Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh

Vom Netzwerk:

zu erklären. Das heißt, was Sie auf Fargone bauen werden, wird nicht unter Fargones Kontrolle stehen. Sondern unter Ihrer. Ein unabhängiger Teil der Union. Und Rubin hat etwas damit zu tun.«
    Soviel hätte er nicht allein herausfinden können. Aber verdammt, er hat es herausgefunden. Irgendwer hat etwas ausgeplaudert, und er nennt immer wieder Hayes und Andrus. Sie sind es wohl, die ich dafür verantwortlich machen kann.
    »Das ist alles sehr kompliziert«, brummte sie. Sie hatten die Kreuzung der Galerie und des Flurs zu den Ratsbüros erreicht, wohin sie wollte. Sie hielt inne und sah dem Admiral ins Gesicht. »Reden Sie weiter!«
    »Wir glauben, daß dies von militärischem Interesse ist. Eine Reseune-Anlage auf Fargone birgt Sicherheitsrisiken.«
    Für einen Augenblick blieben alle stehen. Es kam nicht aus der Richtung, die sie erwartet hatte. Es war nicht vernünftig. Allenfalls insofern, als jemand sich um Kontakte mit den Handelsschiffen Sorgen machte.
    »Wir reden nicht über Laboratorien, Admiral.«
    »Worüber reden wir denn?«
    »Rubin wird dort arbeiten. Es wird vor allem sein Labor sein.«
    »Sie setzen ein enormes Vertrauen in diesen jungen Mann.«
    Eine Falle! Mein Gott, wie will er mich reinlegen? »Er ist ein sehr wertvoller junger Mann.«
    »Ich würde gern über die Sicherheitsaspekte dieser Angelegenheit diskutieren. Noch vor der Abstimmung an diesem Nachmittag. Können wir uns unterhalten?«
    »Verdammt noch mal, nein! Ich habe eine Verabredung zum Essen.«
    »Dr. Emory, ich möchte diese Sache wirklich nicht an den Ausschuß weiterleiten. Ich versuche kooperativ zu sein. Aber ich habe das Gefühl, daß das Ganze viel zu schnell durchgezogen wird. Mir machen noch andere Dinge Sorgen, und ich nehme an, daß es Ihnen nicht recht wäre, wenn ich sie hier erwähnte.«
    Jemand hat geredet. Er ist an jemanden herangekommen.
    Aber laut zu Florian: »Sag Yanni, daß ich von einer dringenden Sache aufgehalten worden bin. Sag ihm, er soll für mich einspringen. Ich werde hinkommen, sobald ich kann.« Sie sah den Admiral an, ruhiger jetzt, und rechnete damit, daß es wie eine Abmachung klang, nicht wie ein Torpedo in die Seite. »Bei mir oder bei Ihnen?«

    »Danke«, sagte Ariane, als sie den Kaffee von Florian entgegennahm, der wußte, wie sie dieses Getränk schätzte. Es war ihr Büro, ihr Konferenzraum, und ihre Leibwächter waren zugegen, während die Militärassistenten draußen warteten, was der Admiral selbst angeboten hatte.
    Zur Versöhnung vielleicht.
    Der Admiral trank seinen Kaffee schwarz. Das taten die meisten, die ihn bei besonderen Gelegenheiten zu kosten bekamen. Er war selten und echt, den ganzen weiten Weg von Sol importiert und stammte aus der südlichen Hemisphäre der Erde. Er gehörte zu Arianes kultivierten Lastern. Und sie trank ihren weiß. Echte Milch. Eine zweite Extravaganz.
    »AG arbeitet noch daran«, sagte sie. »Eines Tages...« Cyteen war eine silikatverdreckte Hölle gewesen, als sie in den tiefgelegenen Tälern, wo Kuppeln und Niederschlagsanlagen klimatische Kleinräume schaffen konnten, mit der Landwirtschaft begonnen hatten.
    Wieder blitzte kurz eine Erinnerung auf: so viel Braun, so viel Blau-Grün auf den Hügeln. Die Linien spannten sich wie das Werk einer Netzfliege über das Tal. Die großen Spiegel fingen Licht aus dem Weltraum ein und warfen Energie die Hügel hinunter. Und die Wettermacher im Orbit jagten Stürme über das Land, schreckliche Stürme... Wir sind sicher, Ari, hatte Mama immer gesagt. Es ist nur Lärm. Es ist das Wetter, das ist alles ...
    Leonid Gorodin nippte mit gelassenem Blick an seinem Kaffee. Und lächelte. Ünd sagte: »Das Gerücht im Amt besagt, daß das Rubin-Projekt Ihres ist. Persönlich. Es gibt nichts, was Sie tun, das nicht das Gleichgewicht zwischen uns und der Allianz und uns und Sol verändert. Ich habe mit Lu gesprochen. Wir sind sehr besorgt deswegen.«
    »Wir können selbst für unsere Sicherheit sorgen. Wir haben immer selbst dafür gesorgt.«
    »Sagen Sie mir eins, Dr. Emory. Wird das Projekt, das Sie da durchzuführen gedenken - in irgendeiner Hinsicht von strategischer Bedeutung sein?«
    Eine Falle! »Admiral, ich nehme an, die Entwicklung eines neuen Toilettensitzes ist für einige Ihrer Berater von strategischer Bedeutung.«
    Gorodin gluckste amüsiert und wartete.
    »Es stimmt«, sagte sie ruhig. »Uns wäre die Unterstützung Ihres Amtes bei der Abstimmung sehr willkommen. Sie wollen, daß wir die Anlage