Geklont
sie machte einfach weiter, schließlich taten Platytheren das auch, ganz gleich, was passierte. Auch wenn Amy sie am Arm faßte und aufzuhalten versuchte.
Sam half ihr, alles kaputtzumachen.
Amy schrie und schubste sie weg. Dafür schubste Ari sie weg. Phaedra kam herbeigelaufen und sagte, sie sollten sich nicht prügeln, und sie müßten alle wieder hinein.
So früh schon.
Das hatte ihnen diese gemeine Amy Carnath eingebrockt.
Amy war am nächsten Tag nicht wieder da. Das geschah mit allen, die Ari verprügelte. Das tat ihr leid. Man verprügelte sie, und dann wurden sie weggebracht, und man sah sie nur noch auf Parties. So war es Tommy, Angel, Gerry und Kate ergangen. Sie waren fort und konnten nicht mehr mit ihr spielen. Deshalb ließ sie am nächsten Tag den Kopf hängen und schmollte, weil auch Amy weg war, und sagte Phaedra, sie wollte Amy zurückhaben.
»Nur wenn du dich nicht mehr mit ihr prügelst«, sagte Phaedra. »Dann fragen wir die Sera.«
So kam Amy zurück. Aber danach war sie ganz komisch. Sogar Sam. Kein einziges Mal, wenn Ari etwas anstellte, unternahmen sie etwas dagegen.
Das war kein Spaß, vermutete Ari. Deshalb zog sie die beiden auf. Sie klaute Sams Lastautos und kippte sie um. Und Sam tat nichts dagegen. Er blieb einfach sitzen und starrte nur finster drein, ein einziger Trauerkloß. Sie machte Amys Haus kaputt, bevor sie damit fertig war. Aber Amy schmollte nur.
Genau wie sie.
Sam drehte seine Lastautos wieder um und entschied, daß sie eine Panne hatten. Das war ein schönes Spiel. Ari spielte mit und stellte die Lastautos auf. Aber Amy schmollte noch immer, deshalb schob sie eins in ihre Richtung. »Laß das!« fuhr Amy sie an. »Nicht!«
Ari stieß sie mit dem Auto an. Amy kroch zurück, und beide standen auf. Dann versetzte ihr Amy einen Stoß.
Ari schubste sie um so kräftiger und trat sie ordentlich. Amy schlug sie. Sie schlug zurück. Und sie droschen aufeinander ein, bis Phaedra sie packte. Amy weinte, und Ari trat sie ordentlich, bevor Phaedra sie außer Reichweite zog.
Sam stand einfach da.
»Amy war eine Flasche«, sagte sie an diesem Abend, als Mama sie fragte, warum sie Amy geschlagen hatte.
»Amy kann nicht zurückkommen«, erklärte Mama. »Nicht wenn du dich prügeln willst.«
Und sie versprach, daß sie's nicht tun würde. Aber das meinte sie nicht ernst.
Amy war für ein paar Tage weg, dann kam sie zurück. Sie schmollte nur noch und hielt sich von den anderen fern, und es machte überhaupt keinen Spaß mit ihr. Sie sagte nicht einmal was, wenn Sam nett zu ihr war.
Deshalb ging Ari zu ihr rüber und versetzte ihr ein paar kräftige Tritte. Sam versuchte sie davon abzuhalten. Phaedra faßte sie am Arm und sagte, das dürfe sie nicht tun, sie sollte sich hinsetzen und allein spielen.
Das tat sie dann auch. Sie nahm die Planierraupe und baute traurige, zornige Straßen. Schließlich kam Sam herüber und fuhr mit einem Lastauto auf ihnen entlang, aber ihr tat es immer noch weh. Amy saß einfach drüben in der Ecke und schniefte. So nannte Mama das jedenfalls. Amy wollte nicht einmal mehr spielen. Ari spürte einen Knoten in der Kehle, der das Schlucken erschwerte, aber sie war nicht so eine Flasche, daß sie weinte, und sie verabscheute Amys Schniefen, das ihr weh tat und ihr allen Spaß nahm. Sam war auch traurig.
Danach war Amy nicht mehr oft da. Wenn, dann saß sie nur für sich allein da, und Ari schlug ihr einmal ordentlich in den Rücken.
Phaedra nahm Amy an der Hand und brachte sie zur Tür und ins Haus.
Ari ging zurück zu Sam und setzte sich. Valery war nicht mehr sehr oft da. Pete auch nicht. Die beiden mochte Ari am liebsten. Blieb nur noch Sam, aber Sam war bloß Sam, ein kleiner Junge mit einem breiten Gesicht, das keinen Ausdruck zeigte. Sam war schon in Ordnung, aber Sam sagte nur selten was, dafür wußte er etwas von Platytheren und wie man Lastautos reparierte. Sie konnte ihn ganz gut leiden. Aber alles andere ging ihr verloren. Wenn man etwas am meisten mochte, verschwand es.
Sie vermißte nicht Amy, sondern Valery. Sie hatte ihn gefragt, ob er zurückkommen und sie besuchen würde. Er hatte ja gesagt, Mama hatte aber gemeint, es sei zu weit. Da hatte sie begriffen, daß er wirklich fort war und überhaupt nicht zurückkommen würde. Sie hätte ihm den Kopf abreißen können, weil er gegangen war. Aber das war nicht seine Schuld. Er gab ihr sein Raumschiff mit den roten Lampen. So sehr tat es ihm leid. Mama sagte, sie müsse es
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