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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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berichtete Florian. »Die Sera möchte gegenüber Ser Denys nicht erkennen lassen, wie weit ihre Überwachung reicht, bitte haben Sie Verständnis dafür, Ser, aber sie weiß, daß Ihr Vater im Moment in Sicherheit ist. Sie bittet Sie dringend darum, Ser, die enorme Gefahr nicht zu ignorieren - für Sie, für die Sera und für Ihren Vater, ganz gleich, ob diese Behauptung der Wahrheit entspricht oder nicht; diese Aussage hat politische Konsequenzen, die sehr gefährlich sein könnten. Ich weiß nicht, ob sie Ihnen erklären muß ...«
    »Gott.« Aris Sicherheit, alles ... Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und spürte Grants Hand auf seiner Schulter. Florian wirkte irgendwie älter, sein Gesicht hatte völlig den Humor eingebüßt, der so charakteristisch für ihn war, als sei endlich eine Maske gefallen, als habe die Zeit alles durcheinandergewirbelt ... Könnte das stimmen?
    »Sie möchte, daß Sie sich ein paar Sachen zusammenpacken, Ser. Seras Vertretung ist gerade auf dem Weg in dieses Stockwerk, und die Sera bittet darum, daß Grant hier bleibt und ihren Anordnungen genau folgt...«
    »Wofür soll ich packen?«
    Uns trennen? Gott, nein!
    »Die Sera möchte, daß Sie sie mit nach Novgorod begleiten, um die Lage zu entschärfen. Um mit der Presse zu reden. Sie möchte die Politik aus der Sache raushalten - Ihrem Vater zuliebe, und auch ihr zuliebe. Verstehen Sie, Ser? Es werden am Flughafen von Reseune nur ein paar Fragen gestellt und beantwortet; das ist am sichersten. Sie bittet um ein Treffen mit Rat Corain und Minister Lynch. Sie hofft inständig, daß Sie sie dabei nicht enttäuschen ...«
    »Mein Gott. Gott, Grant...« Was soll ich tun?
    Aber Grant hatte keine Antworten. ZIVs sind alle verrückt, hätte er gesagt.
    Ari hat den Verstand verloren? Mich nach Novgorod mitzunehmen? Das wagen sie nicht.
    Sie brauchen mich. Darum geht's. Mein Vater ist eingesperrt worden. Sie wollen nun, daß ich ihn als Lügner bezeichne.
    Reseunes Sicherheitsdienst braucht ihn nicht umzubringen. Sie können Drogen verwenden. Das kostet Zeit. Zeit, die ich für sie gewinnen könnte, um auf ihn einzuwirken ...
    Würde Ari uns das antun?
    Wäre Florian ohne ihren Befehl hier?
    Vor den Kameras dort - wenn ich so weit komme ... Wie wollen sie verhindern, daß ich irgendwelche Anklagen erhebe?
    Grant.
    Grant bleibt hier in Aris Gewahrsam. Das ist ihr Angebot - Grants Wohlergehen - oder das meines Vaters.
    Er blickte in Grants Gesicht auf - weit ruhiger, dachte er, als sein eigenes. Grants vom Fließen unbelastete Logik hat wahrscheinlich schon längst den Schluß gezogen, daß er keine andere Wahl hatte.
    Ich habe Vertrauen in meine Schöpfer.
    »Grant kommt mit mir«, sagte Justin zu Florian.
    »Nein, Ser«, widersprach Florian. »Ich habe definitive Anweisungen. Packen Sie bitte nur das Nötigste zusammen. Alles wird inspiziert. Grant wird hier mit Sera Amy in Sicherheit sein. Es ist jemand vom Sicherheitsdienst dabei: Quentin AQ ist sehr zuverlässig, und Sera Amy wird hier von ihren Freunden unterstützt. Der allgemeine Sicherheitsdienst hat keine Möglichkeit, in dieses Stockwerk zu gelangen oder in die Systeme einzugreifen. Sera Amy wird Grant nichts tun.«
    Eine begabte Achtzehnjährige mit einem schmalen, ernsten Gesicht und der Neigung, Probleme beim Schopf zu packen; eine Achtzehnjährige, von der er immer angenommen hatte, daß sie ihn und Grant mochte. Aufrichtig. Und so vernünftig, wie man es von einer Achtzehnjährigen erwarten konnte.
    Gott, das waren sie alle. »Das ist ja geradezu ein Kinderkreuzzug«, sagte Justin und faßte Grants Arm. »Tu, was sie sagen. Ich komme schon zurecht.«
     
    »Nein«, erklärte er im Foyer des Reseuner Flughafens vor laufenden Kameras. »Nein, ich hatte keinen Kontakt mit meinem Vater. Ich hoffe, daß ich einen Anruf durchbekomme, wenn wir in Novgorod sind. Drüben ist es mitten in der Nacht. Sie ...« Er versuchte verzweifelt, nicht nervös zu erscheinen. Mach keinen schuldbewußten Eindruck, hatte Ari ihm geraten, bevor sie den Bus verließen. Mach nicht den Eindruck, etwas zu verbergen. Du kannst ganz offen zu ihnen sein, aber denke, um Gottes willen, nicht an die politischen Zusammenhänge, wenn du das tust. Sei sehr vorsichtig, wenn du Vorwürfe erhebst, das kann nur Verwirrung stiften, und wir müssen uns auf Onkel Denys verlassen - wir können ihn nicht vor den Kopf stoßen, verstehst du?
    »Mein Vater ist gegenwärtig in Haft«, fuhr er fort, fand dabei den Gang der Dinge zu

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