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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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die anderen hatte. Es kam nicht darauf an, daß man eine Menge davon bestellen konnte, erklärte sie Onkel Giraud, es kam darauf an, daß es aus Novgorod stammte, wohin die anderen Kinder nicht kamen, und sie würde es auch ins Flugzeug bringen. Für Catlin nahm sie eine Bluse mit, für Parties: schwarz natürlich, aber hauchdünn; Catlin sah überrascht aus, als sie sich im Spiegel betrachtete. Und ein Hemd für Florian drüben in der Männerabteilung: schwarz, aus Satin und mit einem Stehkragen, der denen an seinen üblichen Uniformpullovern ähnelte, aber sehr elegant aussah. Dann fiel der Frau, der der Laden gehörte, eine Hose ein, die Catlin stehen würde, sehr eng und aus Satin. Das bedeutete, es wäre nur gerecht, wenn Florian auch eine neue Hose bekäme. Und während sie eine aussuchten, fand Ari selbst eine graublaue Satinhose, die ihr stand, und dazu gehörte ein Pullover, dessen Farbe von Lavendel mit einem bronzenen Stich an den Schultern und einem graublauen Glanz etwas tiefer zu einem metallischen Schwarz unten überging. Er sah elegant aus. Bevor sie ihn anzog, meinte Onkel Giraud, dafür sei sie noch zu jung. Als er sie mit ihm sah, sagte er, nun ja, allmählich würde sie schon älter.
    Sie selbst überlegte, etwas lavendelfarbenen Lidschatten aufzutragen, wenn sie ihn auf Maddys nächster Party trug. Mach dich auf was gefaßt, Maddy Strassen!
    Sie trugen so viele Pakete aus La Lune, daß Onkel Giraud und Abban viele davon im Begleitwagen des Sicherheitsdienstes verstauen mußten, und Ari, Florian und Catlin mußten auf dem Rücksitz praktisch aufeinander sitzen.
    Giraud meinte, es würde bis zum nächsten Jahrhundert dauern, bis sie in Reseune die Dekontamination hinter sich hatten.
    Das war das Wunderbare an Novgorod: Weil im Osten der Hang zu den Freundschaftsflüssen abfiel und das Terraformen im Osten Fels auf gehäuft und Türme errichtet hatte, um eine Trennwand zu bilden, und weil es hier so viele Menschen und Rieselfelder gab, und viele Algen und den Grüngürtel, und sogar Algen, die in den flachen Gewässern der Bucht gediehen, war Novgorod neben Reseune einer der wenigen Orte auf der Welt, wo man ohne D-Anzüge umhergehen könnte, und besaß neben Reseune den einzigen Flughafen, wo man sein Gepäck ohne weiteres mit an Bord nehmen konnte, von einmaligem Abspritzen und einer Durchsuchung abgesehen.
    Im Foyer des Flughafens hatten sie noch ein Interview durchzustehen, während Abban sich darum kümmerte, daß das Gepäck verladen wurde. Aber Ari kannte einige von den Reportern, insbesondere eine der Frauen, zwei der älteren Männer und einen jungen Mann, der eine Art hatte, ihr so zuzuzwinkern, daß sie lachen mußte; und es machte ihr gar nichts aus, sich die Zeit zu nehmen.
    Reiner Zufall, hatte Onkel Giraud gemeint, daß man sie, mit Ausnahme der Photographen, in Ruhe gelassen hatte, als sie sich die botanischen Gärten ansahen.
    »Was hast du heute gemacht, Ari?« fragte eine Frau.
    »Ich habe den Garten besucht und bin einkaufen gegangen«, sagte sie von ihrem Platz inmitten der Kameras und vor einer Übertragungsapparatur. Sie war müde gewesen, bis sie vor die Kameras kam. Aber von da an wußte sie, daß sie auf Sendung war, und auf Sendung bedeutete, sie müsse glänzen, aber sie wußte ja, wie man das machte: Es war einfach, und es stellte die Reporter zufrieden, und die Zuschauer, und Onkel Giraud - nicht daß ihr Giraud besonders am Herzen lag, aber sie kamen ganz gut miteinander aus: Sie hatte gemerkt, daß Onkel Giraud in vielerlei Hinsicht leicht zu bearbeiten war, und manchmal glaubte sie, sie habe bei ihm wirklich eine weiche Stelle gefunden. Er kaufte ihr dauernd etwas, eine ganze Menge. Er hatte eine besondere Art, mit ihr zu reden, war lustig, was er bei anderen Leuten nicht oft war.
    Wenn sie im Haus eine Party oder dergleichen veranstalteten, war er jedesmal so gemein.
    Wie Giraud zu Mama stand - das vergaß sie nie. Niemals.
    »Was hast du gekauft?«
    Sie grinste. »Zuviel, meint Onkel Giraud.« Sie zog den Kopf ein und lächelte mit einem Ausdruck in die Kameras, der, wie sie wußte, niedlich wirkte. Sie hatte sich selbst auf dem Videogerät betrachtet und vor dem Spiegel geübt. »Aber ich komme im Jahr nur einmal in die Stadt. Und das war das erste Mal überhaupt, daß ich einkaufen gegangen bin.«
    »Gibt's in Reseune keine Geschäfte?«
    »O ja , aber sie sind klein, und man weiß immer, was sie da haben. Man kann immer bekommen, was man braucht, aber es sind

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