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Gekauftes Spiel

Gekauftes Spiel

Titel: Gekauftes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sonnenbrille zu Boden. Eins der
Gläser bekam Sprünge. An Pitchers Gürtel tirilierte das Handy.
    Mit einem Griff riss Tim es ihm
weg. »Das ist für mich! Wehe, du muckst dich. Dann kriegst du noch eine aufs
andere Ohr.«
    Tim meldete sich. »Ja?« Die
Nummer auf dem Display sagte ihm nichts.
    »Hier ist Wilson«, haspelte
eine Männerstimme auf Englisch. »Ich muss Pitcher sprechen.«
    »Ist im Moment nicht da. Aber
Sie können mit mir reden. Ich gehöre zum Team. Sprechen Sie Deutsch? Ich bin
von hier.«
    »Ja. Sagen Sie Pitcher, die
Katastrophe ist perfekt. Diese Wahnsinnigen! Habt ihr die Explosion gehört?
Eben. Die beiden Clausens haben sie ausgelöst. Absichtlich. Alles ist in die
Luft geflogen. Ich habe was abgekriegt. Meine Schulter blutet. Aber dem alten
Clausen hat’s ein Ohr abgerissen. Obwohl sie weit genug weg waren. An der
Straße. Vermutlich ein Metallsplitter. Vom Pick-up. Ist wohl geflogen wie ein
Geschoss.«
    »Unglaublich!«, murmelte Tim.
    »Die haben gedacht, ich wäre
nicht zu Hause«, berichtete dieser Wilson. »Wohl, weil mein Wagen nicht da war.
Den habe ich ganz früh heute zur Inspektion gebracht und bin mit dem Taxi
zurück. Ich war im Haus, als die beiden kamen. Aber die Tür war geschlossen und
ich hab mich nicht blicken lassen. Sie haben nach mir gerufen. Dann sind sie
zurück zur Straße, zu ihrem Jeep. Mario Clausen hat mit schweren Holzscheiten
geworfen. Zweimal daneben. Beim dritten Mal hat er den Pick-up getroffen. Das
Holzscheit ist auf ’ne Tellermine gefallen — und ich dachte, die Welt geht
unter. Ein richtiger Geschosshagel ist durchs Fenster zu mir rein.«
    »Schrecklich!«
    »Die Clausens sind weg. Aber
der Alte blutet wie ein Schwein. Was mache ich denn jetzt? Der Pick-up ist
weggeblasen. Doch das Grab, glaube ich, hat’s überstanden. Die Explosion ging
nach oben. Nancys Gebeine sind noch da. Was sage ich, wenn die Bullen
anrücken?«
    »Keine Ahnung. Aber ich rede
mit Pitcher. Er wird sich melden.«
    Tim beendete den Anruf und trat
vor den Chefeber. »Erzähl mal was über Wilson! Bei dem sind die Tellerminen
hochgegangen.«
    »Ist er draufgetreten, der
Blödmann?«
    Unten vorm Tor hielt der
Notarztwagen und dahinter die Polizei. Fender kam als Letzter, obwohl er am
schnellsten gefahren war, aber er hatte die Adresse nicht gefunden.
     
    *
     
    Im Rückblick blieb Tim und
seinen Freunden der restliche Vormittag als unerquicklich in Erinnerung. TKKG
und Erik waren dabei, als das große Aufräumen stattfand, als alle Beteiligten
verhört oder vernommen wurden. Nun erwiesen sich Pitcher & Co. als die
ergiebigste Quelle. Die drei hatten nichts mehr zu verlieren. Die Anklage würde
lauten auf Entführung, Bedrohung und und und... Allenfalls konnten ihre Anwälte
geistige Unzurechnungsfähigkeit geltend machen. Und die drei rissen alles, was
möglich war, mit sich in den Abgrund. Sie packten aus. Wilsons Vorhaben kam ans
Licht und das vermeintliche Verbrechen aus Marios Vergangenheit.
    Das gefundene Fressen für
Presse und Medien. Allerdings bestätigten die forensischen (gerichtsmedizinischen) Untersuchungen Marios Darstellung. Nancy Drake war tatsächlich ihrer
unheilbaren Krankheit erlegen.
    Gleichwohl — Marios Karriere
als Fußballstar erhielt einen Knick. Allerdings war sein Popularitätsverlust
nur von kurzer Dauer. Die Fans vergaßen die so genannte Jugendsünde und
bejubelten bald wieder seine spektakulären Tore. Für das, was seinem Vater
anzulasten war, zeigten die Richter Verständnis. Roberto kam ungeschoren davon,
hörte aber künftig nur noch auf einem Ohr. Das andere war von einem
metallischen Splitter innen und außen zerstört worden.
     
    *
     
    Erik verabschiedete sich am
späten Nachmittag und fuhr weiter nach Kalabrien.
    TKKG besuchten Tatjana im
Krankenhaus. Sie war körperlich wieder wohlauf. Sicherlich würde sie auch den
Schock der Entführung überwinden.
    Schon am nächsten Tag wurden
TKKG von Jonathan Fender abgeholt.
    Schmunzelnd erklärte er: »Wir
fahren jetzt ins Stadion. Ich habe ein Freundschaftsspiel arrangiert: zwischen
den Avantis und den Lamia-Löwen, einer hiesigen Mannschaft. Für Letztere ist
das natürlich eine große Sache. Ebenso für das ganze Tal. Das Ereignis hat sich
rumgesprochen wie ein Lauffeuer. Das Stadion ist voll bis auf den letzten
Platz. Alles Fans. Echte Fans, keine Hoolis. Tja, und außerdem habe ich ein
besonderes Schmankerl für Gaby und Tim. In der zweiten Halbzeit dürft ihr
mitspielen.«
    Tim verschlug

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