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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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daß Catherine Lao die Rätin fürs Informationsamt war, das unter anderem das gesamte Nachrichtennetz und die Bibliotheken, Verlage, Archive und öffentlichen Lehranstalten verwaltete.
    Dann gab es Admiral Gorodin vom Verteidigungsamt, und die Verteidigung hatte verhindert, daß andere Leute ihre Sachen durchsahen; er war ganz anders als Lao, auf seine Art ganz nett, und das bei vielerlei Anlässen, weder freundschaftlich noch feindlich gesonnen, bloß ehrlich interessiert und Giraud gegenüber etwas sarkastisch, aber auf sie kam er zu, als würde er sie schon seit langem kennen.
    Sie hatte sogar Mikhail Corain kennengelernt, der zu den Feinden gehörte, und ihm Hallo gesagt, und er hatte sein Bestes versucht, um nett zu sein. Sie hatten sich vor laufenden Kameras in der Staatshalle getroffen. Rat Corain hatte ausgesehen, als habe er sich den Magen verdorben, aber er hatte gesagt, er habe selbst eine Tochter in ihrem Alter, und er hoffte, die Reise nach Novgorod machte ihr Spaß, und fragte, ob sie selbst einmal für den Rat kandidieren wollte.
    Das kam ihren eigenen Ideen zu nahe, die sie weder Giraud noch Denys erzählen wollte, deshalb antwortete sie, sie wüßte es nicht, sie sei mit ihren Schularbeiten beschäftigt, was die Reporter zusammenzucken ließ und Corain zum Lachen brachte, ein Lachen wie von Catlin, wenn sie Maddy spielte, und er wich zurück und sagte, die Welt müsse sich auf etwas gefaßt machen.
    Er auch, dachte sie, ein bißchen besorgt darüber: Das war eine kleine Gemeinheit am Schluß gewesen, und sie wünschte, ihr wäre schnell etwas eingefallen, um ihn vor den Kameras lächerlich zu machen. Aber sie wußte nicht, ob vielleicht etwas Besonderes vorging, worauf er sich bezog, und Onkel Giraud hatte gesagt, sie habe genau das Richtige getan, deshalb nahm sie an, es sei wohl so.
    So saß sie schließlich in dem Flugzeug nach Reseune; und die Reporter warteten auf ihre Landung - also würden auch Amy und Tommy auf dem Videogerät zu sehen sein. Sie lächelte für die Kameras - sie mußten kein Interview geben, es wurden bloß ein paar Aufnahmen für die Nachrichten gebraucht, also bekamen sie sie, und dann packten die Kameraleute zusammen, um ihren Flug mit der Reseuneair zurück nach Svetlansk zu erwischen, wo sie über eine große Platythere berichteten, die eine Ölpipeline unterbrochen hatte - das hätte Ari gern gesehen; sie wollte hinfliegen, aber Onkel Giraud sagte, sie sei lang genug vom Unterricht abwesend gewesen, und sie sollte sich um ihr Füllen kümmern.
    »Geht's ihm gut?« fragte sie erschrocken.
    »Nun, wer weiß?« erwiderte Onkel Giraud, der sie ganz sicher bearbeiten wollte, aber diesmal auf geschickte Art.
    »Wir haben seit einer Woche nicht mehr nach ihm gesehen.«
    Sie wartete nicht aufs Gepäck. Sie nahm den Bus mit Onkel Giraud, Florian und Catlin, und auch Amy und Tommy kamen mit; sie ging nicht einmal zuerst nach Hause, sondern gleich hinüber ins Labor.
    Dem Füllen ging's gut, zeigten die Laborgeräte an; aber der Aufseher dort gab ihr einen ganzen Stapel Fiches und sagte, das sei es, was sie aufholen müsse.
    Es war eine Falle. Sie bekam das Füllen einen Moment auf dem Monitor zu sehen: Es sah immer weniger wie eine Person und immer mehr wie ein Pferd aus. Das war aufregend.
    Es war aufregend, als sie in Denys' Büro hinüberging und die Erlaubnis bekam, Amy und Tommy mit nach Hause zu bringen, weil ihr Gepäck inzwischen da sein würde und sie ihnen ihre Geschenke geben wollte.
    »Richte da kein Durcheinander an«, sagte Onkel Denys, denn Nelly kümmerte sich tagsüber um Babies und ließ sich erst am Abend sehen; und das bedeutete, daß Seely, Florian und Catlin einiges von der Hausarbeit übernehmen mußten. Seely war ihr egal, Florian und Catlin allerdings nicht; deshalb paßte sie auf. »Komm mal in meine Arme«, forderte Denys sie auf, »und sei brav.«
    Sie hatte vergessen, für Onkel Denys etwas mitzubringen. Das war ihr peinlich. Deshalb machte sie sich eine Notiz, ihm etwas aus dem Feinschmeckerladen im Nördlichen Flügel zu bestellen und es auf ihre eigene Karte zu nehmen, weil sie dafür eine Erlaubnis hatte.
    Vielleicht ein Pfund Kaffee. Das würde ihm gefallen, und es würde ihm gleichgültig sein, daß er nicht aus Novgorod kam. Außerdem wollte sie selbst etwas davon haben.
    Deshalb befahl sie der Basis Eins beim Hereinkommen, was so einfach war, als rede sie mit dem Automatischen Haushälter, ihn zu bestellen und in sein Büro zu schicken.
    Amy

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