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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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erfahren. Du wirst täglich eine Zusammenfassung der laufenden Ereignisse erhalten, dieselbe wie ich. Du tust gut daran, dich damit auf dem laufenden zu halten. Es sieht sehr danach aus, als ob wir noch im Laufe dieser Sitzung herausgefordert werden würden. Sie werden wahrscheinlich einige Dinge über deine Vorgängerin auf den Tisch legen - das Schädlichste, was sie finden können. Da wird schmutzige Wäsche gewaschen, das kannst du mir glauben. Ich möchte, daß du mit Studien anfängst, um auf dem neuesten Stand zu sein. Außerdem wünsche ich mir - daß du sehr vorsichtig bist. Ich weiß, daß du dir auf vielerlei Art...« - er räusperte sich - »... die Zeit vertrieben hast. Mit Kindern, von denen keins über fünfzehn ist, zu Uhrzeiten, die mir verraten, daß ihr nicht Sternjagd spielt. Die Verwaltung behauptet, daß meine Vermutungen ...« - er klärte noch einmal seine Kehle - »...nicht ganz unbegründet sind.«
    »Gott. Zu so etwas läßt du dich herab, Onkel Denys?«
    »Der Sicherheitsdienst prüft alle Quellen. Und meine Freigabe ist immer noch höher eingestuft als deine. Aber lassen wir diese Haarspaltereien. Darum geht's mir nicht. Mir kommt's darauf an, daß gewöhnliche Vierzehn- oder Fünfzehnjährige nicht so unabhängig, so reif und so finanzkräftig sind; und vor allem Novgorod wird kein Verständnis für deine ... äh... Parties und deine Ausdrucksweise haben - kurz gesagt, wir müssen alle sehr umsichtig sein. Kennst du dieses Wort?«
    »Das habe ich schon gelernt, Onkel Denys, und auch, was Sicherheitsrisiken sind. Ich gehe keine ein. Wenn ihre Mütter es wissen, werden sie nicht dagegen protestieren, denn sie wollen ja, daß ihre Sprößlinge Karriere machen, wenn ich einmal Reseune leite. Es gibt wahrscheinlich eine Menge Mütter, die ihre Kinder am liebsten gleich in mein Apartment schicken würden. Und in mein Bett.«
    »Gott. Sag das bloß nicht in Novgorod.«
    »Flieg ich da hin?«
    »Im Moment nicht. Nicht so bald. Khalid hat gerade seinen Posten angetreten. Soll er sich doch rühren.«
    »Oh, das ist wirklich eine wundervolle Idee.«
    »Sei nicht so frech, Sera. Er soll die Grenzen ziehen, meinte ich. Während du, junge Sera, etwas studierst, um den Dingen gewachsen zu sein. Du solltest besser lernen, wie eine durchschnittliche Vierzehnjährige ist.«
    »Das weiß ich. Damit kenne ich mich wirklich aus. Vielleicht wüßte ich es noch besser, wenn meine Freunde nicht nach Fargone verschwunden wären, nicht wahr?«
    »Mach das nicht für die Kameras. Du glaubst, das sei ein Spiel. Ich versuche dich aber darauf aufmerksam zu machen, daß du alles verlieren kannst. Ich habe dir schon erklärt, was die Verstaatlichung...«
    »Ich kann mit großen Worten gut umgehen.«
    »Wollen wir mal sehen, wie du mit kleinen zurechtkommst. Du bist für die Kameras nicht mehr die süße kleine Ari, du näherst dich immer mehr jener Ari an, die gewisse Leute im Gedächtnis haben - genug, um es wahrscheinlich zu machen, daß man dir immer unangenehmere Fragen stellen wird, und du weißt nicht, welche Fallen man dir stellt, junge Sera. Wir werden das so lange hinauszögern, wie wir können, und wenn wir noch ein Jahr für dich herausschinden können, ist es sehr wahrscheinlich, daß du dann deinen Status als Volljährige beantragen mußt. An diesem Punkt werden einige Interessengruppen eine Verfügung erwirken, um zu verhindern, daß das Wissenschaftsamt ihn dir bewilligt; und du wirst wieder vor Gericht stehen... mit guten Aussichten, den Rechtsstreit zu gewinnen: Der ersten Ari ist es mit sechzehn auch gelungen. Aber das wird das Problem auf keinen Fall lösen, es wird die Opposition in ein schlechtes Licht stellen, weil sie sich mit einer Fünfzehnjährigen anlegt, die gar nicht anders kann, als mit mehr Raffinesse aufzutreten, als du es gegenwärtig kannst, junge Sera.«
    »Ich lerne.«
    »Das solltest du auch. Die Zeit arbeitet gegen uns. Die Freundin deiner Vorgängerin, Catherine Lao, die dir mehr geholfen hat, als du ahnst - ist hundertachtunddreißig. Giraud geht auf hundertdreißig zu. Deine Anwesenheit - deine Ähnlichkeit mit deiner Vorgängerin - ist für einige Räte wie ein Adrenalinschub, aber diesmal wird mehr von dir verlangt, als bloß da zu sein. Wenn du einen Fehler machst - wirst du erleben, wie Reseune von der Nationalregierung aufgesogen wird und die Verteidigung uns im Handumdrehen zur Militärzone erklärt. Sie werden einen Vorwand haben, noch ehe die Tinte trocken ist. Du wirst

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