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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Eins‹.
    Eine solide Phalanx von offiziellen Vertretern des Sicherheitsdienstes bahnte ihnen eine Gasse, ein so starkes Aufgebot an Männern, das unmißverständlich zu verstehen gab: Dies ist eine offizielle, von der Administration organisierte Veranstaltung.
    Dafür hatte Ari gesorgt. Giraud war ein Häufchen Asche und ein Zellknäuel, das menschliche Züge anzunehmen versuchte; und bis dahin trug Ariane Emory die Verantwortung, mit dem ganzen Schutzwall von Reseunes Autorität, der sie umgab.
    Er ging rasch durch die Türen und durch den Korridor in den abgesperrten Gang und ins Flugzeug, wo er verwirrt innehielt, bis Florian ihn am Arm nahm und zu einer Gruppe von Ledersitzen führte, wo er Platz nehmen sollte.
    »Möchten Sie etwas trinken, Ser?«
    »Ohne Alkohol, bitte«, antwortete er, während Ari ihm gegenüber Platz nahm, das Flugzeug die Turbinen startete und weitere Männer vom Sicherheitsdienst einstiegen.
    »Wodka mit Orangensaft«, bat Ari. »Danke, Florian.« Sie sah Justin direkt ins Gesicht und sagte: »B e i dir bedanke ich mich auch. Du hast das sehr gut hinbekommen.«
    Er erwiderte ihren Blick beinahe in einem Schockzustand, während seine Gedanken in Panik um die Sicherheitsleute ringsum kreisten, voller Furcht, einer von ihnen könne einfach eine Pistole ziehen und die Kabine mit Schüssen durchlöchern; Angst um Grant daheim in dem Apartment, für das, ganz gleich, ob Florians Worten nach dem allgemeinen Sicherheitsdienst dieses Stockwerk nicht zugänglich war, ein achtzehnjähriges Mädchen, das Verantwortung trug, unterstützt von einem Wachmann des Sicherheitsdienstes, der nicht älter war als sie; unter diesen Umständen konnte alles passieren; Angst, daß Jordan etwas zustoßen würde; oder daß die wahnsinnigen Paxer irgendwie ein Geschoß zusammengebaut haben mochten, mit dem sie die Maschine vom Himmel holen wollten ...
    Er konnte beim bestem Willen nichts tun, außer zu sagen, was er zu sagen hatte, und auf alles andere zu vertrauen ... Und das war das eigentlich Schwierige. Mach dir über deine Sicherheit keine Gedanken, tu alles, was Ari dir aufgetragen hat, und hoffe darauf, daß eine andere Achtzehnjährige besser als du weiß, wie man mit der Situation klarkommt.
    »Ich war siebzehn«, sagte er ruhig zu Ari, während die Turbinen warmliefen, »als ich glaubte, ich wüßte gut genug, was ich tat, um Grant zu den Krügers zu schicken. Du weißt ja, was dabei rausgekommen ist.«
    Ari schloß die Schnalle ihres Sicherheitsgurts und streckte die Hand nach dem Drink aus, den Catlin ihr hinhielt. »Ich habe die Warnung zur Kenntnis genommen. Ich weiß das. Aber manchmal hat man keine Wahl, nicht?«
     
    VII
     
    Die ›Reseune Eins‹ hatte ihre Reiseflughöhe erreicht. Ari nahm einen Schluck von ihrem Drink und überprüfte die kleine Einheit, die sie an der Lehne ihres Sitzes befestigt hatte, die Fernsteuerung für die komplexere Elektronik in der Aktentasche in der Sicherheitsablage neben Aris Sitz. Zum erstenmal hatte sie es selbst getragen. Sie drückte den Prüfknopf und war erleichtert, als zur Bestätigung ein Lämpchen aufblitzte und ein Piepsen zu hören war.
    Das System war betriebsbereit, die Verbindung funktionierte.
    Ihr gegenüber saß Florian auf dem Platz neben Justin, reagierte auf ihr Lächeln mit einem Nicken und nickte Justin zu. Florian hatte das Code-System auf den neuesten Stand gebracht - und natürlich funktionierte es; und solange Ari keine Fragen hatte, arbeitete es als sehr gründliches Überwachungssystem des Systemzustandes in Reseune, indem es einfach alle von Ari markierten Namen verfolgte und Ari aktuelle Informationen überspielte, wenn sie im Fluß der Daten auftauchten.
    Nicht einmal die Verteidigung hatte diesen Fluß übereinander geschichteter Codes durchschaut, den der Sicherheitsdienst Reseunes benutzte; man hoffte es zumindest.
    Ari nahm ihren Drink in die Hand und lehnte sich zurück. »Es ist alles in Ordnung«, sagte sie zu Justin. »Uns ist keinerlei Ärger zu Ohren gekommen, und in fünf Minuten schließt sich uns die Eskorte an, die das Amt gestellt hat.«
    Justin wandte den Blick vom Fenster zu seiner Rechten Ari zu und sah sie wirklich an, von Angesicht zu Angesicht über den flachen Tisch hinweg, der die Sitze voneinander trennte. Wann immer sich in dem Flugzeug etwas rührte, hatte er erschrocken hingesehen, so angespannt wie Florian und Catlin, wenn sie unter Strom standen; er achtete selbst auf die Betriebsgeräusche der Hydraulik

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