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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Möglichkeit besteht. Weil sie nicht unter Stress stehen und es anfangs keinen Feind gibt. Aber ich glaube, du hast recht, zwei Variablen werden die ganze Sache höchst unsicher machen.«
    »Behaupten wäre ein viel variableres Wort gewesen als verteidigen«, sagte Justin. »Aber verteidigen bringt alle möglichen Begleiterscheinungen mit sich, falls irgendwelche in deiner Gruppe sozialisiert sind. Und du sagst, auf drei träfe das zu. Der Aj, der BY und einer von den IUs. Und du hast ganz recht, das bedeutet, daß du drei hast, die wahrscheinlich die Interpretation und das anfängliche Flux-Denken übernehmen werden; das heißt, deine Werte-Sets werden sehr stark von diesen drei Faktoren beeinflußt werden. Was sie in einem für den Anfang vertretbaren Rahmen Zusammenhalten wird, weil sie alle drei über militärische Sets verfügen. Und sie werden wahrscheinlich begreifen, daß es ein Problem mehrerer Generationen ist, ›die Basis zu verteidigen‹. Aber dein Alpha wird wahrscheinlich weniger zur Kommunikation befähigt sein als der Beta. Deshalb würde ich sagen, daß er als dein Anführer fungiert. Der Beta.«
    »Was? Aber der Alpha kann sie überlisten.«
    »Als ein Berater. Das ist mein Vorschlag. Aber je klüger der Alpha ist, um so weniger wahrscheinlich ist es, daß seine Anweisungen unmittelbar sinnvoll erscheinen. Er wird so lange dominieren, wie es eine Sache der Azi-Psychosets ist. Aber er wird seine Macht verlieren, wenn die nächste Generation aufwächst. Meinst du nicht? Es sei denn, er ist in höherem Maße sozialisiert als die Beta.«
    »Ihnen steht keine Rejuvenilisierung zur Verfügung. Es ist ein hartes Leben. Sie werden zwischen fünfzig und sechzig sterben. Deshalb werden die Kinder nicht viel älter als zwanzig oder so sein, bevor sie sich mit dem begnügen müssen, was sie allein lernen können.«
    »Die Anweisungen deiner Beta werden sicher kurzfristiger angelegt sein, weniger abstrakt, verständlicher für die jüngeren.«
    »Mein Alpha begründet eine Religion.«
    »Gott. Er wird unheimlich gut sozialisiert sein müssen. Und geradezu ein Machiavellist. Abgesehen davon ist derlei für Azis untypisch.«
    »Nur aus praktischen Gründen.«
    »Aber, selbst angenommen, er tut es, würden die Kinder die Bedeutung dieser Anweisung wirklich verstehen? Oder würde es nicht bloß auf das Erlernen der Bräuche und Rituale beschränkt? Ein Ritual ist ein sehr unzureichendes Mittel zur Überlieferung, und es wirft seine eigenen Probleme auf. - Ich glaube, wir sollten uns daran machen, dies in Form von Zahlen und Sets aufzuarbeiten und einige solide Daten zu gewinnen, bevor wir uns in Spekulationen verrennen. Ich bin mir nicht sicher, ob dein Alpha sich in irgendeiner Hinsicht gegen die Beta behaupten kann. Wahrscheinlich wirst du praktisch seinen gesamten Input einbüßen. Und vermutlich wirst du in diesem Fall am Ende eine matriarchale Kultur haben - und eine sehr kleine Führungsschicht, wenn die Blutsverwandtschaft eine Rolle spielt. Die Frage ist nur, ob die Verwandtschaft instinktiv oder kulturell bestimmt wird... Ich mogele dabei etwas, weil ich die Berichte des Amts über Gehenna gelesen habe. Aber die beweisen auch nichts, weil es in der Gehenna-Kolonie ZIVs gab.«
    Sie hatte mit Maddy zu Mittag gegessen; und das Neueste über die Auseinandersetzung zwischen Amy und 'Stasi erfahren. Was sie wütend gemacht hatte. »Ich könnte Stef Dietrich umbringen«, sagte Maddy.
    »Mach dir keine Mühe«, beruhigte Ari sie. »Ich wette, Yvgenia hat auch schon daran gedacht.«
    Meist dachte sie noch über das Problem der Kolonie nach, wenn sie sich mit der Sache zwischen Amy und 'Stasi beschäftigte. Mein Gott, dachte sie dabei, in dem Moment, wo nur noch ZIVs im Spiel sind, drehen alle durch, stimmt's?
    Das Büro war abgeschlossen, als sie zurückkam. Sie wartete eine Weile an der Tür, bis Justin außer Atem eintraf.
    »Entschuldigung«, keuchte er und schloß auf. (Mit Hilfe der Basis Eins und des Sicherheitsprogramms 10 hätte sie das zwar selbst tun können, aber das wäre übertrieben  gewesen und vom Sicherheitsdienst aufgezeichnet worden. Deshalb ließ sie es.)
    »Grant hat drüben in der Soziologie zu tun«, erklärte er. »Er arbeitet für mich an ein paar Unterlagen. Neben unserem Unterricht kriege ich wirklich noch andere Dinge erledigt ...«
    Er war bei guter Laune. Sie nahm die Tasse Kaffee, die er für sie gekocht hatte, setzte sich, und sie setzten ihr Gespräch fort. »Nehmen wir einmal

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