich mit parfümiertem Öl einreiben lassen. Es fühlte sich gut an, aber ich schämte mich, und sie wollten nicht einmal fortsehen, als ich ins Wasser stieg. Fortunata starrte mich die ganze Zeit an. Ich glaube, sie hasst mich.“
    „Sie sieht eine Rivalin in dir. Sie fürchtet, dass der Kalif ein Auge auf dich wirft, aber ich glaube nicht, dass er das tut.“
    „Wie kannst du das wissen?“
    „Weil er beabsichtigt, dich seinem ältesten Sohn, Prinz Hassan, zum Geschenk zu machen.“
    „Nein!“ Marguerite wich entsetzt zurück. „Sag, dass das nicht wahr ist.“ Ihre Augen weiteten sich vor Abscheu. „Die Frauen behaupten, dass der Kalif freundlich und großzügig ist. Ich dachte, er sei wie mein Vater, aber der Prinz …“ Sie schauderte. „Angeblich liegt ihm mehr am Kriegshandwerk als an der Liebe.“ Sie schluchzte auf. „Ich will nach Hause, Harriet. Ich will zu Mama und Papa.“ Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. „Immer muss ich an Vater und Captain Richardson denken …“
    „Vielleicht sind sie am Leben“, versuchte Harriet sie zu trösten. „Wenn es ihnen gelungen ist zu fliehen, könnte es sein, dass sie nach uns suchen.“
    „Wenn man uns nur gegen Lösegeld freiließe.“ Marguerite wischte sich die Tränen ab. „Ich dachte, ich brauche Zeit, um herauszufinden, was ich fühle, aber wenn Captain Richardson hier wäre, würde ich ihn sofort heiraten. Ich liebe ihn, Harriet. Wie soll ich mich unter diesen Umständen einem anderen Mann hingeben?“
    „Gib die Hoffnung nicht auf.“ Harriet lächelte aufmunternd und umarmte die Cousine fest. „Ich glaube, der Kalif hat gelauscht, als ich heute Vormittag im Schulzimmer war und die Möglichkeit einer Lösegeldzahlung erwähnte. Er muss gehört haben, was ich sagte, denn man verbot mir, noch einmal davon zu sprechen.“
    „Du warst in den Räumlichkeiten der Hauptfrau? Ist sie so schön, wie man es ihr nachsagt?“
    „Sie hat das bezauberndste Lächeln, das man sich vorstellen kann, und sie ist guter Hoffnung“, erwiderte Harriet. „Ich mag sie, und der Umgang mit den Kindern

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