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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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bedeutungsvollen Sinne sein Bruder wäre; oder sein Vater. Verstehen Sie? Es ist sehr kompliziert, wenn man mit menschlichem Leben zu tun hat. Die Neun haben ein starkes Interesse an dem Bok-Fall gezeigt. Ein zu starkes Interesse. Bis dahin stimme ich Dr. Emory zu: Nur das Wissenschaftsamt, vor allem nur Reseune sollte irgendwelchen Kontakt mit den beiden Versuchspersonen haben dürfen. Das ist es, was sie auf Fargone vorhat. Wir reden nicht über ein Büro oder ein Labor. Es geht um eine Enklave, eine Gemeinschaft, die Rubin nicht verlassen wird, es sei denn so, wie ich Reseune verlasse: selten und mit Eskorten zu seinem Schutz.«
    »Mein Gott«, sagte Gorodin. »Fargone wird dagegen stimmen.«
    »Eine separate Anlage, die im Orbit kreist. Das hat sie Harogo versprechen müssen. Ein unterteilter Nutzraum. Reseune wird den Bau bezahlen.«
    »Dann wissen Sie also, welche Vereinbarungen sie getroffen hat.«
    »Ich weiß zufällig von dieser. Es könnte weitere geben. Das bedeutet einen dicken Vertrag für gewisse Baufirmen auf Fargone.«
    Das hörte sich plausibel an. Von vorn bis hinten. Corain nagte an seiner Lippe.
    »Lassen Sie mich eine andere Frage stellen«, sagte er. »Wenn es weitere Informationen gäbe ...«
    »Ich würde Sie darüber in Kenntnis setzen.«
    »Wenn sich noch weitere Informationen ergeben sollten ...«
    »Sie wollen wissen, ob ich Ihr Informant sein möchte.«
    »Sie sollen ein Mann sein, der seinem Gewissen folgt. Sie kennen meine Prinzipien. Ich kenne Ihre. Wir scheinen einiges gemeinsam zu haben. Hat Reseune einen Anspruch auf Ihr Gewissen?«
    »Nicht einmal der Admiral ist imstande gewesen, mich für sich zu beanspruchen. Ich bin ein Schützling des Staats. Mein Amtssitz muß von der Unionsregierung gebilligt werden. Das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man eine Sonderperson ist. Der Admiral kann es Ihnen bestätigen: Reseune wird mich für unbedingt erforderlich erklären. Das sind automatisch fünf Stimmen unter den Neun. Das heißt, ich bleibe bei Reseune. Ich sage Ihnen, was ich tun werde, Rat. Ich werde Admiral Gorodin ein Ersuchen um eine Versetzung zukommen lassen, sobald Rubin der Sonderstatus zugesprochen wird und bevor über die Bewilligung von Geldern für die Hope-Station abgestimmt wird. Offiziell - dann wird es passieren.«
    »Mein Gott! Meinen Sie, Sie sind einen solchen Handel wert?«
    »Rat - Sie können die Abstimmung über die Hope-Station nicht gewinnen. Ari hat deFranco in der Tasche. Oder ihr Bankkonto, über die Hayes-Industrien. Es ist folgendes  vereinbart worden: deFranco wird sich zu enthalten versuchen, damit sie für ihre Wählerschaft wenigstens ein bißchen Rückgrat zeigt. Vergessen Sie, daß Sie das von mir gehört haben. Aber wenn Sie die Abstimmung nicht unentschieden ausgehen lassen und die Sache an den Generalrat übergeben, ist es unausweichlich. Kaufen Sie mich und meinen Sohn aus Reseune frei, Rat - und ich werde reden. Es wäre noch sehr viel mehr wert - nicht unter ihrer unmittelbaren Aufsicht, in Reseunes Anlage auf Fargone. Vielleicht bekommt sie die Hope-Station. Aber man kann sie aufhalten, Rat. Wenn Sie eine Stimme in den Reihen der Wissenschaftler brauchen, könnte ich das sein.«
    Es dauerte einen Augenblick, bevor Corain wieder Herr seines Atems war. Er warf einen Blick auf Lu, dann auf Gorodin, versuchte sich plötzlich zu erinnern, wie Lu ihn in dieses Treffen hineinmanövriert hatte, und hegte einen Verdacht gegen diese beiden dunklen Würdenträger, die hinter einem Wall von Heimlichkeiten ihr Spiel trieben.
    »Sie sollten in die Politik gehen«, sagte er dann zu Warrick und erinnerte sich plötzlich zu seiner Beunruhigung daran, mit wem er sprach: daß dies einer der Psychomeister von Reseune war, und daß sein Geist zu jenen zwölf gehörte, die die Union als zu wertvoll erachtete, um sie zu verlieren.
    »Die Psychologie ist mein Beruf«, erwiderte Warrick, mit einer beunruhigenden Direktheit in seinem Blick, die nicht mehr gewöhnlich oder harmlos oder durchschnittlich erschien. »Ich möchte sie nur ohne Belästigung praktizieren. Ich bin mir der politischen Umstände vollkommen bewußt, Rat. Ich versichere Ihnen, bei Reseune vergißt man sie nie. Und man wird nicht von ihnen vergessen. Helfen Sie mir, und ich helfe Ihnen. So einfach ist das.«
    »Einfach ist das bestimmt nicht«, widersprach Corain, aber Warrick sah es so. Wer auch immer ihn in dieses Treffen gedrängt hatte - sei es Lu, sei es Gorodin - sei es Warrick ...
    Er

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