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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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Fortunata und fragte nach Marguerite. Sie erntete ein spöttisches Lachen.
    „Sie wird dem Prinzen zum Geschenk gemacht. Ich bin und bleibe die Lieblingsfrau des Kalifen.“ Ein boshaftes Glitzern erschien in Fortunatas Augen.
    „Hat man sie schon fortgebracht?“
    „Im Moment wird sie gebadet und vorbereitet. Ihr könnt Euch zu ihr gesellen, wenn Ihr es möchtet.“
    Harriet eilte in den Badebereich. Mehrere Frauen umstanden ihre Cousine, die offensichtlich gerade abgetrocknet worden war und auf einer der Liegebänke saß. Sie bürsteten ihr die Haare und salbten ihre Hände und Füße mit parfümiertem Öl. Ein prächtiges, mit Goldperlen besticktes Gewand aus scharlachroter Seide lag auf einem Diwan in der Nähe ausgebreitet.
    „Harriet!“ Marguerite stieß die beiden Frauen, die vor ihr standen, beiseite und sprang auf. Sie war sichtlich verstört, und ihre Augen schwammen in Tränen. „Man will mich dem Prinzen übergeben!“
    „Ich habe es gerade erfahren und wollte noch etwas Zeit mit dir verbringen.“ Harriet schloss Marguerite in die Arme. Ihre Cousine zitterte wie Espenlaub.
    „Hilf mir … bitte, Harriet. Hilf mir! Ich weiß nicht, was ich tun soll. Lieber will ich sterben, als …“
    „Nicht doch, Liebes“, murmelte Harriet an ihrem Ohr. „Ich helfe dir, aber du musst genau das tun, was ich dir sage. Antworte nicht, folge nur meinem Beispiel.“
    Marguerite wich ein Stück zurück und musterte sie fragend. Als Harriet die Brauen hob, lächelte sie matt. „Das werde ich tun“, formte sie unhörbar mit den Lippen. Diese Art zu sprechen praktizierten sie, wenn sie sich belauscht fühlten.
    Harriet nahm ihre Hand und wandte sich zu Mellina um, die sie die ganze Zeit beobachtet hatte. „Meine Cousine ist ängstlich und aufgeregt. Lasst mich bei ihr bleiben und Euch helfen, sie zu parfümieren und anzukleiden, und ich verspreche Euch, sie wird sich beruhigen. Im Gegenzug lasst Ihr uns anschließend allein, damit wir Zeit haben, uns voneinander zu verabschieden.“ Sie spürte, wie Marguerite zusammenzuckte, und drückte ihr beruhigend die Hand. Die Cousine erwiderte den Druck, sagte jedoch nichts.
    „Ihre Handflächen und Fußsohlen müssen noch mit Henna bemalt werden“, wandte Mellina ein, als Marguerite sich wieder setzte.
    „Oh, wie schön!“, rief Harriet aus, als die Frauen anfingen, Schnörkel auf die Hände und Füße ihrer Cousine zu pinseln. „Könnt ihr mir auch welche malen, bitte?“
    Mellina zögerte, dann lächelte sie. „In Ordnung. Es ist vielleicht Eure einzige Gelegenheit, denn normalerweise bleibt die Bemalung besonderen Anlässen vorbehalten. Sevine kann sie anfertigen.“
    Harriet nahm auf einem Schemel neben Marguerite Platz und streckte Hände und Füße aus. Jedes Mal, wenn eins der Ornamente, die denen auf Marguerites Haut bis in die Einzelheiten glichen, fertiggestellt war, gab sie einen Laut der Begeisterung von sich. Die anderen Frauen kicherten und tuschelten miteinander, doch Harriet hörte nicht auf zu lächeln. Auch wenn Marguerite mit einem weiteren Duftöl eingerieben wurde, bat sie um einen Tropfen, und als man ihrer Cousine schließlich ein alles verhüllendes Gewand samt Gesichtsschleier anlegte, war es schon fast Zeit für die Abendmahlzeit.
    „Sie ist fertig“, wandte Mellina sich an Harriet. „Ihr könnt Euer Gemach aufsuchen und dort warten, bis man sie holt. Ich werde dafür sorgen, dass Ihr nicht gestört werdet, bis sie aufbrechen muss.“
    „Komm, Marguerite.“
    Harriet ergriff die Hand ihrer Cousine und hielt sie fest umfasst, während sie zu ihrem Quartier gingen. Es gelang ihr, ein normales Schritttempo anzuschlagen, obwohl ihr das Herz bis zum Halse klopfte und sie am liebsten gerannt wäre. Die Zeit war so knapp! Sobald sie das Schlafgemach betreten hatten, schloss sie die Tür und rückte den Tisch mit den elfenbeinernen Einlegearbeiten unter die Klinke. Als Nächstes hängte sie ein Laken vor das reich geschnitzte Holzgitter an der Wand. Marguerite öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Harriet schüttelte den Kopf. Sie legte den Zeigefinger an die Lippen und schrieb etwas auf die Schiefertafel, die sie aus dem Schulzimmer mitgebracht hatte.
    Tausch deine Kleider mit mir! Schnell!
    Marguerite starrte sie an, dann begann sie sich auszuziehen. Harriet tat das Gleiche. Anschließend zog Marguerite ihre Gewänder an und sie Marguerites, dann schrieb Harriet abermals etwas auf die Tafel:
    Hinter den Oleanderbüschen beim

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