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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Schläge. »Ich möchte lieber nicht versetzt werden.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du brauchst gar nicht umzuziehen. Ich habe ein Büro im Flügel Eins. Es ist bloß Papierkram. Es bedeutet nur, daß mein Personal deinen Papierkram erledigt. - Entschuldigung, aber...« Und als er in ihrer Pause nichts sagte: »Ich hab's schon gemacht.«
    »Meine Güte, Ari...«
    »Es ist bloß Papierkram. Und ich möchte nicht, daß Sachen, an denen ich arbeite, in deinem Büro rumliegen. - Ich kann's auch wieder rückgängig machen, wenn du möchtest.«
    »Das wäre mir lieber.« Er stützte seine Arme auf die Knie und blickte ihr in die Augen. »Ari, ich hab's dir doch gesagt. Ich habe sowieso so wenig in meinem Leben. Deshalb würde ich mir gern meine Unabhängigkeit bewahren. Wenn du nichts dagegen hast.«
    »Sie hören dein Apartment ab. Das weißt du doch wohl.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Wenn du in meinem Flügel wärst, könnte ich die sicherheitsrelevanten Daten umleiten, damit sie bei mir ankommen, so wie bei Onkel Denys.«
    »Ich möchte es wirklich nicht, Ari.«
    Sie sah ihn kummervoll und ein wenig verletzt an. »Wirst du mich unterrichten?«
    »In Ordnung«, sagte er. Weil ihm keine andere Wahl blieb.
    »Du hörst dich nicht glücklich an.«
    »Ich weiß nicht, Ari.«
    Sie streckte einen Arm aus und drückte seine Hand. »Seien wir Freunde, ja? Richtige Freunde, möchtest du?«
    Er drückte ihre. Und versuchte es zu glauben. »Wahrscheinlich werden sie mich entsperren, wenn ich ins Haus zurückkomme.«
    »Nein, das werden sie nicht.« Sie zog ihre Hand zurück. »Komm schon! Wir werden alle zusammen raufgehen. Ich muß aber unbedingt duschen, bevor ich irgendwo hingehe. Du kannst mir ja erzählen, woran du arbeitest.«
     
    X
     
    Sie trennten sich auf dem quadratischen Innenhof. Er ging weiter, und sein Herz schlug wie irr, als er sich den Türen zum Flügel Eins näherte, wo immer die Wachen standen, und wo sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit gerade eine Mitteilung übers Handfunkgerät erhielten; oder selbst etwas durchgaben und Befehle zurückerhielten.
    Er hatte genug von den inneren Räumen des Sicherheitsdienstes gesehen.
    Er ging durch die Tür und sah der Wache direkt in die Augen - die keinerlei Bedrohung ausdrückten, denen ohne Worte anzumerken war, daß der Mann Justin keine Schwierigkeiten machen würde: Man hatte ihn in seinem Leben oft genug mit dem Gesicht zur Wand gedreht.
    »Guten Tag, Ser«, sagte der Wachmann, und sein Herz machte einen Sprung. »Guten Tag«, erwiderte er und ging durch das kleine Foyer in den Flur, bis zum Lift, und die ganze Zeit, als er dort stand, wartete er darauf, hinter sich einen scharfen Befehl zu hören, und wartete auch noch darauf, als er oben durch den Flur ging. Aber er kam bis in sein Büro, und Grant saß dort ganz unbehelligt, sah besorgt und geschafft aus.
    »Es ist nichts passiert«, sagte er, um Grants schlimmste Befürchtungen zu zerstreuen. »Es lief ziemlich gut. Sehr viel besser, als zu erwarten war.« Er setzte sich und atmete ein paarmal durch. »Sie hat mich gefragt, ob ich sie unterrichten will.«
    Grant zeigte keine ausgeprägte Reaktion. Er zuckte schließlich die Achseln. »Denys wird dieser Idee den Todesstoß versetzen.«
    »Nein. Ich weiß einfach nicht, was sie ist. Sie hat uns versetzt. Ich habe uns aber«, sagte er, als Grant Bestürzung zeigte, »in Yannis Flügel zurückversetzen lassen. Aber im Moment - und bis sie's mit dem Sicherheitsdienst geregelt hat - gehören wir nicht mehr zum Flügel Eins. So ernst ist die Lage - wenn Ari die Wahrheit sagt; und ich habe nicht den geringsten Grund, das zu bezweifeln. Sie möchte wirklich, daß ich mit ihr arbeite. Sie hat mit Yanni über meine Arbeit geredet, und dieser Idiot meinte zu ihr, seiner Meinung nach sei ich einer wichtigen Sache auf der Spur, und die junge Sera möchte auch wissen, was ich weiß, und ich soll ihr alles zeigen, woran ich arbeite.«
    Grant atmete lange und bedächtig aus.
    »Nun, also...« Justin schwang den Stuhl herum, langte nach seiner Kaffeetasse und stand auf, um sie aus der Kanne zu füllen. »So sieht die Sache aus. Falls der Sicherheitsdienst uns hier nicht stürmt... Möchtest du eine Tasse?«
    »Danke. - Setz dich, ich mach das schon.«
    »Laß mich!« Er nahm Grant seine Tasse ab und goß ihm den Rest aus der Kanne und etwas von seinem Kaffee ein. »Hier.« Er gab Grant die Tasse zurück. »Jedenfalls war sie ganz vernünftig. Sie war ...«
    Nicht mehr ganz

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