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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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verstehst.«
    »Ja«, erwiderte er. Er glaubte schon, daß das stimmte. Deshalb ließ Andy sich von ihm zeigen, wieviel er füttern und was er nach jeder Fütterung in die Tabelle eintragen sollte und jedesmal, wenn er das Wasser prüfte; und wie vorsichtig man sein mußte, um die Küken nicht zu erschrecken, weil sie sich sonst gegenseitig verletzen würden. Es gefiel ihm, wie sie sich alle wie zu einer flaumigen Welle zusammenschlossen und mal in diese, mal in jene Richtung marschierten; und die Ferkel quiekten und stießen einen um, wenn man zuließ, daß sie sich um einen versammelten; deshalb hatte man immer einen kleinen Stock bei sich.
    Florian erledigte alles, so gut er konnte, und Andy war zufrieden mit ihm, was ihn so glücklich machte wie noch nie zuvor in seinem Leben.
    Er trug Eimer und leerte Wassertröge, und Andy sagte, er könne versuchen, ein Ferkel im Arm zu halten, solang Andy in seiner Nähe sei, um aufzupassen. Es quiekte und zappelte und trat ihn mit seinen spitzen kleinen Füßen und machte sich davon, während er lachte und sich zu schützen versuchte; Andy lachte auch und sagte, es gäbe eine Methode, es festzuhalten, aber das würde er ihm später zeigen.
    Es war aber ein schönes Gefühl. Das Ferkel hatte sich in seinen Armen warm und lebendig angefühlt, nur wußte er, daß Schweine zum Essen da waren und um andere Schweine zu machen, und das mußte man im Kopf behalten und durfte von ihnen nicht wie von Menschen denken.
    Er klopfte sich den Staub ab und ging hinaus, um einen Moment Atem zu schöpfen, indem er sich auf den Zaun an der Seite des Stalls stützte.
    In dem Gehege sah er ein Tier, das er noch nie gesehen hatte, so schön, daß er einfach mit offenem Mund da stand und niemals mehr blinzeln wollte, so aufregend war es. Rot wie die Rinder, aber stark und mit glänzendem Fell, langen Beinen und einer Art, sich zu bewegen, die sich von allen anderen Tieren unterschied, die er bisher gesehen hatte. Dieses Tier ging nicht; es schritt dahin. Es bewegte sich, als spiele es ganz mit sich allein ein Spiel.
    »Was ist das denn?« fragte Florian, als er Andy kommen hörte. »Was ist das für ein Tier?«
    »AGKULT-894X«, sagte Andy. »Das ist ein Pferd. Es ist das erste, das gezeugt wurde, das erste überhaupt auf unserer Welt.«
     
    II
     
    Ari mochte die Spielschule sehr. Jeden Nachmittag gingen sie an die frische Luft und spielten im Sandkasten. Ari gefiel es, barfuß dazusitzen und mit der Planierraupe Straßen zu bauen, während Tomy, Amy, Sam oder Rene immer die Lastautos schoben und entluden. Manchmal taten sie so, als gäbe es Unwetter, und dann nahmen die ganzen Spielzeugarbeiter die Beine in die Hand und versteckten sich in den Lastautos. Manchmal kam eine Platythere und riß die Straße auf, und sie mußten sie neu bauen. Das erzählte Sam jedenfalls. Sams Mutter arbeitete als Technikerin, und Sam erzählte ihnen alles über Platytheren. Ari fragte Mama, ob das stimmte, und Mama sagte ja. Mama hatte welche in der Größe der Wohnzimmercouch gesehen. Richtig große gab es weit draußen im Westen. So groß wie ein Lastauto. Die, die sie hatte, war nur mittelgroß, und sie war häßlich. Ari gefiel es, ihre Rolle zu spielen. Man mußte die Straßen aufreißen und die Mauern umwerfen, sie einfach in den Sand stoßen, und schon war alles hin.
    Ari nahm sie in die Hand und schob sie voran, während ihr Sand über die Hand rieselte. »Aufpassen«, sagte sie zum Sam und Amy. »Hier kommt sie.« Amy, die sich ein Haus baute, langweilte sie allmählich. Amy wollte ein großes Haus bauen, hatte den Sand hoch aufgehäuft, machte Türen und Fenster in das Haus und gab die ganze Zeit mächtig damit an. Und das war kein Spaß, denn als Sam einen Turm auf Amys Haus stellte, schmiß Amy ihn um und sagte Sam, er solle gefälligst eine Straße bis vor die Haustür bauen, sie baue das Haus und ihr Haus brauchte keine Türme. Amy nahm einen Löffel, schuf hinter den Fenstern Hohlräume und setzte Plastik ein, damit man auf keinen Fall hineinsehen konnt e . Vor dem Haus zog sie eine Mauer und kratzte einen Bogen zur Straße aus. Und Ari mußte mit Sam dasitzen und warten, während Amy mit dem Bauen beschäftigt war. Deshalb betrachtete Ari den Bogen, der zur Straße führen sollte, und dachte, das sei genau die richtige Stelle, und der ganze Sand würde herunterstürzen. »Aufpassen!«
    »Nein!« schrie Amy.
    Ari pflügte mitten durch. Peng. Und die Mauer fiel um. Der Sand bedeckte ihren Arm, aber

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