Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
Vom Netzwerk:
man sie befreien wollte? Und wenn – würde er dafür sorgen, dass sie den Harem nicht mehr verlassen durfte? Was immer geschah, ihre Flucht musste gelingen, allein schon wegen Marguerite.
    „Ich freue mich, dich wieder hier zu haben, mein Sohn.“ Khalid begrüßte seinen Ältesten mit einer herzlichen Umarmung. „Der Sultan war angetan von dir, sagst du? Dann scheinst du deine Aufgaben mit Bravour erledigt zu haben.“
    „Ja, Vater.“ Hassan lächelte, als er sah, wie stolz der Kalif auf ihn war. „Er hätte mich dabehalten, doch ich sagte ihm, meine Pflichten lägen bei Euch. Ich möchte alles lernen, was Ihr mir beibringen könnt, damit ich eines Tages ein ebenso weiser Regent sein werde wie Ihr.“
    „Ich bin froh, dass du zurück bist, Hassan.“ Der Kalif wirkte erfreut über die Antwort des Prinzen. Viele junge Männer konnten es kaum erwarten, ihren Vater abzulösen, doch Hassan empfand aufrichtige Zuneigung für ihn und suchte in allem seinen Rat. „Ich habe eine Überraschung für dich, mein Sohn. Bevor du in die Hauptstadt aufbrachst, versprach ich dir eine baldige Heirat, und ich glaube, wir haben eine Frau gefunden, die deiner in jeder Hinsicht würdig ist.“
    „Eine Ehefrau?“ Neugier glomm in Hassans Augen auf. Seit ein paar Jahren hatte er seinen eigenen Harem, aber eine Ehefrau war etwas anderes. „Ist sie Engländerin wie meine Mutter?“, erkundigte er sich eifrig. „Ich möchte eine Gefährtin, die so klug und liebevoll ist, wie meine Mutter es war, Vater.“
    Hassan trat an das Erkerfenster, das auf die Gärten des Harems hinausging. Niemandem außer ihm war dies gestattet, doch wenn es um seinen ältesten Sohn ging, hatte der Kalif ein großes Herz. Immer, wenn neue Frauen in den Harem kamen, erlaubte er Hassan, sich eine auszusuchen. Der Kalif selbst schickte nur selten nach seinen Nebenfrauen; er zog es vor, die Abende mit der Ersten Dame Katrina zu verbringen, wenn es ihr Gesundheitszustand erlaubte.
    „Welche ist es?“, fragte Hassan nach einem Blick auf die Frauen, die sich im Garten tummelten. Sein Vater trat neben ihn und lächelte, als er sah, wie einige der Frauen sich mit Wasser aus dem Springbrunnen bespritzten.
    „Die in den hellblauen Gewändern. Sie hat hüftlanges blondes Haar, und ich glaube, ihre Augen sind blau, aber bislang bin ich nicht nahe genug an sie herangekommen, um herauszufinden, ob sie nicht vielleicht grün sind.“
    Hassan beobachtete, wie die Frau, auf die sein Vater ihn hingewiesen hatte, einen quirligen kleinen Affen mit Wasser aus dem Brunnenbecken bespritzte. Sie wollte sich schier ausschütten vor Lachen, als das Tier erschrocken davonsprang, und sah ihm nach, als es an den Ranken hinaufkletterte, mit denen die Wand unter dem Erker bewachsen war. Während er selbst hinter dem fein geschnitzten Gittereinsatz des Fensters nicht gesehen werden konnte, war der jungen Frau nicht bewusst, dass sie beobachtet wurde, und für einen kurzen Moment erhaschte Hassan einen Blick auf ihr bezaubernd schönes Gesicht.
    „Mir gefällt, was ich sehe, Vater. Sie ist jung und ungekünstelt und wird eine gute Ehefrau abgeben. Bist du sicher, dass sie Engländerin ist?“
    „Ja. Ich gab Kasim Anweisung, eine Engländerin zu kaufen, die klug und schön ist, und er brachte sie … und außerdem noch eine andere, die zurzeit die Kinder unterrichtet. Sie ist gescheit, aber nicht so schön. Ich bin überzeugt, mein Sohn, dass diese da im Garten die richtige Braut für dich ist.“
    „Das ist sie.“ Hassan wirkte erfreut. „Wie bald kann die Hochzeit stattfinden? Muss sie im wahren Glauben unterwiesen werden, ehe wir heiraten?“
    „Das wäre zu früh, denke ich. Sie hat sich noch nicht völlig eingewöhnt. Die Hochzeit indes sollte so bald wie möglich stattfinden … morgen vielleicht. Heute Abend treffe ich mit einem Führer der Bergstämme zusammen, aber morgen wirst du heiraten, und übermorgen werden wir feiern.“
    „Morgen Abend bin ich ein verheirateter Mann“, sagte Hassan mehr zu sich selbst und nickte zustimmend. „Ich möchte ein Geschenk für sie besorgen, Vater. Am besten, ich suche den Basar auf und sehe mich nach etwas um, das ihr Freude macht.“
    „In den Schatzkammern befinden sich alle Arten von Kostbarkeiten. Such dir etwas davon aus, wenn du möchtest.“
    „Ein paar Juwelen vielleicht.“ Hassan nickte. „Aber ich dachte an etwas anderes. Sie scheint das Äffchen zu mögen, und ich werde ein kleines Haustier für sie kaufen, damit

Weitere Kostenlose Bücher