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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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wenn ich ihm das Gefühl gebe, daß meine Probleme seine Schuld sind.
    Hattest du je solche Schwierigkeiten mit Ollie?
    Vielleicht sollte ich einfach hinunter in die Stadt gehen und es mit einem dieser Azis da unten tun, die darauf spezialisiert sind. Vielleicht einem aus der Mu-Klasse, wer weiß? Einen Erwachsenen jedenfalls. Jemanden, den ich nicht durcheinanderbringen kann.
    Aber das wäre mir irgendwie peinlich. Onkel Denys würde einen passenden haben. Er würde sagen - o Gott, ich könnte mit ihm nicht darüber reden. Abgesehen davon würde es Florians Gefühle verletzen. Wenn ich's mit Stef machen würde, wäre Florian entrüstet, aber nicht wirklich verletzt.
    Irgendein Azi aus der Stadt, aber - ich könnte Florian das nicht antun. Ich glaube nicht, daß Ari senior jemals so etwas gemacht hat. Ich habe in den Aufzeichnungen nichts dergleichen gefunden. Und ich habe nachgesehen.
    Ich glaube, ich benehme mich wie eine Idiotin. Ich liebe Florian wirklich. Wenn es Schwierigkeiten gibt, sind es meine, nicht seine. Ich sollte zurückgehen und doppelt so nett zu ihm sein und aufhören, nur an mich zu denken, das wäre meine Pflicht. Ist die Einsamkeit vielleicht nur in meinem Kopf?
    Vor allem. Vor allem dort, schätze ich.
    Verdammt Mama. Ich wünschte, du hättest geschrieben. Ich wünschte, Ollie würde schreiben.
    Er ist jetzt ein ZIV. Oliver AOX Strassen heißt er. Vielleicht meint er, es wäre anmaßend, jetzt zu schreiben, als sei ich seine Tochter.
    Vielleicht hat er das einfach verworfen. Unten in seinen Tiefensets wird er nie aufhören, ein Azi zu sein, stimmt's?
    Ich habe mir überlegt, die Labors zu beauftragen, einen weiteren wie ihn zu zeugen.
    Aber du hast ihm so wichtige Dinge beigebracht. Und ich bin nicht du, und ich kann ihn nicht zu einem Ollie machen. Außerdem wären Florian und Catlin schrecklich eifersüchtig, so wie es Nelly war, als ich sie bekam. Und das würde ich ihnen nie antun.
    Ich wünschte, du wärst hier. Verdammt, manchmal hättest du mir sicher am liebsten den Hals umgedreht. Aber du hast gute Arbeit geleistet, Mama. Mir geht's gut.
    Alles in allem geht's mir gut.«
     
    IV
     
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte Justin. »Schau mal. In den Mikrosets wird das Fließen zunehmen. Ich kann dir sagen, was passieren wird.«
    »Aber es könnte proportional sein. Das wollte ich wissen. Wenn es proportional ist, verhält es sich so, wie ich meine, stimmt's?«
    Er nickte. »Ich weiß, wie du's meinst. Ich will dir nur verständlich machen, daß es komplizierter ist. Schau her. Du bist von einer über die Mutter vermittelten Erziehung  ausgegangen. Das heißt, du hast die AJ-Gruppe, da, das wird mit PA gehen - das ist dein Problem, du verfügst über eine beträchtliche Anzahl an Alphas, vielleicht mehr, als du haben solltest. Gott weiß, wie sie deine Instruktionen verstehen werden.«
    »Ich habe Florian und Catlin gefragt, wie sie diese Instruktion, die Basis zu verteidigen, interpretieren würden. Florian sagt, man baut ringsum einfach Absperrungen und wartet, bis man sich sicher ist, daß man die einzige Intelligenz dort ist. Catlin meinte, das sei vernünftig, aber man bildet seine Leute für die nächste Generation aus. Florian stimmte dem zu, aber er sagte, es könnten nicht alles Spezialisten sein, es müßten sich auch welche um die anderen Arbeiten kümmern. Aber ihre Psychosets gehören nicht zu der Gruppe. Frage Grant.«
    »Grant?«
    Grant drehte seinen Stuhl um und lehnte sich zurück. »Ich bin etwa derselben Meinung, denn jeder muß bis zu einem gewissen Ausmaß trainiert werden, sonst kann man der zentralen Direktive nicht folgen, oder man hat einige, die sie nur abstrakt auffassen. Wenn sich einmal die Auffassung durchgesetzt hat, daß das Anpflanzen von Kartoffeln zur Verteidigung beiträgt, ist eine beträchtliche Abweichung in Gang gekommen. Dann hängt alles mit allem zusammen. Deine Definition von Basis kann beibehalten werden oder nicht, und wenn ich für das Ganze verantwortlich wäre, würde mir das Kopfzerbrechen bereiten.«
    Das war eine gute Antwort. Sie atmete tief durch und dachte darüber nach.
    Gott, er ist klug, überlegte sie dabei. Und sozial. Und in seinen Dreißigern. Vielleicht ist das das Schwierige zwischen mir und Florian. Florian und Catlin lernen ihren eigenen Job noch. Und ich auch. Aber Grant...
    Grant ist ein Designer. Das ist ein Unterschied.
    »Ich habe diese Abstraktion berücksichtigt«, erwiderte sie, »so daß eine solche

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