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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Dauernd kamen Jungtiere zur Welt. Florian und Catlin sollten jetzt eigentlich studieren. Sie hatten eine Übung vor sich.
    »Ich geh mit«, sagte er zu Catlin. »Die Sera und ich werden in etwa einer Stunde zurück sein.«
    »In Ordnung«, erwiderte Catlin. Denn sie hatte eine Menge Studien zu erledigen. Denn wenn er die Sera begleitete, würde Catlin diejenige sein, die sie beide retten würde, weil er dann sicher etwas vermasselte, es sei denn, Catlin könne ihm das Wesentliche knapp und präzise zusammenfassen.
    Aber im Interesse der Sera, auch des Füllens, das daran nicht schuld war - kein Tier konnte sich den Zeitpunkt  aussuchen, an dem geboren wurde -, zögerte er einen Augenblick: Training war Training, aber die Sera - war alles.
    So trug Andy das Füllen den Hügel hinunter zur Pferdescheune, und Florian ging an der Seite der Sera, so glücklich wie sie, eben weil sie glücklich war, und weil es jetzt drei Pferde auf der Welt gab, statt zwei.
    Andy setzte das kleine Füllen in eine warme Box und nahm die Nährflüssigkeit, die warm bereitstand, und ließ die Sera sie dem Jungtier geben, das aüf zittrigen Beinen dastand und mit der Schnauze preßte, als bekäme es dadurch schneller Milch. Die Sera lachte und wich zurück, und das Füllen wankte ihr entgegen. »Bleiben Sie ruhig stehen, Sera«, rief Andy. »Halten Sie's nur fest.«
    Die Sera lachte und hielt fest.
    Ganz hinten in ihrer Box wieherte die Stute und lehnte sich über die Einfassung.
    »Ich glaube, sie riecht das Junge«, meinte die Sera. »Das könnte Ärger geben. Oder vielleicht könnte sie sich an das Kleine gewöhnen. Ich weiß es nicht.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Andy.
    »Es gibt bloß drei; das ist bei den anderen Tieren doch auch so, oder? Die Bücher sagen nichts über ein Pferd, das bisher nur ein anderes Pferd auf der Welt gesehen hat.«
    »Außerdem ist sie trächtig«, erklärte Andy auf seine zurückhaltende Art, schüchtern im Beisein einer ZIV, »und sie hat schon Milch. Und Tiere sind wie ZIVs, Sera, sie haben ihren eigenen Willen, nicht alle dasselbe Psychoset, und für sie gibt es keine Bänder.«
    Die Sera sah ihn an, keineswegs wütend, nur so, als sei sie überrascht, was Andy alles zu sagen hatte. Aber es stimmte, Florian wußte es. Es kam vor, daß ein Schwein Ärger machte, alle anderen aus dem Wurf aber nicht. Es hing von vielen Dingen ab, und wenn Jungtiere so zustandekamen wie bei den Schweinen, durch die Paarung eines Ebers mit einer Sau, hatte man es mit kombinierten Gensets zu tun und wußte nicht, was dabei herauskam - genauso wie bei ZIVs.
    Bei dem Füllen war es zumindest wahrscheinlich, daß es seiner genetischen Schwester, der Stute, stark ähneln würde, was bedeutete, daß es leicht zu halten sein würde.
    Von der Einfassung am Ende der Reihe donnerte es. Die Stute wieherte laut. Und die Azis, die in der Scheune standen, um sich das neue Jungtier anzusehen, liefen zu ihr, um sie zu beruhigen.
    »Das macht es ganz schön schwierig«, sagte die Sera besorgt.
    »Tiere sind halt so«, erwiderte Andy. »Sie hat nichts. Es wäre gut, wenn sie das Junge akzeptieren würde. Tiere wissen sehr viel. Manche Dinge scheinen sie von Geburt an zu wissen.«
    »Instinkt«, erklärte die Sera. »Du solltest mal ein Band entwerfen. Ich wette, du weißt mehr, als in manchen dieser verdammten Bücher steht.«
    Andy grinste und lachte schüchtern. »Ich bin ein Gamma, Sera, nicht wie Florian. Ich bin bloß ein Gamma.« In diesem Moment kam einer der anderen AG-Techniker zu ihnen gelaufen, um zu berichten, daß es der Stute gut ging. Sie wollten sie hier rausbringen, in die kleine Scheune.
    »Nein, tut das, aber bringt sie hier vorbei«, bat Andy. »Aber haltet sie fest! Schauen wir mal, was sie tut. Sera, für den Fall, daß sie Ärger macht, haltet euch besser bereit, über die Einfassung auf die andere Seite, in eine andere Box zu klettern. Florian und ich können das Junge festhalten, und die Jungs die Stute, aber wir wollen auf keinen Fall zulassen, daß Sie sich noch mal den Arm brechen.«
    »Ich kann es mit festhalten.«
    »Bitte, Sera. Wir wissen nicht, was passieren wird. Seien Sie nur darauf gefaßt, verschwinden zu müssen.«
    »Er ist der Beste«, sprach Florian dazwischen. »Andy ist dauernd hier draußen; die Aufseher sitzen immer in den Büros. Er hat fast alle Tiere hier zur Welt gebracht. Sie sollten tun, was er sagt, Sera.«
    »Gut, ich mach mich davon, wenn's sein muß«, sagte die Sera, was bei ihr schon

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